Jungfernfahrt Reisemobil 2022

Die erste Fahrt mit dem eigenen Reisemobil. Erstmal muss es noch zum Händler nach Itzstedt, ein paar “Kinderkrankheiten” ausmerzen. Auf dem Weg dahin führen wir es noch der Verwandtschaft in Kloster Oesede und Freunden in Erfde vor. Über Nienburg/Weser und den Möhneseee im Sauerland treffen wir Freunde mit ihrem Reisemobil in der Pfalz. Nach einer Runde durchs Elsass fahren wir über Konstanz zu unseren Freunden ins Allgäu. Es bleibt noch Zeit für eine Tour in die Schweiz nach Bad Ragaz und Luzern. Auf dem Rückweg legen wir noch einen kurzen Zwischenstopp auf dem Rigi ein, machen eine Fahrradtour in Leutkirch und liefern ein Mitbringsel in Aschaffenburg aus. Alles in allem sind wir 3 Wochen unterwegs.

09.10.2022 – 29.10.2022

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Inhalt

Anreise

Elsass (Frankreich)

Allgäu

Schweiz

Rückfahrt

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Reiseroute und Fotoalbum

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Reiseroute

Fotoalbum (privat)

Sonntag – Mittwoch 09.-13.10.2022
Friedrichsdorf – Kloster Oesede – Itzstedt – Erfde – Itzstedt – Mehlbergen

Die erste Etappe ist Kloster Oesede bei Osnabrück. Das Reisemobil darf in der Garagenauffahrt nächtigen. Die Familie bestaunt unsere mobile Zweitwohnung. Am nächsten Morgen fahren wir weiter nach Itzstedt, der Händler will die Mängel beseitigen, die er bei der Übergabe nicht ad hoc beheben konnte. Er verfügt über einen geräumigen Parkplatz, auf dem wir die Nacht verbringen, damit der Wagen am nächsten Morgen gleich in die Halle kann.

Den Vormittag nutzen wir bei frischem, aber schönem Wetter für eine Fahrradtour nach Bad Oldesloe. Für den Abend sind wir bei Freunden in Erfde verabredet. Eigentlich wollten wir von dort direkt zu unserer Urlaubstour aufbrechen, aber der Händler konnte nicht alles am Dienstag erledigen, so müssen wir Mittwochmorgen noch bei ihm vorbeischauen.

Da wir einen fixen Termin am Freitag in der Pfalz haben, streichen wir einen Zwischenstopp und fahren bis zu dem Stellplatz an der Marina Mehlbergen an der Weser. Es ist ein schöner Platz, aber für mehr als einen kleinen Spaziergang um den Hafen und einer Pferdekoppel reicht die Zeit nicht. Wir nehmen noch einen Sundowner vorm Wagen, dann verziehen wir uns nach drinnen. Nach einem leckeren Abendessen verbringen wir eine ruhige Nacht.

Donnerstag 14.10.2022 Möhnesee

Die Stellplätze des ADAC sind auf Terrassen angeordnet und haben reichlich Platz für jedes Mobil. Nachdem wir uns eingerichtet haben brechen wir zu einer Radtour rund um den See auf. Es sind zwar zwischendurch Schauer angekündigt, aber die schrecken uns nicht ab.

Der Radweg ist gut ausgebaut. Es sind kaum Menschen unterwegs. Gegen Ende fängt es dann doch noch an etwas zu regnen, aber da sind wir schon fast wieder zu Hause. Die Große Möhnesee Rundtour hat uns auf 36,5 km auch 520 Höhenmeter rauf und runter beschert.

Freitag – Sonntagmittag 14.-16.10.2022 Pfalz

Unsere Freunde Evelyn und Edgar fahren schon seit Jahren mit ihrem Reisemobil durch Europa. Edgar konnte uns viele hilfreiche Tipps bei der Ausgestaltung unseres Mobils geben. Wir hatten uns verabredet, auf unserer Jungfernfahrt den Winzern zu helfen, Platz in ihren Kellern für die neue Lese zu schaffen.

Wir treffen uns mit ihnen und unseren Nachbarn Elke und Peter in Bissersheim auf dem Weingut Mussler. Unsere beiden Reisemobile dürfen hinter den Gebäuden auf der Wiese zur Übernachtung stehen. Elke und Peter fahren abends wieder heim.

