Madagaskar 2007

Madagaskar: Das außergewöhnliche dieser Insel östlich von Afrika ist seine endemische Tierwelt. Lemuren findet man orginär nur hier. Wir bereisen das Land, “wo der Pfeffer wächst” und das mit die beste Vanille der Welt hervorbringt, auf unterschiedlichste Arten: im Bus, der Bahn oder dem Boot. Nur selber Autofahren mochten wir dort nicht. Sensationell ist die Armada von alten Renault R4, meist verbeult oder mit fehlenden Anbauteilen, aber fahr tüchtig – auch als 4-wheeler Ersatz.

15.09.2007 – 13.10.2007

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Inhalt

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Reiseroute und Fotoalbum

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Die Reiseroute

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Das Fotoalbum

 

Samstag 15.09.2007 Anreise Frankfurt – Antananarivo

Die Wecker rasseln mitten in der Nacht – der erste um 4.45, der zweite wenige Minuten später. Das Taxi steht zur bestellten Uhrzeit 5.30 vor der Tür, so dass uns am Flughafen genügend Zeit bleibt, das Gepäck abzugeben, denn eingecheckt hat Jan uns bereits via Internet.

Pünktlich um 7.25 heben wir ab, um eine gute Stunde später in Paris zwischenzulanden. Wir haben nur eine Stunde um zum nächsten Gate zu gelangen, das sich in einem anderen Terminal befindet. Das klappt jedoch alles reibungslos. Hoffentlich ergeht es unserem durchgecheckten Gepäck ebenso. Um 10.15 starten wir endgültig durch nach Antananarivo – oder kurz: Tana.

Die Air France hat lecker gekocht für uns nur der Ausschank fällt dürftig aus. Um 22.10 Ortszeit Madagaskar (das ist eine Stunde später als zu Hause) landen wir am Ivato Airport. Unsere Pässe gehen durch mindestens 14 Hände bis das Visum vermerkt ist und alle Kontrollen absolviert sind. Das Gepäck trudelt ebenfalls ein, jetzt fehlt nur noch der bestellte Hotelabholdienst.

In der Ankunftshalle tobt der Bär. Viele Schilder werden in die Luft gehoben – nur unseres findet sich nicht darunter. Einen Telefonanruf später erfahren wir, dass der Fahrer sehr sehr krank sei und wir mögen ein Taxi nehmen, die Kosten seien sowieso mit 30.000 Ariary (= 12 EUR) die gleichen. Na dann, rein ins Getümmel. Es werden ja genug Taxidienste angeboten. Letztendlich macht ein R4-Fahrer das Rennen und wir werden somit ganz landestypisch zum Hotel White Palace gebracht. Unsere Fahrer (nachts kann man hier vermutlich nur zu zweit fahren) liefern uns vereinbarungsgemäß auf dem schnellsten Weg vor dem Hotel ab und warten bis wir eingelassen werden. Das Zimmer sieht ganz o.k. und vor allem sauber aus.

Sonntag 16.09.2007 Tana

070916112220_D20_2176Wir schlafen aus, denn die letzte Nacht gehörte zu den eher kürzeren. Gegen 10.00 steht auch Jan nach 10 Stunden Schlaf auf. Im Hotel wird kein Frühstück mehr serviert, so dass wir direkt losstiefeln, um den nächsten Salon de The zu suchen. An der Avenue de l’ Independence werden wir fündig. Der Kaffee ist gut trinkbar, Jan knabbert an einem Crepe mit Schinken und Käse und ich an einem Croque Madame.

So gesättigt machen wir uns auf, die Stadt zu entdecken. Im Shoprite erstehen wir Wasser und informieren uns über das hiesige Preisgefüge, um auf dem Markt eine Preisidee zu haben. Direkt vor dem Shoprite entern wir ein auf Passagiere wartendes Taxi, natürlich einen R4!, das uns durch enge Kopfsteinpflastergassen den Berg hinauf zum Rova dem ehemaligen Königspalast chauffiert. Tana liegt auf 1.100 m bis 1.500 m Höhe, wobei der Rova den höchsten Punkt der Stadt bildet. Er ist leider (immer noch) wegen Renovierungsarbeiten geschlossen, da 1996 durch einen Brand vieles zerstört wurde. Aber der Ausblick auf die Stadt besteht natürlich unverändert. Wir umrunden den Palast auf einem kleinen Rundweg durch Wohngebiet und genießen den Ausblick aus allen Blickwinkeln. Im Wohngebiet wird überall gewaschen, die Wäsche liegt zum Trocknen aus. Nette Häuschen kleben am Hang.

070916134254_IX5_2228Auf dem Weg hinunter passieren wir das Museum Andafivarata, in dem königliche Möbel und Bilder ausgestellt sind. Von der Klippe der Kirche d’ Ambonimanpamarinana ließ Königin Ranavalona 14 Märtyrer zu Tal stürzen. Wir wählen klassisch die Strasse für den weiteren Weg bergab zum Lac Anosy. Auf den Wiesen und Wegen rund um den See verbringt offensichtlich auch der Madagasse gerne den Sonntag bei schönem Wetter unter schattigen Bäumen. Der französische Einfluss ist allenthalben sichtbar und (fast) alle Geschäfte haben sonntags geschlossen.

Am Präsidentenpalast spricht uns ein Tourveranstalter an, dass er eine Tour aktuell im Angebot habe, die morgen starte und noch zwei freie Plätze aufweise. Wir folgen ihm in sein Büro und lassen uns das Programm erläutern. Er bietet uns eine kombinierte Einbaum- und 4WD-Tour gen Westen an, die unsere Urlaubsplanung sowieso aufweist – wenn auch ausgehend von Antsirabe. Organisation und Preis scheinen o.k. zu sein, so fackeln wir nicht lange, sondern schlagen ein. Die nächsten sieben Tage sind somit organisiert.

Wir lassen uns noch ein wenig durch die Strassen Tanas treiben, bereiten uns im Hotel auf das Abendessen vor, das uns lecker im Restaurant Sakamanga serviert wird. Nun heißt es nur noch alles vorzubereiten, damit wir morgen früh um 8.00 gerüstet sind.

Montag 17.09.2007 Tana – Antsirabe – Miandrivazo

Pünktlich! um 8.00 steht der Abholdienst von uns völlig unerwartet in der Tür. Trotzdem zieht es sich bis 10.30 hin, bis alles erledigt ist. So ist unter anderem eine Kleiderspende eines mitreisenden deutschen Pärchens im Waisenhaus abzugeben; Geld bei der Bank zu besorgen, um den Restbetrag der bevorstehenden Tour zahlen zu können und vielerlei Kleinigkeiten mehr. Aber schließlich verlassen wir Tana gen Antsirabe.

070917152233_IX5_2258Landwirtschaftlich intensiv genutzte Terrassenfelder, auf denen Kartoffeln, Karotten, Reis, Tomaten, Zwiebeln, Knoblauch, Ingwer und vieles mehr angebaut wird, und die reifen Produkte auch direkt neben der Strasse feilgeboten werden, bestimmen das Landschaftsbild. Zu unserer großen Überraschung ist die Strasse asphaltiert sowie in gutem Zustand.

Gegen 13.30 erreichen wir Antsirabe, in dessen Strassen sich vor allem bunte Pousse-Pousse (Rikschas) tummeln. Mit diesen Mann-getriebenen Gefährten wird wirklich alles im Laufschritt transportiert – Waren und Menschen. Unser Guide Liva liefert uns an einem Restaurant zum Mittagessen ab. Das gibt der kleinen Reisegruppe Gelegenheit sich etwas zu beschnuppern, während er sich um Besorgungen kümmert. Wir sind zu fünft, das bereits erwähnte deutsche Pärchen aus Mühlheim am Main namens Anja und Andreas sowie ein Österreicher namens Harald. Die Bestellung und die Auslieferung des Essens dauern eine Weile, damit haben auch die fliegenden Händler eine Chance ihre Ware an den Touri zu bringen. Nach dem Essen tigern wir über den Markt, um den Eigenbedarf an Obst zu erstehen. Dann kehren wir auf die Strasse zurück.

070917120034_IX5_2240Ein paar Fotostopps und zwei Regenschauer begleiten uns. Kurz nach 18.00 umgibt uns Stockfinsternis, aber in den Dörfern tobt der Bär. Alle Dorfbewohner scheinen auf den Beinen zu sein, sie sitzen entweder in Gruppen am Straßenrand oder laufen umher. Auf freier Strecke dagegen tauchen plötzlich aus dem Nichts auf der Strasse marschierende Menschen oder Ochsenkarren auf. Da wird Fahrer und Bremsen alles abverlangt.

Gegen 19.30 erreichen wir Miandrivazo. Unsere gefühlte Uhrzeit ist mindestens 22.00! Hier gibt es keine Telefonverbindung, so dass das Hotel nicht vorreserviert werden kann. Das erste angefahrene Hotel ist besetzt, aber beim zweiten Versuch kommen wir unter. Auf der Terrasse werden Getränke und das Abendessen serviert. Die Geckos gackern und die Mondsichel scheint hell über uns. Wir haben das Hochplateau verlassen und befinden uns nun fast auf Meereshöhe, was bedeutet, dass es heiß ist und auch in der Nacht nicht wesentlich abkühlt. Leider bringt der Fan im Zimmer nicht viel Erleichterung. Aber irgendwann akklimatisieren wir uns doch und schlafen kurz nach 22.00 ein.

Dienstag 18.09.2007 Miandrivazo – Tsiribihina River

Miandrivazo macht seinem Ruf als heißester Ort Madagaskars alle Ehre. Die Nacht war hitzebedingt durchwachsen; wir werden ohne Wecker um 6.45 wach. Um 7.30 werden wir abgeholt, um die für die Kanutour notwendigen Formalitäten beim Bürgermeister und der Polizei zu erledigen sowie die restlichen Besorgungen zu tätigen. Die Einkäufe haben wir schnell gemacht, aber der formale Kram dauert so seine Zeit. Da muss getippt, unterschrieben und gestempelt werden. Alles wird mit mehreren Durchschlägen handgeschrieben und peinlich genau notiert. Dabei sind nicht nur die persönlichen Daten von Belang, sondern auch noch die Namen der Eltern. Wozu auch immer das alles benötigt wird. Derweil beobachten wir das Markttreiben um uns herum.

Gegen 10.00 ist dann alles gestempelt, abgeschrieben und unterschrieben. Nun kann es allmählich losgehen. Unser Gepäck wird auf einem Lastkarren zum „Hafen” transportiert. Die Jungs besorgen noch einen größeren Wasserflaschenvorrat. Die Einbäume warten bereits auf uns. Die sehen zwar ziemlich 070918095054_D20_2276kippelig aus, verhalten sich aber doch recht stabil. Jan und ich beziehen ein Einbaum hintereinander sitzend und die anderen drei ein zweites Einbaum. Wir sitzen auf mit Reisstroh gefüllten Säcken, den Rücken stützt jeweils der eigene Rucksack. Das fühlt sich erst mal so weit bequem an. Mit reiner Paddelkraft fahren wir friedlich flussabwärts. Das ist schön still und somit Genuss pur. Nur die Sonne brennt mit der Zeit unbarmherzig herab, so dass wir froh sind auf Anraten Livas Regen- bzw. Sonnenschirme erstanden zu haben. Wir haben einen zu zweit und wechseln uns ab, immer wenn der eine gar ist, darf er sich dieser wieder beschatten und der andere wird dem Garprozess überantwortet.

070919131110_IX5_2333Das Mittagessen wird an Land zubereitet und unter einem Schatten spendenden Baum serviert. Das Gemüse schmeckt ausgezeichnet, es wird begleitet von Baguette und dem unvermeidlichen französischen Schmierkäse, den wir zu Hause mit Missachtung strafen würden. Bald steigen wir wieder in die Kanus. Der Wasserstand des Flusses ist nicht durchgängig hoch genug, so dass wir aufsetzen und geschoben bzw. gezogen werden müssen. Wasserhyazinthen wachsen im und am Fluss. Im späten Nachmittagslicht zeigt uns Liva ein Chamäleon im
Uferbambus, ansonsten werden Kingfisher und Bienenfresser geboten.