Wir bekommen eine hervorragende Weinprobe in der alten Stube und füllen fleißig die Bestellzettel aus. Die Damen vertreten sich danach die Füße, während die Herren sich in Edgars Reisemobil zurückziehen und sich den Rest aus der Flasche Winzersekt genehmigen, die wir nach dem Weinkauf als Naturalrabatt mitnehmen durften.

Die Vinothek bei Mussler ist leider schon in der Winterpause, deshalb haben wir zum Abendessen einen Tisch bei Knipser’s Halbstück reserviert. Das Essen ist ausgezeichnet und die Nacht im Weinberg wunderbar ruhig.

Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg nach Essingen. Wir haben für abends im Eltoro einen Tisch bestellt und dürfen die Nacht auf dem Parkplatz des Golfclubs Dreihof, zu dem das Restaurant gehört, stehen. Kurz vor uns sind Evelyn und Edgar eingetroffen, die noch Beute bei einem anderen Winzer gemacht haben.

Wir sind zu einer Weinprobe bei Doppler-Hertel gebucht und fahren die ca. 3 km mit den Rädern. Da bis zum Beginn noch etwas Zeit ist, nutzen wir das schöne Wetter zu einer kleinen Radtour durch die umliegenden Weinberge.

Mit den Rädern können wir die gekauften Weinkisten nicht mitnehmen. Obwohl das Weingut sonntags geschlossen ist werden sie uns wunschgemäß um 10h vor der Tür bereitgestellt, so dass wir sie dort einfach einladen können. Sehr guter Service.

Wir fahren zu viert noch nach Rhodt unter Rietburg und machen einen Spaziergang durch den pittoresken Ort, die Weinberge und den Wald bis unterhalb der Ruine Rietburg. Nach einer Weinschorle trennen sich dann unsere Wege: Evelyn und Edgar müssen zurück nach Hause, wir fahren weiter ins Elsass.

Sonntagnachmittag 16.10.2022 Wissembourg

Wir kommen am frühen Nachmittag in Wissembourg an. Der Stellplatz liegt direkt vor den Toren der Stadt. Eigentlich handelt es sich nur um einen geschotterten Parkplatz, bei dem es an einer Ecke eine Ver- und Entsorgungsstation gibt. Aber wir befinden uns dort mit anderen Wohnmobilen in guter Gesellschaft.

Wir bummeln durch die mittelalterliche Altstadt und genießen das Flair auf der Terrasse eines Cafés. Abendessen gibt es bei Chèz Mossels,

Montag 17.10.2022 Wissemburg / Obernai

Auf der Fahrt nach Wissembourg sind wir kurz vor der Grenze an dem Deutschen Weintor vorbeigekommen. Das wollen wir uns heute Vormittag nochmal mit dem Rad genauer ansehen. Wir fahren bei strahlendem Sonnenschein eine ca. 20 km Runde.

In den Weinbergen oberhalb von Schweigen-Rechtenbach gibt es eine Rundtour mit Erklärungen auf Schautafeln zum Weinanbau. Der Rest der Strecke verläuft eher eben durch Felder und Wald.

Am frühen Nachmittag erreichen wir Obernai. Der Stellplatz ist wieder ein großer Parkplatz und gut von Wohnmobilen besucht. Wir finden einen Platz etwas abseits des anliegenden Skateparks, das verspricht eine ruhigere Nacht.

Der Ort ist goldig. Stadtmauer, schöne alte Häuser und enge Gassen verströmen ihren besonderen Charme. Das Abendessen nehmen wir am Marktplatz im La Halle aux Blés ein. Die elsässische Küche ist dort sehr lecker.

Den Abend beschließen wir mit einer Runde Tridom.

Dienstag 18.10.2022 Ribeauvillé

Auf der Fahrt nach Ribeauvillé wollen wir tanken, da die Versorgung mit Kraftstoffen im Norden Frankreichs auf Grund von Streiks in den Raffinerien etwas eingeschränkt ist. An einem Supermarkt stellen wir uns in die Schlange, zum Glück ist nur das Benzin aus. Diesel aber gibt es noch. Die Ausfahrt ist eng. Leider verschätzt Jan sich bei der Länge des Wagens ein wenig und fährt die erste Schramme hinten links ins Reisemobil. Es wird nicht die Letzte bleiben.