070919062429_IX5_2318Mit dem Abendrot steuern die Bootsmänner nach ca. 35 gepaddelten Kilometern eine Sandbank an. Die Zelte werden aufgebaut, die Boote fest gemacht. Unsere beiden lebend transportierten Lebensmittel (= Hühner) bleiben an Bord, das heißt schon mal heute Abend gibt es kein Huhn! Es wird Zebu mit Gemüse und Reis serviert. Für mich wird das Zebu durch ein Omelette substituiert. Vorweg eine leckere Gemüsesuppe und Obst als Dessert.

Die Nacht bleibt warm, der Mond scheint und die Sterne funkeln. Von Ferne sehen wir Wetterleuchten. Die Außenhaut des Zeltes bleibt unten, da wir nicht mit Regen rechnen. Zudem ist so ausreichend Lüftung sichergestellt.

Mittwoch 19.09.2007 Tsiribihina River ff.

Gegen Morgen kuscheln wir uns zusammen, denn es kühlt ordentlich ab und da Jan die Decke als Kopfkissen benutzt, müssen die Sarongs mit lebender Wärmflasche reichen. Das Früh-stück steht um 6.00 fertig angerichtet bereit, wir brauchen nur noch Platz zu nehmen.

Schon um 7.00 sitzen wir zur Abfahrt bereit im Kanu und nehmen paddelnd Fahrt auf. Lemuren stehen heute Morgen auf dem Programmzettel. Bald säumt Wald die Ufer, damit steigt die Chance auf Lemuren. Nach einiger Zeit sehen wir einige weiße Lemuren (Sifakas) elegant von Baum zu Baum und von Ast zu Ast springen. Und dann wenig später weitere Sifakas mit schwarzen Gesichtern – lustige Gesellen.

070920141033_IX5_2358Gegen 12.00 legen wir am Wasserfall an, wie wohl jeder Touri, der hier vorbeifährt, um zu duschen und zu baden. Der Wasserfall mit seinen kaskadierenden Pools lädt allerdings auch verführerisch zum Plantschen ein. Während unserer Badezeit wird das Mittagessen hergerichtet. Nudeln, Möhrensalat und Obstsalat lassen wir uns lecker schmecken, während in der Baumkrone über unseren Köpfen braune Lemuren herumturnen und sich über die Früchte des Baumes hermachen. Unser Lebendtransport an Hühnern musste in der Zwischenzeit dran glauben. Sie liegen gerupft für den Kochtopf am Abend bereit. Kein Huhn überlebte diesen Platz und alle Boote hatten lebende Hühner an Bord.

070918114448_D20_2319Weiter geht es in glühender Sonne. Der Schirm leistet treue Schatten spendende Dienste. Gegen 15.30 dürfen wir uns noch mal in einem Dorf die Beine vertreten. Alles strömt dem kalten Bier entgegen, das hier angeblich verkauft wird. Als Anja ihre Mitbringsel unter den Kindern verteilen will, bricht fast ein Run aus. Alle Kinder des Dorfes laufen zusammen und folgen uns zurück zum Boot. Die Verteilung weiterer Kleiderspenden wird nun anders geregelt und einem unserer Bootsmänner überantwortet, der die Tüte dem Dorfverantwortlichen übergibt. Nun können wir wieder in Ruhe einsteigen und unserem Nachtquartier entgegen paddeln.

070919175856_IX5_2351Die Sonne versteckt sich nun gnädig hinter Wolken. Kurz vor Sonnenuntergang legen wir nach 35 Km Tagespensum an einer Sandbank an und stellen unser Lager auf. Die Menschen aus dem nahe gelegenen Dorf halten sich ebenfalls auf der Sandbank auf. Insbesondere die Kinder suchen die Nähe der Touris und lassen sich mit Wonne photographieren. Die größte Freude kann man ihnen damit machen, indem man ihnen das Bild auf dem Display der Digitalkamera zeigt. Die untergehende Sonne sorgt für ein wunderschönes Abendrot und strahlt die Wolken leuchtend rot an. Abendrot über dem Himmel Afrikas!

Donnerstag 20.09.2007 Tsiribihina River – Antsiraraka

Das Nachtlager war alles andere als weich, auch der softe Sand fordert der Hüfte alles ab, obwohl Jan vom Gegenteil sprach. Das Frühstück steht abermals um 6.00 pünktlich bereit.

Meine Nacht war etwas unruhig, irgendetwas scheint meinem Magen nicht behagt zu haben. Ich habe die Sonne im Verdacht. Also ist für heute erst mal trockenes Brot, Tee und plain rice angesagt. Die Kids aus den umliegenden Dörfern bevölkern uns schon wieder, aber sie sind nur auf die leeren Plastikflaschen aus.

070919100136_IX5_2323Gegen 7.00 haben wir zur Abfahrt bereit unsere Plätze im Kanu eingenommen. Noch bedecken Wolken die Sonne. Das sanfte Schaukeln erfreut meinen Magen besonders, außerdem mag ich bald nicht mehr ohne Sonnenschirm sein. Die Sonne hat die Wolken bald aufgezehrt, so dass sie nun unerbittlich auf uns herunter knallt. Es stehen die letzten 35 Km den Fluss hinunter an.

070920084500_D20_2543Das Highlight des heutigen Tages bildet eine Gorge, in der fliegende Hunde in den Felsspalten kopfüber hängend den Tag verschlafen. Die Bootsmänner versuchen sie aufzuscheuchen – jedoch erfolglos, sie lassen sich in ihren Träumen nicht stören. Ohne Zwischenstopp wird bis Antsiraraka durchgepaddelt. Völlig steif steigen wir aus dem Einbaum und krabbeln die Böschung empor. Das Gepäck wird entladen, sowie das Mittagessen zubereitet, während wir uns ein schattiges Plätzchen suchen. An der Anlegestelle verkaufen zwei Shops Getränke, unter anderem in Wasserflaschen abgefülltes Flusswasser. Das freut jeden Touristen. Eine der Wirtinnen führt ein äußerst strenges Regiment mit ihren Kindern. Die Kinder liefern alles, was sie von den Touris erbetteln, bei ihr ab, dann teilt sie jedem Kind seinen Anteil zu.

070920150805_D20_2633Alle Bootstouren, die parallel mit uns unterwegs waren, treffen sich hier wieder. Alle werden am Anleger abgefüttert. Ich bleibe bei trockenem Weißbrot, obwohl mein Magen sich etwas beruhigt hat. Unser Gepäck wird auf zwei Ochsenkarren verladen für die 3,5 Km bis ins Dorf. Wir laufen. Nur über matschige und nasse Wegstellen nehmen wir gerne den Ochsenkarren in Anspruch. Als wirklich gemütlich kann man den Transport allerdings nicht bezeichnen. Das letzte Stück zum Dorf führt durch Reisfelder, auf denen entweder Reis gedroschen wird oder das 070920152500_IX5_2371Tagwerk gerade beendet wurde. Die Erwachsenen laufen nach Hause, die Kinder fordern Fotos ein. Dies ist definitiv das erste Land, in dem sich Menschen mit Freude photographieren lassen. Aber man muss sie immer schön auf das Foto auf dem Display gucken lassen.

Das eine oder andere Chamäleon im Buschwerk hält uns vom direkten Weg ins Dorf ab. Wir müssen sie einfach von allen Seiten ablichten. Gegen 16.00 laufen wir in Antsiraraka ein. Es gibt vier Hotels im Ort, die vermutlich alle ähnlich rustikal ausfallen. Unseres bietet Bungalows mit Gemeinschaftsdusche und –klo. Die Dusche funktioniert indonesisch, d.h. Wasser steht in einem Eimer bereit und man kann es mit einem Becher über sich schütten. Aber wir fühlen uns wieder sauber. Nun heißt es nur noch auf das Abendessen zu warten. Die Ente wird bald geliefert. Alles stürzt sich wie ausgehungert darauf. Nur ich bleibe noch bei plain rice.

Freitag 21.09.2007 Antsiraraka – P.N. des Tsingy de Bemaraha

Das Frühstück wurde für 7.30 angesagt, so geistern wir schon zuvor durch das morgendliche Antsiraraka. Die ersten Marktstände bieten bereits ihre Waren an und die Geschäfte sind geöffnet. Die Kinder strömen in die Schule. Vor unserem „Hotel” wartet schon eine Armada von 4WDs.

070921112929_IX5_2419Zum Frühstück werden Reiskuchen mit Honig serviert. Mir schmeckt es wieder, alle anderen meinen, diese Teilchen haben was von Pappe. Gegen 8.30 sitzen wir im Auto und rumpeln los, das Gepäck fährt auf dem Dach verschnürt mit. Die Strasse oder besser Sandpiste kann man allenfalls als interessant bezeichnen. Ein Schlagloch löst das nächste ab. Wir entdecken einige Baobabs und einen Lemuren am Wegesrand. Für die 50 Km bis Belo-sur-Tsiribihina brauchen wir fast 3 Stunden – nicht gerührt, sondern geschüttelt. Kurz vor Belo wartet eine Fähre, auf der acht 4WDs Platz finden. Die Auffahrt die steile Böschung hinunter führt über zwei Stahlbohlen, die im Abstand des Radstandes vom Ufer auf die Fähre angelegt wurden. Zum Rangieren wird die zweite angebundene Fähre benutzt. So spart man sich das Führen der Fähre an den Auffahrhilfen entlang pro Parkspur. Zum Schluss strömen die Passagiere an Bord. Die Fähre besteht aus Gitterrosten und Holzbohlen auf Pontons 070921071134_IX5_2392ohne Randbegrenzung oder gar Geländer. Die Fahrt dauert überraschend lang. Aber nach ½ Stunden werden ein ganzes Stück flussabwärts die Rampen auf Spurbreite angepasst angelegt. Unser Auto schafft es einwandfrei von der Fähre herunter. In Belo werden wir direkt vor einem Restaurant zum Mittagessen ausgeladen. Im Hinterhof liegt eine Miezekatze mit zwei kleinen Babies, die allesamt sehr gepflegt aussehen. Bisher sind uns noch keine Streuner begegnet. Jan futtert einen Zebuspieß und ist völlig begeistert von der Fleischqualität. Am Ende des Urlaubs wird dies sein bestes und zartestes Stück Zebu gewesen sein.

Nach dem Essen besorgen wir noch Wasser im großen Stil und reservieren das Hotel für die morgige Nacht. Dann schütteln wir weiter. 100 Km oder gut 4 Stunden Fahrt liegen vor uns. Die Fahrt überleben sicher kein Stein (weder in der Blase noch der Galle) und eines der beiden gekauften Hühner auch nicht. Kurz vor Sonnenuntergang erreichen wir unsere letzte Fährstation. Unser Ziel liegt dieses Mal direkt auf der anderen Flussseite. Die Fähre fasst drei 4WDs. Die Auffahrrampen werden pro Auto angelegt, denn zum Rangieren ist kein Platz auf der Fähre. Die Auffahrrampen führen direkt aus dem Wasser auf die Fähre hinauf. Hauptsache der Auspuff muss nicht auf Tauchstation!

Auf dem Zeltplatz direkt neben dem Anleger finden wir in erster Flussreihe unter Mangobäumen ein hübsches Plätzchen. In den letzten Sonnenstrahlen bauen wir die Zelte auf. Zur Dusche wandern wir mit den Stirnlampen. Alle Spinnen im Duschverschlag bleiben unter Beobachtung. Sauber und frisch eingekleidet finden wir uns beim fürstlichen Abendessen ein. Wer heute hungrig aufsteht ist selber schuld. Wir denken darüber nach Liva vom Fleck weg als Koch zu engagieren.

Samstag 22.09.2007 Parc National des Tsingy de Bemaraha

Die Nacht fällt vor allem laut aus. Um Mitternacht wird ein Autoradio auf volle Lautstärke gefahren, damit sind schon mal die Hähne und Babies wieder wach. Nach einer gefühlten ½ Stunde hat sich der Spuk erledigt. Hähne, Hunde und Babies beruhigen sich mit der Zeit auch wieder. Kurz nach 5.00 wache ich dennoch auf. Der Wecker klingelt um 5.45. Wir packen uns und die Zelte zusammen. Das Frühstück wartet schon zubereitet auf uns. Von Liva fehlt noch jede Spur. Er organisiert wohl den Angap-Guide für die Tsingys.

Bald erscheint er mit einem Mädchen in Ranger-Uniform. Wir wechseln drei Worte miteinander, die schon zeigen, dass ihr Englisch eher dürftig ausfällt, aber wir intervenieren nicht. Los geht’s. Am Angap- und Nationalpark-Office stoppen wir, um die Formalitäten abzuwickeln und die Klettergurte abzuholen. Die Fahrt dauert 1 Stunde bis zum Startpunkt unserer Wanderung in den Grand Tsingys.

070922092902_IX5_2482Ausgerüstet mit Wasser, Taschenlampe und Klettergurt im Daypack starten wir. Das erste Stück führt durch Wald. Das ist angenehm schattig wenn auch trotzdem schweißtreibend. Ein kurzer Abstecher durch eine Höhle kühlt uns wieder etwas ’runter. Weiter geht’s in 070922095022_D20_2795Richtung Top of the Tsingys über Leitern und befestigte Tritte gut gesichert am Seil bergauf. An den Hüftgurt muss man zwar fest glauben, denn ohne „Beine” wäre das im Falle eines Falles nicht wirklich gemütlich geschweige denn sicher. Aber immerhin zwei der Gurte besitzen auch Beine, der Rest beruhigt den Kopf. Der schwarze Tuffstein bietet aber sowieso gute Tritte und Griffe an. Oben angekommen blicken wir auf das schwarze Tsingy-Meer. Einfach großartig. Es gibt sogar die eine oder andere Aussichtsplattform, von denen der Blick auf zwei weiße Lemuren in den Baumwipfeln gewährt wird. Bergab geht es einzeln über eine Hängebrücke und dann befestigte Tritte ähnlich einem kleinen alpinen Eisenweg weiter. Unten im Wald zurück treffen wir bald wieder auf den bekannten Weg. ½ Stunde später erreichen wir das wartende Auto.

070922131815_IX5_2538Zurück am Campground wartet der Lunch servierfertig auf uns. Gut gestärkt starten wir nach dem Essen zu viert (Anja, Andreas, Jan und ich) in die Petit Tsingys direkt neben dem Campground gelegen. Die kleinen Tsingy unterscheiden sich 070922141959_D20_2889von den großen lediglich durch ihre geringere Höhe. Die Petits bestechen mit ihrem eigenen Charme, dem das Labyrinth enger Gassen begründet. Wir wandeln und quetschen uns durch das enge Labyrinth hinauf bis auf ihr Dach. Der Blick kann hier nicht so weit über die schwarzen Spitzen schweifen, aber das Erlebnis begeistert uns nicht weniger. Kurz vor dem Ende der Tour entdeckt unsere Führerin drei weiße Lemuren in einem Baum in unmittelbarer Nähe. Sie turnen von Ast zu Ast springend über unsere Köpfe hinweg. Der eine sogar mit Baby am Bauch. Wir sind völlig aufgeregt. Ein tolles Erlebnis.

Als Avenue wird ein etwas breiterer Gang durch steil aufragende Tsingy-Wände bezeichnet. Den Schmetterling kann nur der entdecken, der wie Hans-guck-in-die-Luft durch die Tsingys schreitet. An einer Wegkreuzung, an der sich vier Wände begegnen, bilden diese einen Schmetterling gegen den Himmel. Diese Formation bildet den attraktiven Schlusspunkt der Tour.

070923095859_IX5_2583Zurück am Campground werden wir auch gleich auf die kleine Fähre verfrachtet und starten die gut 100 Km-Fahrt oder 4 Stunden nach Belo. Gegen 19.30 erreichen wir bei stockfinsterer Nacht unser Hotel in Belo. Die Zimmer sind mit Dusche und WC ausgestattet, aber die Wasserhähne sind tot, dafür stehen Wassereimer bereit. Unser Zimmergecko ist bereits fleißig bei der Arbeit und die erste Kakerlake des Urlaubs erlegen wir zudem.

Das Abendessen nehmen wir auf der Hotelterrasse ein. Jan lässt sich sein Zebu-Steak und ich mir die Riesengambas – drei Stück für knapp 3 EUR – lecker schmecken. Der Tisch wird zügig abgeräumt und unser Ober verlässt das Hotel – leider ohne zu fragen, ob wir an Getränkenachschub interessiert wären. So gehen wir bald ins Bett.

Sonntag 23.09.2007 Belo-sur-Tsiribihina – Morondava

Wahltag in Madagaskar. Heute wird (angeblich) kein Alkohol ausgeschenkt! Mal schauen, wie konsequent dies gehandhabt wird.

Der Tag beginnt gemütlich. Die Weiterfahrt ist erst für 10.30 avisiert. Um 7.30 treffen wir uns auf der Terrasse zum Frühstück. Zur Abwechslung können wir mal Spiegeleier bekommen. Der anschließende Rundgang durch Belo ist auch schnell absolviert. Auf dem Markt lassen sich einige Photomotive finden. Das Wahllokal hingegen sieht eher langweilig aus, da sich nur wenige Madagassen zu dieser frühen Stunde einfinden. In der Kirche dagegen sind alle Plätze belegt und draußen toben die Kinder im Sonntagsstaat.

Wir beschließen etwas früher als verabredet loszufahren. So verlassen wir Belo um 9.45. Aber viel hilft es uns nicht, denn die Fähre über den Tsiribihina River wartet, wie ein ordentlicher Taxi-Brousse, bis alle Plätze verkauft sind, bevor sie die Leinen losmacht. Um 11.00 ist es dann soweit. Drei 4WDs sind verladen, damit schippern wir wieder eine Stunde stromaufwärts.

Zurück auf der Sandpiste werden wir gen Morondava bzw. Avenue de Baobab geschüttelt. In einem kleinen Dorf halten wir an einem Hotely zum Mittagessen. Es gibt Hühnchen mit Reis oder Reis mit Hühnchen. Für sechs Personen inkl. Softdrinks kostet das 14.000 Ariary
(ca. 6 EUR).

070923175416_IX5_2651An der weiteren Strecke warten blühende Agavenwälder auf uns. Baobabs säumen ebenfalls die Piste. Je mehr wir uns der Avenue de Baobabs nähern, desto größer wird die Baobab-Dichte. Vor der Avenue müssen wir in jedem Fall zu den Loving-Baobabs abbiegen. An und auf der Avenue de Baobab warten die Touris in Horden auf die untergehende Sonne. Leider fällt der Sonnenuntergang wegen ungünstiger Bewölkung nicht wirklich rot aus – aber trotzdem ansehnlich. An einem Ende der Avenue warten Kinder mit Chamäleons auf interessierte und zahlende Touris, am anderen Ende wurde doch tatsächlich ein Souvenir-Verkaufsstand aufgebaut. Der erste seiner Art auf unserer Tour.

Mit der hereinbrechenden Dunkelheit bringen wir die letzte ½ Stunden-Fahrt bis Morondava hinter uns. Wir werden am Ende der Stadt in einem Hotel am Strand in netten Bungalows einquartiert. Beim Rauschen des Meeres lassen wir uns Cocktails – soviel zum heutigen Alkoholbann! – und das Abendessen schmecken. Mit einem Kartenspiel lassen wir den Abend ausklingen. Ab morgen ist dann jeder wieder auf sich selbst gestellt.

Montag 24.09.2007 Toliara

Wir frühstücken alle zusammen. Auch Liva lässt sich blicken. Unser Fahrer der vergangenen Tage taucht wie verabredet um 8.30 auf. Wir laden ein, machen ein letztes Gruppenbild und verabschieden uns von Liva. Dann rumpeln wir gen Airport los.

Der Check-in bringt keine Überraschungen. Die Kontrollen fallen eher aus. Zwei kleine Shops laden zum Souvenirerwerb ein. Zumindest Postkarten lassen sich dort erbeuten. Der Flieger startet mit 10.30 sogar ¼ Stunde vor der angegebenen Zeit. Um 11.15 landet der kleine City-Hopser in Toliara. Die Gepäckausgabe geschieht völlig manuell, vor einer kleinen Barriere warten die Passagiere und dahinter wird das Gepäck aufgeschichtet und durch Zeigen auf ein Gepäckstück wird es von einer hilfreichen Hand dem Empfänger angereicht. Nun ist es soweit, wir verabschieden uns, denn wir fahren mit dem Taxi in die Stadt in ein Hotel und der Rest der Mannschaft mit einem anderen Taxi zum Hafen. Und tschüss …

Unser ausgewähltes Hotel hat noch einen Bungalow frei, damit können wir uns einigen organisatorischen Dingen widmen. Die Geldbeschaffung mit der Mastercard ist ausschließlich bei der Bank of Africa möglich und auch dort nur am Schalter. Das gestaltet das Prozedere etwas zeitaufwendiger. Die Bank steckt voller Madagassen, vor jedem Schalter wartet eine Menschentraube dicht an dicht. Es gelingt uns, unser Begehr zu adressieren. Nach einiger Zeit wird uns bedeutet morgen um 10.00 wiederzukommen. Na dann. Jan versucht seinen Telefonprovider per Email zu motivieren das Roaming für Madagaskar frei zu schalten. Das „Internet-Café” ist gut besucht, entsprechend lang fallen die Antwortzeiten aus. WWW oder eben welt-weites-warten. Wir werden sehen, ob das Handy irgendwann tut. Die morgige Fahrt nach Anakao inkl. Hotelreservierung ist dagegen schnell organisiert. Das gleiche gilt für die Weiterfahrt per Taxi-Brousse am 27.09. nach Ranohira.

Für den Rückweg vom Busbahnhof zum Hotel probieren wir mal ein Pousse-Pousse aus. Diese Art des Transports ist zwar nicht unbedingt schnell aber unerwartet gemütlich. Auf der Hotelterrasse spielt die elektrische Pianobar. Hier lässt es sich gemütlich und ausgezeichnet essen. Der französische Einfluss wirkt unverkennbar nach.

Dienstag 25.09.2007 Toliara – Anakao

Wir versuchen nochmals unser Glück bei der Bank of Africa. Der Schalterraum steckt wieder voller Menschen. Der gestrige Mitarbeiter erkennt uns wieder und fordert nochmals die Mastercard und den Reisepass ein. Beides wird im Büro des Bankdirektors deponiert und wartet dort auf Bearbeitung. Der Direktor erscheint kurz nach 10.00 und tatsächlich eine ½ Stunde später halten wir 1.000.000 Ariary gestückelt in 5.000er Noten in den Händen. Wir waren schon fast soweit aufzugeben, denn vor dem Schalter wurde gedrängelt und hinter dem Schalter nicht der Eindruck vermittelt, als ob irgendetwas passieren würde. Die Bankabläufe könnten sicher optimiert werden. Wir sind jedoch froh das Geld in der Tasche zu haben.