Am Stadtrand gibt es einen relativ neuen Stellplatz mit allen Schikanen. Bezahlung am Automaten an der Schranke, Strom und Entsorgung ist inklusive, nur Frischwasser muss pro Minute bezahlt werden. Jan denkt sich, dass er mit 2€ die fehlenden 200 Liter bekommen wird. Aber nach der Hälfte der Zeit läuft der Tank schon über – wieder etwas gelernt.

Es ist wieder einmal ein schönes Örtchen mit alten Hausbestand. Am Ende geht es dann hoch zu den Ruinen der Ulrichsburg und direkt nebenan der Burg Giersberg. Wieder zurück im Ort dürfen der Kaffee für Gabi und das Bier für Jan nicht fehlen. Aber die Franzosen können keinen gescheiten Latte macchiato machen, Gabi wechselt lieber zum Cappuccino.

Am Reisemobil gibt es dann noch einen Sundowner im letzten Sonnenstrahl mit Sicht auf die beiden Burgruinen. Jan kocht uns ein leckeres Mahl.

Mittwoch 19.10.2022 Colmar / Eguisheim

Der Stellplatz in Colmar ist zwar nah an der City, aber nur ein teurer Parkplatz. Wir buchen ihn für das Sightseeing und werden zur Übernachtung nach Eguisheim weiterfahren.

Die Altstadt von Colmar erinnert mit dem kleinen Flüsschen mittendurch und den Booten mit Gondolieri ein wenig an Venedig. Die Stadtviertel untergliedern sich nach Berufsgruppen wie Fischer oder Gerber.

In der Markthalle bekommt Jan seinen ersten Pastis. Wir kommen später noch einmal zurück, um Schinken und Käse einzukaufen und stärken uns mit einem Flammkuchen und Weißwein.

Nachdem wir alles angesehen haben, machen wir uns auf den kurzen Weg nach Eguisheim. Direkt vor der Stadtmauer gibt es dort einen großen, neuen Parkplatz. Im hinteren Teil sind terrassierte Stellplätze für Wohnmobile angelegt, Strom ist inklusive und für Ver- und Entsorgung gibt es an der Ausfahrt eine Station.

Donnerstag 20.10.2022 Eguisheim / Konstanz

Die Straßen in Eguisheim sind wie eine Zwiebel angelegt, wir erkunden den Ort also in Kreisen. Wir wollen uns hier beim Winzer eigentlich noch mit Crémant eindecken. Den Ort selber dürfen wir mit unserem Reisemobil nicht befahren, da die Gassen dafür viel zu schmal sind. Aber am Ortseingang gibt es einen Winzer, auf dessen Hof wir fahren können. Leider macht der Verkauf von 12-14h Mittagspause und solange wollen wir nicht warten. Bei einem Zwischenstopp an einem Supermarkt holen wir das nach und bekommen den Crémant vom Wolfberger sogar günstiger als auf seinem Hof. 

Unsere Route nach Konstanz legen wir durch den Schwarzwald, denn für die kürzere Strecke durch die Schweiz haben wir zu viel Wein an Bord. In Konstanz gibt es einen zentralen Großparkplatz mit Platz für ca. 10 Wohnmobile ohne Services. Auf dem gleichen Areal befindet sich auch der Bus(fern)bahnhof, dass könnte in der Nacht oder am frühen Morgen etwas stören.

Nachdem wir uns eingerichtet haben, erkunden wir bei trübem Wetter schon mal die Stadt. Wir drehen eine Runde über den Dom zum Hafen und nehmen einen Apéro im Konzil auf der Terrasse.

Freitag 21.10.2022 Konstanz / Friedrichshafen

Nach dem Frühstück erkunden wir den Rest der Altstadt von Konstanz bei etwas besserem Wetter. Mittags brechen wir dann auf. Wir nehmen die Fähre nach Meersburg und machen einen Abstecher zu den Pfahlbauten in Unteruhldingen.

In dem Freilichtmuseum begibt man sich auf eine Zeitreise durch Pfahlbauten von 4 Jahrtausenden und kann das Leben der Bewohner in der jeweiligen Epoche nachvollziehen.