Wir begeben wir uns auf direktem Weg zum Hafen. Dort wird uns bedeutet, dass das Schnellboot wegen heftigem Wind und hohen Wellen in keinem Fall jetzt aber eventuell gegen 13.00 fahren würde. Wir nutzen die verbleibenden 2 Stunden für einen kleinen Snack, dann finden wir uns wieder am Bootsbüro ein. Und tatsächlich, es passiert etwas. Volle Spritkanister werden per Taxi herangekarrt. Ein Ochsenkarren bringt Touris und Benzinkanister zum Schnellboot. Der Höllenritt beginnt. Die Wellen kommen hoch angerauscht, dadurch ist die Fahrt sicher als grenzwertig zu betrachten. Wir sind froh 1 Stunde später in Anakao anzukommen. Das Speedboot bringt uns direkt vor unseren Bungalow „Bianca”.

070925171134_IX5_2685Die Bungalow-Anlage und auch unser Bungalow sehen sehr nett aus, aber der strenge Wind lädt wahrlich nicht zum Baden ein. So wandern wir den Strand entlang gen Fischerort. Dort treffen wir auf Anja und Andreas sowie wenig später natürlich auch auf Harald. So wie es aussieht, fahren wir morgen alle zurück nach Toliara – wenn auch zu verschiedenen Zeiten. Es bleibt abzuwarten, wann wir uns das nächste Mal begegnen. Am Strand liegen jede Menge hübscher Muscheln herum, leider darf ich nur einige wenige ausgewählte Exemplare mitnehmen.

Zum Sonnenuntergang setzen wir uns auf unsere obere Bungalow-Terrasse. Der orange Ball fällt hübsch ins Meer. Das Abendessen nehmen wir im hoteleigenen Restaurant, das erhöht auf der Düne liegt. Die Langusten und die Cygalls schmecken ausgezeichnet. Eine Mieze fordert neben uns sitzend ihren Anteil, aber sie nimmt auch Reis dankbar entgegen.

Mittwoch 26.09.2007 Anakao – Toliara

Hochzeitstag!

Morgens um 7.00 … bläst der Wind nicht mehr gar so arg. Die Nacht war frisch, so dass wir sogar die Wolldecke gebrauchen konnten. Zum Frühstück wird Kaffee aus leicht salzigem Wasser serviert, Spülwasser schmeckt vermutlich ähnlich lecker.

Jan steigt in die Fluten, aber zum Sonnenbaden ziehen wir uns auf unsere obere Terrasse zurück. Dort sitzen wir windgeschützt den hübschen Ausblick auf Strand und Meer genießend.

Gegen 9.30 ziehen wir um an den Strand, denn um 10.00 will uns das Boot abholen. Unser Hotelhost informiert uns um 10.45, dass wir zum Office vorgehen müssen wegen des sehr niedrigen Wasserstands. Eine ganze Karawane Touris wandert über den Strand zum Office. Dort werden wir direkt zum Boot geleitet. Dieses Mal werden alle Sitze doppelt belegt. Der Seitenwind kachelt ordentlich und sorgt für regelmäßige Duschen. Ein Stück den Strand hinunter laden wir Harald ein. Dann nimmt das Boot endgültig Fahrt auf. Eine Stunde später landen wir in Toliara an und steigen auf Ochsenkarren um. Wir verabschieden uns mal wieder von Harald, der mit dem Taxi-Brousse zum Parc National d’ Isalo weiterfahren will.

Auf dem Weg zum Hotel stromern wir über den Handicraft-Market, um einige Souvenirs zu erstehen. Im Hotel muss als allererstes die Salzkruste hinunter. Danach haben wir die Muße für einen Snack – der Thunfisch mit Vanillesoße ist ein echtes kulinarisches Highlight! Den restlichen Nachmittag vertreiben wir uns in Toliara. Den krönenden Tagesabschluss bildet das superleckere Abendessen in unserem Hotel. Der Schwertfisch mit Ingwersoße schmeckt unbeschreiblich gut! Das müssen wir uns unbedingt merken.

Donnerstag 27.09.2007 Toliara – Ranohira

Ein landestypischer eierschalenfarbener Taxi-R4 chauffiert uns zum Busbahnhof. Dort erwartet man uns bereits, um zum Minibus einer anderen Busgesellschaft verfrachtet zu werden. Offensichtlich wurden hier Touren zusammengelegt, damit der Bus voll wird. Das Gepäck kommt auf das Dach.

070927072047_D20_3169Um uns herum brummt das morgendliche Leben. Straßenverkäufer, Pousse-Pousse-Läufer, Bettler, Fahrgäste. Gegen 8.00 nehmen wir unsere reservierten Plätze ein und sollen diese auch gleich wieder verlassen, da diese für jemand anderen reserviert seien. Wir bleiben hartnäckig sitzen und … letztendlich setzen sich die fraglichen Passagiere auf die uns angebotenen Plätze in der Reihe hinter uns. Das Gepäck wurde mit einer Plane bedeckt und fest verschnürt, alle Passagiere haben ihre Plätze eingenommen, dann kann es ja fast pünktlich losgehen. Die Sitze empfinden wir als mäßig bequem, der Fußraum fällt ebenfalls übersichtlich aus, so dass wir schon nach kurzer Zeit nicht mehr wissen, wohin mit den Füssen.

Wir passieren mehrere Polizeikontrollen, die gewissenhaft die Bus-Papiere kontrollieren. Mitten in schönster Fahrt erschallt ein leiser Ruf aus den hinteren Reihen. Der Bus hält an, alles strömt hinaus und schlägt sich rechts und links neben der Strasse in die Büsche. Rechts für Mädchen, links für Jungs. Am nächsten Stopp umlagern uns ambulante Händler, die Hühnerteile, Sandwichs und Kuchen verkaufen. Wir trauen uns an die Kuchen, die wider Erwarten gar nicht sehr süß schmecken.

In Ilakaka, einem aufstrebenden Saphirnest, legt der Fahrer seine und unsere Mittagsrast ein. Er hält vor einem Hotely seiner Wahl. Wir verzichten, denn bald sollten wir Ranohira erreichen. Um 13.00 werden wir in Ranohira ausgeladen.

Eine 3-Tages-Tour in den Parc National de l’Isola ist schnell gebucht, das Zimmer für die Nacht ebenfalls. Unsere drei bekannten Reisenden (Anja, Andreas und Harald) laufen uns selbstverständlich mal wieder über den Weg. Sie wollen allerdings morgen ihre Fahrt gen Norden fortsetzen. Im Dorf ist der Teufel los. Gerade heute findet ein Tourismusfest statt, zu dem auch der Verkehrsminister zugegen war. Auf dem Dorfplatz spielt eine Band, der das ganze Dorf lauscht. Um den Platz herum bieten Stände Parkinfos, Souvenirs und Getränke an. Die Musik dröhnt durch alle Gassen.

Freitag 28.09.2007 Parc National de l’Isalo

Pünktlich um 8.00 finden wir uns bei Momo Trek, dem ortsansässigen Tourveranstalter, ein. Der Guide namens Marquis erwartet uns schon. Unser Trekkinggepäck geben wir ab, die Tagesverpflegung hingegen verstauen wir im Daypack, dann können wir losmarschieren.

Am Wegesrand wird eine Katze mit einem Stock vom Baum befördert, weil sie angeblich Küken geklaut hat. Unten warten zwei Hunde auf sie. Das Ende dieses ungleichen Kampfes verfolgen wir nicht.

Wir ziehen schnell weiter durch das weite gelbe Gras die Zivilisation hinter uns lassend. Neun Kilometer bis zum Maki Canyon liegen vor uns. Die Hitze der Sonne auf offener Ebene wird durch den kräftigen Wind abgeschwächt. Wir passieren brachliegende Reisfelder und Zebuherden. Am späten Vormittag – etwa 10.30 – erreichen wir den Maki Canyon. Eine Ansammlung von Touris zeigt spielende weiße Lemuren in den Bäumen an, bevor man sie überhaupt sieht. Die Halbaffen turnen anmutig durch das Geäst, aber schließlich reißen wir uns los, denn der enge hoch aufragende Canyon will erarbeitet werden. Obwohl wir einige Tritte und Stufen in den Felsbrocken vorfinden, ist bis zum natürlichen Pool Kraxelei durchaus erforderlich.

Direkt neben dem Maki Canyon befindet sich der Rat Canyon, der sich noch etwas enger präsentiert. Hierher verirren sich deutlich weniger Touristen. Jan und Marquis nutzen die Ruhe für eine kleine Siesta auf einer Sandbank, und tun es damit den braunen Lemuren gleich, die wir zuvor in den Baumwipfeln entdeckten. Ich kraxele derweil, um den Herren ausreichende Erholungszeit zu gönnen, bis zum Deadend des Canyons. Dort versperrt ein kleiner See die weitere Erkundung. Die Jungs müssen wieder hoch.

Wir wandern weiter zum Campground, der hübsch schattig unter großen Mangobäumen liegt. Die Mangobäume hängen voller, leider unreifer, Früchte. Unser Zelt wird gerade aufgebaut, das Kochfeuer hingegen läuft schon. Erdnüsse werden in Pfanne geröstet, daneben kocht das Teewasser. Beides wird uns als kleiner Nachmittagssnack serviert. Wir können in aller Ruhe die Nachmittagssonne genießen. Die untergehende Sonne taucht das typische gelbe hohe Gras in ein märchenhaftes Licht begleitet von einer ganz eigenen Stimmung. Der Mond steht ebenfalls am Himmel und bald glitzert bei vollständiger Dunkelheit ein gigantischer Sternenhimmel über uns. Wir finden sogar das Kreuz des Südens, mehr Sternbilder kennen wir in der südlichen Hemisphäre sowieso nicht.

Samstag 29.09.2007 Parc National de l’Isalo ff.

Um 5.30 treibt es mich um, denn ich weiß nicht mehr, wie ich liegen soll. Die Matten federn halt nur bedingt den harten Untergrund ab. Jan geht es da besser, er ist mehr gepolstert. Kurz vor 6.00 kriechen wir aus dem Zelt. Die Küche ist auch schon wach, um das Frühstück zu zubereiten. Marquis schnarcht noch im Zelt. Aber um 7.00 steht er abmarschbereit vor uns.

070929135806_D20_3312Wir steigen 1 Stunde auf und werden mit einem hübschen Blick von der Rim hinunter ins Tal belohnt. Die Temperaturen halten wir um diese frühe Stunde ebenfalls gut aus. Wir erreichen ein Hochplateau, auf dem es in gemütlichem auf und ab weiter vorangeht. Das Licht lässt die Gesteinsformationen leuchten. Einige schmale Canyons wurden durch Regen, Wind und Erosion gebildet. Am späten Nachmittag steigen wir wiederum in einen tiefen Canyon zum blauen und schwarzen Pool ab. Das Wasser liegt dort sehr klar vor uns. Jan springt ins kühle Nass des blauen Pools. Einige Touris und Guides liegen relaxend auf den Felsenbrocken. Dieser idyllische Ort lädt auch uns ein zu rasten, dazu plätschert der Wasserfall in den blauen Pool.

Nach ausgiebiger Siesta wandern wir weiter durch den Canyon zum Cascade de Nymphes. Hierbei handelt es sich um einen Wasserfall, der durch einen Kamin in einen Pool fällt. Jan testet auch dessen Wassertemperatur. Nach weiteren 650 m erreichen wir am frühen Nachmittag 14.00 den Campground, dessen sanitäre Anlage mit einem Klo mit Wasserspülung überrascht.

070929133031_D20_3273070929151437_D20_3365Am Nachmittag bleibt somit genügend Zeit, die Lemuren zu betrachten, die sich tagsüber hier aufhalten. Bei unserer Ankunft sorgt eine Familie Ringtailed Lemuren für Unterhaltung. Die Akkus der Fotoapparate sind gefordert. Marquis eist uns los, um uns am Fluss die Rapids mit dem kleinen Pool zu zeigen. Wir bleiben einige Zeit an diesem idyllischen und schattigen Ort. Zurück am Campground haben nun braune Lemuren die Show übernommen, die gar nicht scheu Tische und Rucksäcke inspizieren. Die Lemurenmama mit Baby am Bauch stibitzt uns doch tatsächlich eine Banane.