In Friedrichshafen gibt es einen stadtnahen Stellplatz auf einem ehemaligen Parkplatz zwischen Campingplatz und Jugendherberge an der Einfallstraße. Das Parkticket berechtigt nur zum Übernachten. Strom gibt es gegen Münzen, aber die Entsorgungsstation liegt so ungünstig, dass man nur mit kleinen Wohnmobilen gescheit anfahren kann und braucht auf alle Fälle einen Schlauch für Grau- und Schwarzwasser. Kassettentoiletten gehen natürlich immer.

Wir spazieren an der Uferpromenade entlang in die Stadt bis zur Schlosskirche. Dort übt eine Solistin gerade für ein Konzert mit Flügel- und Orgelbegleitung. Sehr nett. Am Abend gibt es wieder lecker Essen bei Chez Mossels.  

Samstag 22.10.2022 Unwert / Scheidegg

Wir wollen noch in die Schweiz, haben dafür aber zu viel Wein im Wagen. Den deponieren wir bei unseren Freunden in Unwert im Allgäu. Auf dem Weg dahin machen wir noch einen Wasser-Service Stopp auf einem Campingplatz, leeren Schwarz- und Grauwassertank und füllen Frischwasser auf.

In Unwert darf das Reisemobil neben der Garage von Hansjörg stehen. Natürlich wollen alle unser neues Heim besichtigen. Danach nehmen wir einen Drink auf Annes Terrasse mit den letzten Sonnenstrahlen ein.

Abends fahren wir die 20 km nach Scheidegg, dort findet heute ein Lichterfest statt. Ein sehr schmackhaftes Abendessen nehmen wir oberhalb des Ortes mit wunderbarer Aussicht auf den Bodensee und die Berge des Bregenzer Waldes im Restaurant Fünfländerblick Scheidegg ein.

Im Ort sind die Wände der Häuser mit Bildern angestrahlt. Die eine oder andere Lichtinstallation zaubert originelle Effekte – teilweise auf den Körpern der Besucher – hervor.

Sonntag 23.10.2022 Bad Ragaz

Vor der Fahrt in die Schweiz muss sich Jan um die Schwerlastabgabe dort kümmern. Fahrzeuge über 3,5 t brauchen keine Autobahn Vignette, sondern müssen für jeden Anwesenheitstag in der Schweiz die Gebühr im voraus bezahlen. Bei uns sind das 3,50 CHF/Tag, man muss  normalerweise den Ein- und Ausreisetag fest angeben. Zum Glück geht das mittlerweile per App und für Touristen auch in der Variante “10 beliebige Tage im Jahr”. Da kann man jeden Tag einzeln entwerten.

Im Gegensatz zu Deutschland gibt es in der Schweiz anscheinend keine Wohnmobil Stellplätze, daher muss man auf Campingplätzen übernachten, wenn man nicht zur Wiederherstellung der Fahrbereitschaft an der Straße stehen will.

Der Campingplatz Giessenpark in Bad Ragaz ist schön zwischen Ort und Rhein gelegen. Der Jahreszeit entsprechend nicht mehr so voll können wir uns einen schönen Platz aussuchen. Die Nacht fällt mit 60 CHF ziemlich teuer aus, dafür ist alles inklusive, wobei es keine Entsorgung von Schwarzwassertanks gibt.

Wir wollen in die Taminaschlucht aus der das 36,5° C heiße Thermalwasser entspringt, dass Bad Ragaz berühmt gemacht hat. Heute ist der letzte Tag, an dem die Schlucht (bzw. das Alte Bad Pfäfers und der kostenpflichtige Teil der Schlucht) besichtigt werden kann. Morgen beginnt die Winterpause.

Das Wetter ist schön, wir nehmen die Wanderschuhe und gehen zu Fuß die 5 km mit 170 Höhenmetern. Alternativ fährt ein öffentlicher Bus die Strecke. Deshalb ist der Weg auch eine Fahrstraße, die außer mit High Heels mit jedem Schuhwerk begangen werden kann.

Wir starten mit einer Tour durch den sehenswerten Ort, folgen der Straße parallel zum Flussbett bis zum Alten Bad. Nachdem die Quelle entdeckt wurde, mussten die Heilsuchenden über Stock und Stein kraxeln, um bis zu den Bassins mit dem heißen Wasser zu gelangen. Das wurde erst komfortabler, nachdem das Badhaus am Ende der begehbaren Schlucht gebaut und das heiße Wasser durch Rohre dorthin geleitet wurde. Seit einiger Zeit wird das Wasser durch isolierte Rohre bis zu den Bädern in Bad Ragaz geleitet, das Alte Bad Pfäfers ist nur noch Restaurant, Museum und Veranstaltungsort.