070929134245_D20_3298Kurz nach 17.00 sind plötzlich alle Affen verschwunden, sie ziehen sich wohl auf ihre Schlafplätze zurück. Die Küchenmannschaft kann sich nun vollständig dem Kochen hingeben, denn die Lebensmittel müssen nicht mehr gegen Lemuren verteidigt werden. Unsere Küchen- und Trägermannschaft sorgt nicht nur für unser leibliches Wohl, sondern mit Hausmusik auch für kulturelle Unterhaltung. Bald fordern sie die Touris auf, ebenfalls ihren musikalischen Beitrag zu erbringen. Nun denn, die Lemuren sind eh schon weg.

Sonntag 30.09.2007 Parc National de l’Isalo ff.

Bei 7°C krabbeln wir aus dem Zelt. Aber die Sonne hat es eine ½ Stunde später bis zu uns geschafft, auch wenn sie um 6.30 noch nicht wirklich wärmt. In der Küche wuselt es ebenfalls schon. Bald steht das Frühstück auf dem Tisch. Und … Marquis taucht tatsächlich beizeiten auf, so dass wir uns um 7.30 auf den Weg machen.

070930084710_D20_3402Der Pfad führt uns bergauf mit schönen Ausblicken auf Canyon und Campground. Wir steigen auf bis zum Hochplateau, um dann unseren Weg entlang der Rim fortzusetzen. Wir werden durch Maulbeerhaine und eine verwunschene Felslandschaft geführt, wobei 2 Ringtailed Lemuren unseren Weg kreuzen.

070930110423_IX5_2990Am späten Vormittag erreichen wir den malerisch unter Palmen gelegenen Piscine naturelle, den ein kleiner kaskadierender Wasserfall nährt. Jan stürzt sich in ein erfrischendes Bad, danach wird das Lunchpaket ausgepackt. Heute gibt es Reis mit Gemüse und frischer roter Ananas zum Dessert. Bald können wir den Piscine ganz für uns alleine genießen. So ist dies ein hübscher idyllischer Fleck. Gegen 12.30 nehmen wir dennoch den Weg nach Ranohira unter die Füße. Der Piscine scheint ein beliebtes Ausflugsziel für den Sonntagnachmittag zu sein, denn uns begegnen einige Ausflügler und Touris. Nun ist es mit der Ruhe am Pool bestimmt vorbei.

071001070345_IX5_3013Gegen 14.00 laufen wir in Ranohira ein. Unsere Tour endet bei Momo Trek, denn dort haben wir unsere Rucksäcke mit dem restlichen Gepäck deponiert. Außerdem müssen wir den offenen Restbetrag unserer Tour sowie die Extragetränke bezahlen. Momo nimmt uns herzlich in Empfang. Wir haben selten ein besser durchorganisiertes Unternehmen erlebt! Schon gar nicht in Madagaskar. Wir verabschieden uns von Marquis, der einen guten Job gemacht hat.

Neben Momos Bungalows brummt laut der Dorfgenerator, so dass wir ein Zimmer im Hotel L’Orchide vorziehen, da wir auf den Generatorlärm keine Lust haben. Nach einer ausgiebigen Reinigungsorgie lassen wir uns auf der Hotelterrasse nieder. Sudokus und Kartenspiel vertreiben uns die Zeit bis zum Abendessen. Am Abend genehmigen wir uns zur Abwechslung eine Flasche Wein. Die halbe Flasche des durchaus trinkbaren madagassischen Rotweins kostet 2 EUR!

Montag 01.10.2007 Ranohira – Ambalavao

Momo wollte um 7.30 für ein Taxi-Brousse sorgen, also sehen wir zu rechtzeitig parat zu sein. Es steht tatsächlich schon vor dem Hotel, als wir zum Frühstück gehen.

Bereitstehen und Abfahren sind jedoch zwei völlig verschiedene Dinge, denn zuvor müssen natürlich ausreichend Fahrgäste an Bord sein. Dies geschieht, indem wir schleichend durch den Ort fahren. Der Taxi-Brousse füllt sich auf diese Weise langsam aber sicher vollständig. Abfahrt ist dann kurz nach 8.00. Bis Ihosy steigt ab und zu ein Passagier aus und dafür neue Fahrgäste zu. In Ihosy angekommen werden wir in einen anderen Taxi-Brousse verfrachtet, der selbstverständlich auch erst mal wieder durch den Ort kreiselt bis alle Plätze besetzt sind. Das dauert ca. 1 Stunde. Nun reist auch eine Ziege fest verschnürt auf dem Dach mit.

071001150639_D20_3523Punkt 12.00 hält der Fahrer in einem Dorf vor einem Hotely seiner Wahl – Mittagessenszeit! Wir befinden uns 50 Km vor unserem Ziel Ambalavao. Nach ½ Stunde nimmt jeder wieder seinen Platz ein und wir rumpeln weiter. Die Landschaft verändert sich, es wird bergiger. Runde Granitfelsen zwischen Reisterrassen bestimmen das Landschaftsbild.

071001171417_IX5_3050Um 13.00 steigen wir in Ambalavao aus. Ein hilfreicher Madagasse führt uns zu dem Hotel, das uns Momo empfahl. Ein Zimmer haben wir schnell bezogen. Nun steht der Erkundung Ambalavaos durch die Gassen stromernd nichts mehr entgegen. Das Dorf soll eines der schöneren sein. Hübsche Häuschen mit hölzernen Balkonen bestätigen den Ruf. Ansonsten wird hier das in Madagaskar berühmte handgeschöpfte Antaimoro Papier hergestellt. Die Besichtigung der Papierfabrik dürfen wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Die Fabrik finden wir gleich. So groß ist das Dorf nun wahrlich nicht. Führer stehen auf dem Fabrikgelände bereit – wenn auch ganz in Französisch. Aber die wichtigsten Dinge erschließen sich an den Fertigungsstationen sowieso von allein. Von der Pflanze bis zur Postkarte können wir jeden Schritt des Fertigungsprozesses verfolgen. Im angrenzenden Shop kann man die Produkte kaufen, wovon wir regen Gebrauch machen.

Den restlichen Nachmittag schlendern wir über den Markt und durch die Gässchen. Sonst gibt es hier nicht viel zu tun. Das Dorf liegt inmitten einer grandiosen Bergkulisse, die einen hübschen Background für den Sonnenuntergang abgibt. Zum Sonnenuntergang begeben wir uns auf die Dachterrasse bewaffnet mit der Seepferdchenflasche als Sundowner.

Dienstag 02.10.2007 Ambalavao – Fianarantsoa

Die Croissants zum Frühstück schmecken exzellent, was allerdings zu erwarten war, denn zum Hotel gehört eine Bäckerei. Das Hotel liegt direkt am Marktplatz, auf dem zu früher Stunde die Bauern Gemüse sorgfältig in kleinen Häufchen aufgeschichtet anbieten.

Ein kreisender Taxi-Brousse nimmt uns an Bord. Zwei Dorfkreisel später starten wir fast leer gen Fianar. Dafür werden unterwegs Fahrgäste aufgenommen, so dass wir in Fianar voll besetzt ankommen. Die Fahrt führt uns durch Reisterrassen und Berge, außerdem muss der eine oder andere Pass erklommen werden.

Gegen 9.30 werden wir in Fianarantsoa (kurz: Fianar) am Taxi-Brousse-Bahnhof ausgespuckt. Eine Horde von Buschtaxi-Akquisiteuren stürzt sich auf uns, um uns in das nächste Buschtaxi zu stecken. Wir aber schultern unsere Rucksäcke und traben gen Haute Ville den Berg hinauf. 15 Minuten später erreichen wir das Tsara Guesthouse, das überraschenderweise noch ein Zimmer frei hat. Dieses Guesthouse gilt als eines der schönsten Madagaskars und ist demzufolge häufig gut besucht. Aber wir dürfen ja mal Glück haben. Das Ambiente sagt uns jedenfalls sehr zu. Auf der Terrasse sitzt man sehr gepflegt und ruhig.

071002131421_D20_3622Im Hotel gibt es einen Tour-Guide, mit dem wir einen Ausflug zum Park National de Ranomafana für Freitag arrangieren. Damit haben wir das auch schon mal erledigt und nun Muße uns in aller Ruhe Fianar zuzuwenden.

071002142603_IX5_3103Die Altstadt liegt etwas weiter den Berg hinauf praktisch um die Ecke. Die schmalen Gassen und renovierten Häuschen sehen ganz beschaulich aus. Einige Kinder wollen selbst gemalte Postkarten verkaufen, andere lassen Papierflieger segeln.

Im Hotel wird uns empfohlen die Bahntickets für unseren morgigen Ausflug zur Ostküste bereits heute zu erstehen, um die morgendliche Schlange am Schalter zu vermeiden und nicht gar so früh dort sein zu müssen. Der Bahnhof wiederum liegt zentral in der Basse Ville, also laufen wir den Berg hinunter. Unter Beachtung der Geschäftszeiten gelingt es uns die entsprechenden Fahrkarten 1. Klasse nach Manakara zu erstehen. Dies ist die einzige verbliebene Bahnstrecke für Passagiere Madagaskars, alle anderen Verbindungen dienen ausschließlich dem Warentransport.

Den restlichen Nachmittag verbummeln wir relaxend auf der Hotelterrasse. Für das Abendessen im Hotel-Restaurant, dessen Küche hoch gelobt wird, haben wir vorsorglich einen Tisch reserviert. Wir werden nicht enttäuscht, es fällt kreativ und lecker aus. Nun können wir nur noch beizeiten ins Bett gehen, denn morgen früh um 6.30 wartet der Zug auf uns.

Mittwoch 03.10.2007 Fianar – Manakara

Das Frühstücksbuffet wird ab 5.45 aufgebaut, so dass wir zumindest zu Kaffee und Brötchen kommen. Die Tomatenmarmelade schmeckt ganz außerordentlich.

Unsere großen Säcke bleiben hier, wir ziehen nur mit den Daypacks beschultert los. Auf den Strassen herrscht gähnende Leere. Kein Taxi weit und breit zu sehen, aber der Weg zum Bahnhof geht sowieso nur 15 Minuten bergab in die Basse Ville. Gegen 6.20 sitzen wir zur Abfahrt bereit in unserem Waggon auf den reservierten Plätzen. Fahrkarten und Platzreservierung gestern erledigt zu haben, erweist sich als besonders schlau, denn die Schlange vor dem Schalter sieht endlos aus.

071003100658_IX5_3119071003095201_D20_3675Beinahe pünktlich rattert der Zug los. Geschraubte Schienen. Die Abteile der 1. Klasse sind voll besetzt und dies nicht nur durch Touris. Alle Touris sitzen, wie im Lonely Planet empfohlen, konsequent in Fahrtrichtung links. Der Zug hält an jeder „Milchkanne”, um Körbeweise Bananen ein- und auszuladen. An einem Tunnel werden über eine Stunde Zementsäcke entladen. Bei jedem Halt patrouillieren fliegende Händler mit Gebäck, Obst, Crevetten, Fisch, Hühnerteile, Würstchen und vieles undefinierbare mehr um den Zug. Das Angebot variiert von Station zu Station. Verhungern muss hier definitiv kein Fahrgast, sofern er über genügend Kleingeld (100 und 200 Ariary-Scheine sind hilfreich) verfügt. Außerdem laufen Horden von bettelnden Kindern um den Zug. Etwa auf der Hälfte der Strecke begegnet uns der Gegenzug. Bis dahin haben wir etwa zwei Stunden Verspätung auf der Uhr.

071003103534_IX5_3126Die Wolken hängen heute sehr tief, ab und zu fällt etwas Regen aus ihnen. Die Dörfer mitten auf der Strecke sehen ärmer aus als die anderen, denn dort tragen die Kinder nur noch Fetzen am Leib. Landschaftlich ist einiges geboten. Zwischen den Bergen kuscheln sich Dörfer und Reisterrassen aber auch Bananenplantagen. Trompetenbäume bilden ganze Haine. Tunnels und Brücken ergänzen die Streckenführung. Nach fast 12 Stunden für 170 Km haben wir unser Ziel Manakara an der Ostküste gelegen erreicht. Oh Wunder der Fahrkartenschalter ist sogar noch besetzt, da können wir Fahrkarten und Platzreservierung für morgen direkt veranlassen. Unsere Planung ist aufgrund der langen Fahrzeit etwas aus den Fugen geraten, das Meer werden wir wohl nicht mehr zu sehen kriegen. Es ist bereits stockfinster. Am Bahnhofsvorplatz wartet die Meute der Pousse-Pousse-Läufer auf Kundschaft. Wir haben eigentlich keine reelle Chance ihnen zu entkommen, so kleben sie an einem. Wir werden handelseinig, steigen ein und werden ins Hotel gelaufen. Die Kerze unter dem Sitz der Rikscha wird entzündet, so kann man uns wenigstens von hinten sehen. Der Verkehr auf den hiesigen Strassen fällt aber durchaus übersichtlich aus. Fahrradfahrer und Pousse-Pousse-Läufer stellen den Hauptanteil des Verkehrsaufkommens. Unser Pousse-Pousse-Läufer läuft in leichtem Trab mit uns ins Hotel. Das hätten wir alleine im Dunkeln nur schwer gefunden. Im Zimmer grüsst eine Kakerlake, die aber gleich vom Wirt seebestattet wird.

Zum Abendessen suchen wir uns ein Restaurant um die Ecke. Lange halten wir heute Abend eh nicht aus, so eine Zugfahrt ermüdet eben. Außerdem geht es morgen sehr früh wieder die gleiche Strecke zurück.

Donnerstag 04.10.2007 Manakara – Fianar

Der Wecker schellt um 5.45, das Frühstück wird für Zugfahrer früh auf der Terrasse serviert. Die hausgemachte Bananenmarmelade ist ein Gedicht.

071004062907_D20_3767Für den Weg zum Bahnhof widerstehen wir den vor dem Hotel wartenden Pousse-Pousses, sondern gehen zu Fuß durch die morgendlichen Strassen Manakaras. Der Markt wird gerade aufgebaut, die Schulkinder streben in die Schule. Die Schuluniform ist hier hellblau.

071004082149_D20_3787Der Zug rollt pünktlich um 6.45 los. Die 1. Klasse ist am heutigen Morgen deutlich entspannter belegt als gestern in der Gegenrichtung. Das Wetter gestaltet sich sonniger, damit erscheint alles gleich in freundlicherem Licht. Bananen werden wiederum be- und entladen. Die Kinderhorden belagern wiederum den Zug – vermutlich wie jeden Tag. Das Angebot der fliegenden Händler variiert angepasst an die Tageszeit etwas.

Dieses Mal sind wir etwas schneller unterwegs und dass obwohl es tendenziell bergauf geht. Schon nach 10 Stunden fahren wir in Fianar ein. Jan steigt ins Taxi, ich trabe zu Fuß den Berg hinauf, denn gesessen habe ich erst mal genug. Aber so hat das deponierte Gepäck schon ins Zimmer gefunden und ich kann direkt unter die Dusche flitzen – sobald das Wasser wieder verfügbar ist! Der Tisch für das Abendessen ist ebenfalls schon im Hotelrestaurant reserviert. Wir lassen uns noch mal die ambitionierte Küchenkunst schmecken.

Freitag 05.10.2007 Parc National de Ranomafana

Wir starten nach ausgiebigem Frühstück pünktlich um 8.00 mit unserem Guide Serge zum Parc National de Ranomafana. Die Strasse befindet sich in 1a Zustand. Teilweise verläuft sie parallel zur bekannten Bahntrasse. Nach 1 ½ Stunden erreichen wir den Parkeingang.

Der Parkplatz ist voll besetzt, das lässt hinsichtlich verfügbarer Angap-Führer hoffen. So kommt es dann auch, wir müssen auf den nächsten zurückkehrenden Führer warten. Das dauert rund 30 Minuten und beschert dem Auto in dieser Zeit wenigstens einen „richtigen” Parkplatz. Der nächste freie Angap-Guide namens Mamy spricht ordentlich englisch, damit steht der Erkundung des Ranomafana nichts mehr im Wege.

071008193758_D20_4282071005113636_D20_3976Wir steigen ins Tal hinab bis zum Flussufer, wo Mamy uns ein superkleines Chamäleon zeigt. Es ist inklusive Schwanz nicht größer als ein kleiner Finger. Dieser Meister der Tarnung bildet fast eine verschmolzene Einheit mit der Pflanze, auf der er sitzt. Ein kleines Wunder dass es überhaupt entdeckt wurde. Wir tauchen auf der anderen Flussseite in den Regenwald ein. Auf schmalen Pfaden geht es munter bergauf und bergab. Die Angap-Guides informieren sich gegenseitig, wo Lemuren zu finden sind. Als erstes entdecken wir Mittag schlafende Red-bellied Lemuren. Im Bambuswald dagegen stöbern wir eine Familie der Großen Bambuslemuren auf mit einem 9-Monate alten Sprössling. Sie knabbern am Bambusstamm, auf dem sie sehr photogen sitzen. Die Bambusfasern abzubeißen sieht sehr arbeitsaufwendig aus. Unser Guide informiert uns darüber, dass sie um diese Zeit immer am Bambusstamm knabbern, da dieser bestimmte Nährstoffe enthält, die sie gerade jetzt benötigen. Dann führt uns Mamy zu einem hohlen Baum, in dem ein nachtaktiver sportive Lemur sitzt. Seit drei Monaten sitzt er nun schon am immer selben Tagesschlafplatz und erfreut so Guides und Touris. Die Augen leicht geöffnet schläft er entweder mit offenen Augen oder fühlt sich gestört. Wir überlassen ihn nach wenigen Photos wieder seinen Träumen. Daneben lernen wir einige Pflanzen am Wegesrand kennen, die für medizinische Zwecke oder tägliche Bedürfnisse verwendet werden.

Zur Mittagszeit führt uns Mamy zu einem View Point, der überdacht mit Tischen und Bänken zum Picknicken einlädt. Die Aussicht genießend machen wir uns über die Lunchpakete her. Grüne Geckos liefern das Showprogramm dazu. Ein hübscher und stiller Ort. Wir durchkreuzen danach noch für 1 ½ Stunden den Regenwald, aber es will sich kein Lemur mehr blicken lassen.

071005175608_D20_4049Bis zum Nightwalk, der um 17.00 beginnt, bleibt uns einige Zeit für das Ranomafana Village sowie das Thermalbad. Das warme Wasser ist uns bei der warmen Außentemperatur fast zu warm, aber es liegt gigantisch schön im Tal zwischen den umliegenden Bergen. Wir erwischen zudem ein gutes Zeitfenster mit wenigen Badegästen.

071005182223_D20_4053Pünktlich um 17.00 finden wir uns am Parkeingang ein. Mamy nimmt uns wie verabredet in Empfang und geleitet uns zum nächtlichen Beobachtungsplatz, an dem die Fossa fossana (striped civet) und der Mauslemur zu sehen sein sollen. Menschen warten schon genügend auf die Nachtshow. Die erste Fossa ist bereits aufgetreten. Sie ist kaum größer als eine Hauskatze, aber unterscheidet sich von ihr durch die sehr spitze Schnauze. Sie ist eine der wenigen Fleisch fressenden Jäger Madagaskars. Der Mauslemur erscheint ebenfalls wie bestellt. Er ist kaum 45 g schwer und hopst Flechten knabbernd durch die Zweige. Goldig schaut er mit seinen großen Augen in die Welt. Auf dem Rückweg entdecken wir noch einen Tenrec (= Igel) und zwei Baumfrösche, wenngleich deutlich mehr Frösche zu hören sind. Wir sind mit der Ausbeute zufrieden und brausen unter funkelndem Sternenhimmel zurück nach Fianar.

Samstag 06.10.2007 Fianar – Ambositra

Auf dem Busbahnhof tobt bereits um 8.00 der Bär. Wir werden gleich zum richtigen Taxi-Brousse begleitet, das etwa halb besetzt wartet. Um 9.00 sind alle Plätze verkauft, wir können losfahren. 4 Stunden später erreichen wir Ambositra – froh dem Buschtaxi entkommen zu sein, denn der Fahrer fuhr wie der Teufel. Auf der Strecke lag ein umgekippter LKW, der wohl zu schnell in die Kurve ging. Der Anblick ließ unseren Fahrer kurz innehalten, hatte aber keine lang andauernde Auswirkung.

071006143715_D20_4059Wir steigen am südlichen Stadtrand auf dem Busbahnhof von Ambositra (sprich: Ambustra) aus. Das Hotel Prestige ist schnell gefunden. Danach geben wir uns ganz dem Souvenir-Shopping hin, denn diesem Ort eilt der Ruf voraus die Shopping-Hauptstadt des Landes zu sein. Nirgends gibt es angeblich vielfältigere und preiswertere Souvenir-Angebote. Außer Shoppen gibt es hier allerdings nicht zu tun.

Hinter unserem Hotelzimmer liegt eine Mieze mit ihrem kleinen 3-farbigen Fuselknäuel, das höchstens 6 Wochen alt ist. Herzallerliebst. Vor allem während der Nacht wenn Mama auf Jagdtour unterwegs ist und das Kleine maunzt.

Unter funkelnden Sternen suchen wir das benachbarte Restaurant auf. Dort lassen wir es uns ausgezeichnet munden. Jan beißt begeistert in sein Zebu, meine Spaghetti picante haben Pfiff. Zurück vor unserem Hotel (gegen 21.00) stehen wir vor verschlossenen Türen. Es dauert eine ganze Weile bis jemand öffnet. Der Diensthabende stand unter der Dusche!

Sonntag 07.10.2007 Ambositra – Tana

Während der Nacht rief nicht nur die Baby-Mieze nach ihrer Mama, sondern auch die Hunde veranstalteten in den frühen Morgenstunden Spektakel. Wir lassen uns jedoch nur kurz stören, erwachen aber trotzdem vor dem Wecker, der uns um 6.45 wecken sollte.

Zum Frühstück müssen wir wiederum das Hotel verlassen, denn Sonntags wird hier nie Frühstück serviert … Wir begeben uns ins gegenüberliegende Grand Hotel, das von außen nett aussieht und auch der Speiseraum ganz ansprechend wirkt. Das Frühstück dagegen wird schwupp nach über 30 Minuten serviert. Das Baguette schmeckt nach gestern und der Kaffee ist ungenießbar. Was soll’s.

Zurück im Hotel sammeln wir unsere Wäsche ein, die wir gestern zum Waschen gaben. Es konnte noch nicht alles vollständig trocknen, dann muss es eben feucht in den Sack. Wir traben durch die morgendlichen Strassen zur nördlichen Taxi-Brousse-Station. Wir fragen mehrmals nach dem Weg, der sich nicht so offensichtlich erschließt. Schließlich kommen wir an. Die Taxi-Brousses stehen aufgereiht am Straßenrand. Wir werden gleich vereinnahmt, die Säcke auf dem Dach verstaut und dann geht es direkt los – ohne durch den Ort zu kreiseln.

Die Strecke führt kurvig durch Granitfelsen und Terrassenfelder. Es gibt häufige Stopps, so dass die Knie dieses Mal nicht gar so leiden müssen. In der Höhe von Jans Kopf hängen kleine Knistertüten, von denen reger Gebrauch gemacht wird. In einem Hotely auf der Strecke wird das Mittagessen eingenommen. Es gibt einen Berg Reis wahlweise mit Huhn oder Fisch. Die Chilisoße auf dem Tisch peppt das Ganze lecker auf.

Gegen 14.00 erreichen wir die südliche Taxi-Brousse-Station Tanas. Wir finden einen Taxifahrer, der uns zu unseren Konditionen in die Stadt zum Hotel „Le Cactus Vert” bringt. Der Taxifahrer schraubt den Kofferraum seines R4s auf, verstaut unsere Rucksäcke und verschraubt ihn wieder. Wenn das nicht sicher weg gestaut ist. Das Hotelzimmer wird im Handumdrehen in eine Trockenstube umfunktioniert.

Am Nachmittag suchen wir Gam-Travel auf, um die bei Levi bestellte Vanille abzuholen sowie ggf. die nächsten Tage zu organisieren. Wir finden das Büro verschlossen vor, also werden wir uns selbst um die Gestaltung der restlichen Tage kümmern. Dazu suchen wir ein Internet-Cafe auf, um den MadaBus zu buchen, der morgen in die gewünschte Richtung fährt. Die Vanille können wir ja auch noch am letzten Tag abholen.

Montag 08.10.2007 Tana – Parc National d’Andasibe-Mantadia

Um 6.00 klingelt das Zimmertelefon, um uns anzukündigen, dass das Frühstück bereit steht. Wir sind auch fast soweit. Um 6.30 steigen wir ins Taxi zum MadaBus-Büro. Unsere Reservierung übers Internet finden sie zwar nicht, aber wir kommen trotzdem problemlos mit. Wir veranlassen auch direkt alle weiteren MadaBus-Reservierungen, die wir bis zum Urlaubsende benötigen.

071008135449_IX5_3313Gegen 7.30 startet der locker besetzte Minibus. Es sitzen 6 Touristen im Bus, das Gepäck liegt gut verschnürt auf dem Dach. Aus Tana herauszukommen braucht schon fast eine Stunde – totales Verkehrschaos. Aber jenseits der Stadtgrenzen geht es dann zügig voran. Der Verkehr wird immer dünner je weiter man sich von Tana entfernt. Es gibt einigen Schwerlastverkehr auf dieser Strecke, da diese Strasse Tana und Toamasina an der Nordostküste verbindet. Bei Toamasina handelt es sich um die größte Hafenstadt Madagaskars. Wir fahren in munteren Kurven auf und ab durch das Hochplateau und Terrassenfelder. Kurz vor Moramanga führt die Strasse wildromantisch durch eine Berglandschaft mit engen Schluchten.

Gegen 10.30 erreichen wir Andasibe. Unsere mitreisenden Franzosen quasselten ununterbrochen – welch Ohrenstrapaze! Die Hotelsuche gestaltet sich aufwendiger als gedacht. Das 1. Hotel unserer Wahl nahe dem Parkeingang ist voll, aber im 2. Hotel gibt es noch ausreichend Platz für alle, nur die Bungalows stehen noch nicht zur Verfügung, da sie gereinigt werden müssen. Wir dürfen zumindest das Gepäck deponieren und können die Schuhe wechseln.

071008123920_D20_4146Wir machen uns sogleich auf den Weg zum Parkeingang, auch wenn der Indri am besten in den frühen Morgenstunden zu hören und zu sehen sein soll. Nach 1,5 Km Fußmarsch haben wir den Parkeingang erreicht. Ein deutsch sprechender Guide bietet sich an, somit kann es sofort losgehen. Wir haben Glück, schon nach 20 Minuten stöbert unser Guide eine Indri-Familie auf. Vier Tiere hangeln sich durch die Bäume. Der Indri ist die größte Lemurenart und die einzige ohne Schwanz. So groß wie ein vierjähriges Kind im Pandakleid bewegen sie sich sehr elegant und anmutig durch das Geäst. Aus dem Stand sollen sie mit ihren gewaltigen Hinterläufen 10 m hoch springen können. Gar nicht scheu lassen sie uns bis auf 2 bis 3 m an sich heran. In unmittelbarer Nachbarschaft sitzt ein grünes Chamäleon auf einer Liane. Außerdem finden sich einige braune Lemuren, die als Feinschmecker auf der Suche nach reifen Früchten in den Baumkronen umherturnen. Ein brauner Lemur läuft uns später sogar fast über die Füße und mit hoch erhobenem Schwanz vor uns den Weg entlang. Putzig. Einen kleinen Bambuslemur entdecken wir auch noch, der allerdings zügig das Weite sucht. Fast am Ausgang findet unser Guide 3 nachtaktive 071008144606_D20_4268Woll-Lemuren in einer Astgabel hockend den Tag verschlafend. Wir überlassen sie schnell wieder ihren Träumen. Der Gesang des Indri hat uns während unserer Wanderung durch den Park mehrfach begleitet. Im Hörerlebnis ist das irgendetwas zwischen Sirene und Kindergeschrei, womit die Indri-Familien ihre Reviere gegeneinander abgrenzen. Ein außergewöhnliches Tier habe ich fast vergessen zu erwähnen, nämlich den in Madagaskar endemischen Giraffenkäfer mit rotem Körper und langem Hals. Der sieht er wahrlich sehr ungewöhnlich aus, wobei der Hals des Männchens länger ausfällt als der des Weibchens.

Wir vereinbaren mit unserem Guide für den Abend einen Nightwalk ab 18.30. In der Zwischenzeit nehmen wir einen Snack im Restaurant neben dem Parkeingang. Jan stärkt sich mit Pizza, ich lasse mir Tilapia (Piranha ähnlich) schmecken. Zurück bei den Bungalows können wir jetzt einziehen und bei Sudokus auf unserer Terrasse entspannen.

Pünktlich um 18.30 marschieren wir mit einer starken Taschenlampe bewaffnet los. Auf dem Nightwalk darf ausschließlich von der Strasse aus in den Park hineingeleuchtet, aber nicht betreten werden. Alle Nightwalker patrouillieren am Straßenrand hin und her, damit bleibt den Tieren ihre ungestörte Nachtruhe weitestgehend erhalten. Gleich zu Beginn leuchten die Augen einiger Woll-Makis aus den Baumwipfeln. Ansonsten finden wir Chamäleons in mehreren Größenordnungen und Frösche.

Jan holt zum Abendessen den Tilapia nach.

Dienstag 09.10.2007 Andasibe – Ambila-Lemaitso

Die Wolldecke reicht fast nicht in der Nacht, aber die Wärmflasche mit Ohren gleich es aus.

071009145751_D20_4291Morgens um 7.00 … tröpfelt es leise auf das Dach. An diesem Ort gibt es eine Regenwahrscheinlichkeit von über 50%, denn an 200 Tagen im Jahr regnet es. Wir pellen uns langsam aus den Federn. Zum Frühstücken nehmen wir das Gepäck gleich mit, denn die Rezeption inkl. Restaurant befinden sich 200 m entfernt die Strasse hinauf. Da wir recht spät dran sind (8.00), herrscht im Restaurant gähnende Leere. Die Indri-Jagd sollte man mit Sonnenaufgang beginnen, um die größte Chance auf Indris und ihren Gesang zu haben. Das hatten wir ja gestern bereits am helllichten Tag bei Sonnenschein! Uns bleibt so die ungeteilte Aufmerksamkeit des Hotelpersonals.

Das Taxi-Brousse packt uns direkt vor dem Hotel ein. Das nennt man wohl direkten Anschluss. Wir müssen erst 25 Km zurückfahren in den zentralen Marktort Moramanga, um dort das nächste Taxi-Brousse nach Brickaville zu erwischen. In Moramanga suchen wir noch einen Bankautomaten auf, da wir uns etwas mit unseren Geldvorräten glauben verkalkuliert zu haben.

Das Taxi-Brousse nach Brickaville fährt gegen 10.00 voll besetzt ab. Für die gut 100 Km benötigen wir auf der bergigen und kurvigen Strecke drei Stunden inkl. kurzer Mittagsrast. Je mehr wir uns dem Meeresspiegelniveau nähern, desto wärmer wird es. Andasibe liegt ja immerhin auf 1.000 m Höhe! Riesige Fächerpalmen füllen die Hügel inmitten von Plantagen, auf denen Bananen, Kaffee, Kakao und Vanille angebaut werden.

Kurz nach 13.00 spuckt uns das Taxi-Brousse mitten in Brickaville aus, wo uns direkt fliegende Händler umlagern. Das hilft uns jedoch, schnell zu einem Taxi nach Ambila-Lemaitso zu kommen. Für die 22 Km Sandpiste kostet es 35.000 Ariary. Taxi-Brousse-Anschluss gibt es in dieses Nest nur ein Mal täglich und zwar früh morgens. Der Taxi-R4 fährt erst mal auf die Tankstelle, wir werden um Vorkasse gebeten und dann ein Kanister mit Benzin gefüllt. Der Kanister wird mit dem Benzinschlauch verschlossen und im Fußraum des Beifahrers deponiert. Wir sitzen hinten. Der R4 klappert und rattert, aber er nimmt es tapfer mit der sandigen Schlaglochpiste auf. Nach über einer Stunde Fahrt ist es geschafft, wir stehen am Fähranleger über den Canal Pangalanes. Der Canal verläuft auf einer Strecke von 600 Km parallel zur Ostküste, wozu er Flüsse und Seen miteinander verbindet.

071011060559_IX5_3429Das Hupen unseres Taxifahrers motiviert den Fährmann des Hotels Le Nirvana mit einem Kanu zu uns herüber zu paddeln, um uns abzuholen. Das Le Nirvana liegt auf dem schmalen Sandstreifen zwischen Indischem Ozean und Canal Pangalanes. Es wird von einem ehemaligen Fremdenlegionär betrieben und beherbergt neben Gästen eine Reihe von Haustieren, wie eine Python, die angeblich Winterschlaf unter der Veranda hält, einem zahmen Lemuren sowie Hund und Katze. Es gibt einen hübschen Sandstrand, das Meer wird jedoch wegen Strömungen und Haien weniger zum Baden empfohlen. Wir beziehen einen netten Bungalow und lassen den Nachmittag gemütlich ausklingen. Zum Abendessen wird Ente serviert.

Der Star des Hotels ist aber ganz eindeutig der zahme Lemur, der sich katzengleich gerne am Kopf kraulen lässt und jede Bananengabe freudig entgegennimmt. Sein Fell fasst sich tatsächlich so weich an, wie es aussieht.

Mittwoch 10.10.2007 Ambila-Lemaitso

Das Hupen des Taxi-Brousse am anderen Canalufer weckt uns, so dass wir um 7.00 zum Frühstück wackeln. Wir lassen es erst mal gemütlich angehen zumal einige Wolken aufziehen. Mit einigen Sudokus und dem schmusenden Lemuren vertreiben wir uns den Vormittag. Gegen 10.30 steigen wir ins hoteleigene Kanu, um den Canal Pangalanes zu erkunden. Mittlerweile hat die Sonne wieder die Oberhand gewonnen. Auf dem Canal treffen wir Fischer aber sonst keinen weiteren Schiffsverkehr. Das soll sich für den Rest des Tages auch nicht ändern. Jan paddelt uns eine Stunde gen Norden bis zum Village Ambila und wieder zurück. Der Canal liegt völlig ruhig und entspannt da. Einige Fischer gehen ihrem Tagwerk nach, vor einigen Häusern wird Wäsche gewaschen oder gebadet. Hinter dem Sandstreifen hört man das Meer gewaltig tosen. Jan probiert die Wassertemperatur aus, das ersetzt das Duschen.

Zum Mittagessen wird Salat serviert. Hund und Lemur lauern auf ihren Anteil. Am Knäppchen des Baguette knabbert der Lemur, dann ist er nur noch auf schmusen aus. Sobald man sich an das Geländer stellt, wirft er sich mit dem Rücken ran und lässt sich genussvoll am Köpfchen kraulen.

Jan zieht es am Nachmittag in die Hängematte, ich wandere Muscheln sammelnd den Strand entlang. 2 Stunden später ist die Plastiktüte mit Muscheln (Jan sagt „Nudeln”) gut gefüllt. Der Lemur turnt um Jans Hängematte. Ich beschließe auch noch in den Canal zu springen, zum Anleger begleiten mich Jan und Lemur.

071010180859_IX5_3426Den Sonnenuntergang verfolgen wir mit einem Sundowner am Canal. Als Sundowner genehmigen wir uns Rum affiniert mit Ingwer aufgefüllt mit Cola in Anlehnung an einen Cuba Libre. Sehr schmackhaft. Bis zum Abendessen dauert es noch ein Weilchen. Es wird gegen 20.30 serviert. Das ist eigentlich die Zeit, in der die meisten Madagassen bereits ans Schlafengehen denken. Mora, mora. Die Gambas und der Fisch schmecken jedenfalls ausgezeichnet und die gesamte Menagerie – also Hund, Katze und Lemur – fordert ebenfalls ihren Anteil.

Donnerstag 11.10.2007 Ambila – Brickaville – Tana

Seit gestern Abend gibt es kein fließendes Wasser mehr, denn die Pumpe soll kaputt sein. Ein Eimer voll Canalwasser hilft über das Gröbste hinweg.

Da das Taxi-Brousse gen Brickaville ab 6.00 erwartet wird, bimmelt der Wecker um 5.45. Kurz nach 6.00 hupt es auf der anderen Canalseite, das Taxi-Brousse steht am 3. Fähranleger. Ein Boy unseres Hotels paddelt uns mit dem Kanu hinüber, so dass wir rechtzeitig parat stehen. Beim Taxi-Brousse handelt es sich um einen Pritschenwagen, der mit Bänken auf den Längsseiten ausgestattet ist. Wir werden zum Touristenpreis (=doppelter Fahrpreis) eingeladen. Dafür wird das Gepäck auf dem Dach bewacht. Die Pritsche quillt über vor Ladung und Passagieren. Auch geruchstechnisch erfreut der getrocknete Fisch in den Körben die Nase. Wir werden ordentlich durchgeschüttelt, aber nach 1 ½ Stunden Fahrt haben wir die 22 Km lange Fahrt überstanden.

Sobald wir in Brickaville den Boden unter den Füssen haben, stürzen sich die Busakquisiteure auf uns. Aber wir verfügen ja schon über ein Ticket für den MadaBus am frühen Nachmittag, deshalb bleibt ihr Bemühen erfolglos. Wir suchen uns ein Hotely zum Frühstücken. Mit Blick auf das bunte Treiben auf der Strasse lassen wir es uns gut gehen. Jan hält Stallwache, während ich über den Markt schlendere. Ganz allmählich scheinen die Mangos reifer zu werden, denn das Mangoangebot gelber Früchte nimmt zu.

Bald ziehen wir auf die Terrasse des Restaurants gegenüber der Galana-Tankstelle um, an der der MadaBus um 14.30 erwartet wird. Mit Canasta, Sudoku und dem Lunch verstreicht die Zeit wie im Fluge. Es gibt außerdem schlechtere Plätze um zu warten. Restaurant- Hund und –Katze besuchen uns und nehmen unsere Essensreste dankbar entgegen.

Der MadaBus kommt dann tatsächlich um 15.15 – also so gut wie pünktlich ;)). Zusammen mit uns steigen drei Südafrikaner ein, damit ist der Bus fast voll besetzt, d.h. mit zwei vazaha (= Touris) pro Reihe. In flotter Fahrt geht’s nun nach Tana mit einem kurzen Zwischenstopp in Andasibe. Kurz vor 21.00 erreichen wir Tana.

Freitag 12.10.2007 Tana

071012110432_D20_4395Einige Einkäufe wollen noch erledigt werden, aufgrund dessen begeben wir uns nach gutem Frühstück in die Stadt. Zuerst suchen wir Gam-Travel auf, um die beauftragte Vanille-Lieferung abzuholen. Das Büro ist um 9.30 noch geschlossen, aber wir finden jemanden, der Albert (den Chef von Gam-Travel) anruft, um zu erfragen, wann das Büro besetzt sein wird. Ab 14.30 soll das der Fall sein. So wenden wir uns unserem restlichen Sightseeing Points und Einkäufen zu.

071012110020_IX5_3452Rund um den Lac Anosy blühen jetzt lila die Jacarandas, was insbesondere mit Sonnenschein hübsch anzusehen ist. Der Blumenmarkt befindet sich in unmittelbarer Nähe des Sees. Seine bunte Blumenpracht leuchtet. Aus einem mit Heu voll gestopften Lieferwagen werden Terracotta-Töpfe ausgeladen, so kann man auch bruchsicher transportieren.

Roter Pfeffer wechselt nach zähen Preisverhandlungen auf dem Markt den Besitzer. Den Vanilleangeboten widerstehen wir, denn auf uns soll ja ein Paket warten. Gegen 15.00 versuchen wir erneut unser Glück bei Gam-Travel. Dieses Mal finden wir Albert aber leider kein Vanillepaket vor. Albert gibt uns die Vorkasse von 40.000 Ariary zurück. Wir kehren zurück zum Markt, um um Vanille zu feilschen. Mit einem ordentlichen Paket Vanille ausstaffiert marschieren wir ins Hotel.

071012112104_IX5_3455Viel gibt es für uns nicht mehr zu tun. Das Gepäck steht bereits fertig gepackt in der Obhut des Hotels. Nun heißt es nur noch Zeit totschlagen bis 22.00. Wir richten uns auf der Hotelterrasse den restlichen Nachmittag häuslich ein, zum Abend hin ziehen wir über die Lobby ins Restaurant um. Nach leckerem Abendessen staffieren wir uns flugfertig aus und lassen ein Taxi für die Fahrt zum Flughafen rufen. Unsere letzten madagassischen Stunden sind angebrochen.

Auf dem Flughafen wartet schon eine lange Schlange auf Abfertigung. Wir reihen uns hinten ein und warten mit. Die eine oder andere Urlaubsbekanntschaft treffen wir wieder.

Samstag 13.10.2007 Rückreise

Kurz vor 1.00 sitzen wir planmäßig im Flieger. Wir sind todmüde. Ich schlafe schon bevor der Flieger überhaupt die Landebahn verlässt und wache erst wieder am Morgen auf. Um die Mittagszeit steigen wir in Paris um. Das Gepäck ist durchgecheckt, so funktioniert der Terminalwechsel mühelos. Wir landen pünktlich in Frankfurt, nur Jans Rucksack hatte noch keine Lust auf zu Hause und blieb eine Nacht länger in Paris. Er wurde am Sonntag ausgeliefert.

Fazit

Wir haben ca. 3.100 km zurückgelegt, die wir mit Buschtaxis, Bahn, Einbäumen und einem Flug bewältigten. Für ausgewählte Touren ist es einfacher sich einem lokalen Tourveranstalter anzuschließen. Dies haben wir für den Kombi-Trip mit Einbaum und 4WD an die Westküste, der Wandertour im Parc National d’ Isalo und der Tagestour in den Parc National d’ Ranomafana getan und diese Touren sehr genossen. Alle anderen Strecken und Abstecher ließen sich gut in Eigeninitiative organisieren.

Es gibt genau zwei asphaltierte Strassen, eine in Nord-Süd-Richtung und eine in Ost-West-Richtung, die beide über Tana führen. Alles andere sind Sandpisten meist voller Schlaglöcher. Der Spruch „in Madagaskar kann man jede Strasse entweder mit einem 4WD oder einem R4 befahren” steckt in jedem Fall voller Wahrheit.

Die Jahreszeit war genau richtig gewählt, um den südlichen Teil der Insel zu bereisen. Es war meist nicht zu heiß, nachts häufig angenehm kühl und bis auf einen Regenguss trocken.

Die Natur ist dort, wo sie geschützt ist, einzigartig. Das trifft nicht nur für die Fauna sondern auch für die Flora zu. Die Lemuren zählen ohne Zweifel zu den Topstars, daneben gibt es einige andere Spezies wie Chamäleons in allen Größenordnungen oder den ungewöhnlichen Giraffenkäfer. Es ist sicher nicht einfach, diese Einzigartigkeit in einem der ärmsten Länder der Welt zu erhalten, denn solange der Bauch nicht satt ist, können staatlicherseits viele Schutzmassnahmen eingeleitet werden, sie werden nicht viel nützen. Jeder Baum außerhalb eines Nationalparks ist definitiv stark fällgefährdet, denn es wird ausschließlich mit Holz gekocht und davon gibt es nicht mehr viel.

Das Land ist geprägt durch seine Terrassenfelder und deren landwirtschaftliche Nutzung. Je nach Region gibt es eine bis zu drei Reisernten im Jahr. Aber lediglich in den Regionen, in denen Kaffee, Kakao und Vanille angebaut werden und die infrastrukturell besser angeschlossen sind, scheinen die Menschen etwas besser situiert zu sein. Dies lässt sich ganz gut beurteilen an der Unversehrtheit der Kleidung und ob sie barfuss gehen oder zumindest Schuhe aus Autoreifen tragen. Auf dem Land tragen vor allem Kinder die Klamotten bis der letzte Fetzen von allein vom Körper fällt.

Die Menschen sind trotz allem ungeheuer freundlich und mit sehr wenig zufrieden. Das ist einerseits beneidenswert verglichen mit unserer westlichen Tretmühle, auf der anderen Seite bleiben Entwicklungspotentiale ungenutzt.

Kinder über Kinder wohin wir auch kamen. Die Programme für Familienplanung laufen erst jetzt langsam an.

Mit ein wenig mehr Kenntnissen der französischen Sprache hätten wir uns sicher leichter getan, denn nur wenige Menschen sprechen englisch. Zumindest die Touristenführer sprachen recht gutes Englisch, aber schon in Hotels war das nicht immer gegeben. Unser französisch ist zwar eher rudimentär aber zusammen mit Händen und Füssen kommt man auch über die Insel.

Uns sind wenige Streuner aufgefallen. Die meisten Hunde und Katzen sahen recht gepflegt aus und gehörten zu einem Haushalt. Die Katzen waren meist weißgrundig, rot oder dreifarbig. Graue Tiger wie sie bei uns an der Tagesordnung sind, haben wir keinen einzigen gesehen.

Pros

  • Super nette und hilfsbereite Menschen.
  • Einfaches und entspanntes Reisen für Individualreisende, denn einfach jedes Ziel ist mit einem Taxi-Brousse zu erreichen, wenn man ausreichend Zeit mitbringt.
  • Das Mekka der geübten Rucksackreisenden, man trifft nur wenige Pauschalgruppenreisende über Land.
  • Mora, mora – langsam, langsam – lässt sich alles erledigen.
  • Intensive Naturerlebnisse in den Nationalparks.
  • Jeder Nationalpark darf immer nur mit einem Angap-Führer besucht werden. Dieses Prinzip verwundert zunächst, hat uns aber immer nur positive Erlebnisse beschert, da sie über ein gutes Wissen verfügen und sehr bemüht waren Lemuren aufzustöbern und alles andere sehenswerte zu präsentieren.
  • Leckeres französisch und kreolisch geprägtes Essen.
  • Das Angebot an Obst, Gemüse und Salat richtet sich nach der aktuellen Ernte.

Cons

  • Die Insellage hat sicher einige Entwicklungen verlangsamt.
  • Die afrikanische Mentalität beherrscht bzw. beschränkt ihre Geschäftstüchtigkeit.
  • Sie gehen mit Plastikmüll häufig so um wie mit organischen Abfällen (wie in jedem anderen 3. Weltland auch), alles fällt zu Boden wo sie gehen und stehen. Nur Plastikbehälter werden für andere Zwecke wieder verwendet, z. B. Wasserflaschen als Windlicht oder Beleuchtung am Pousse-Pousse oder auch nur um etwas anderes darin abzufüllen. Aber wenn diese aufgebraucht sind, landen sie auch in der Natur.