Wir erwischen einen schönen Tag und nehmen unsere Feierabendbiere in der Sonne vor unserem Reisemobil ein.      

Montag / Dienstag 24./25.10.2022 Luzern

Gut, dass wir gestern in der Schlucht waren, heute regnet es nur einmal – den ganzen Tag. Wir fahren nach dem Frühstück Richtung Luzern. Ein Zwischenstopp beim Fabrikverkauf von Räber muss sein, denn wir müssen unsere Vorräte an Vieille Prune dringend auffüllen und unsere Freunde hoffen auch auf eine Belieferung durch uns.

Gabi möchte noch zur Glasi in Hergiswil. Angeblich waren wir vor Jahren schon einmal dort, aber das hat bei Jan keinen bleibenden Eindruck hinterlassen. Wir bummeln durch das Museum und die Ausstellung. Gabi wird dann im 2. Wahl Laden fündig.

In Luzern checken wir im Camping Lido Luzern am Stadtrand ein. Mit 40 CHF pro Nacht inkl. allen Services ist das auch ein vertretbares Preisniveau. Die Anlage ist großzügig, das Restaurant offen und würde auch Brötchen anbieten, wenn man rechtzeitig am Tag zuvor bestellen würde 🙁

Beim Lido handelt es sich um ein riesiges Strandbad am Vierwaldstättersee, das zu dieser Jahreszeit aber in der Winterpause ist. D.h. aber nur, dass die Umkleiden, Sanitärräume etc. abgesperrt sind. Das Gelände ist frei betretbar und verlängert so die Promenade von Luzern.

Am Dienstag gehen wir am See entlang in die Altstadt. Die alte Stadtmauer ist in Teilen zu begehen und bietet einen schönen Blick über Luzern. Den besten Ausblick aber hat man vom Château Gütsch, im Westen oberhalb der Stadt gelegen. Wir gehen zu Fuß hinauf und nehmen für die Rückfahrt die kleine Standseilbahn. Der Campingpreis enthält ist eine Kurkarte, mit der man den öffentlichen Nahverkehr in Luzern kostenfrei benutzen kann. Das schließt nicht nur die Funicular Gütsch ein, sondern auch den Bus bis zum Lido. Sehr praktisch und klimatechnisch optimal.

Besonders beeindruckend finden wir die hölzernen Fußgängerbrücken über die Reuss mit ihren Malereien an den Stützbalken der Dächer.

Zurück zum Campingplatz nehmen wir den Bus und steigen am Verkehrshaus aus, einem großen Museum rund um den Verkehr. Die Sanitäranlagen auf dem Platz laden zum Duschen ein. Es ist uns zwar nicht gelungen telefonisch einen Tisch fürs Abendessen zu reservieren, wir sind aber zuversichtlich, dass wir auch ad hoc einen Platz bekommen werden.

Es gewinnt das Restaurant Des Alpes, die haben Käsefondue auf der Karte, worauf Jan heute Lust hat. Leider übersieht er das Kleingedruckte, Käsefondue gibt es nur draußen und das ist uns heute Abend zu frisch. So kommt er zur lokalen Spezialität der Luzerner Fritschipastete, die sehr lecker ist. Und nein, das Rote auf Gabis Rösti ist kein Speck 🙂

Mittwoch 26.10.2022 Rigi

Wir wollen auf dem Rückweg zu unserer Weineinlagerung im Allgäu noch mit der Standseilbahn auf den Rigi. Wir entschließen uns zur Fahrt von Arth-Goldau. Zum einen liegt das eher auf unserer Route und zum anderen erhoffen wir uns dort einen gescheiten Parkplatz für das Reisemobil. Unsere Hoffnung wird nicht enttäuscht, es gibt einen geräumigen Parkplatz etwas oberhalb vom Dorf an der Bahnlinie mit eigenem Halt. Reisebusse dürfen dort kostenlos parken, unser Wagen ist so hoch, dass er für einen Bus gehalten wird. Das entlastet die Urlaubskasse.

Wir genießen die gemütliche Fahrt mit der Zahnradbahn hoch auf den Rigi, der Königin der Berge. Oben ist es sonnig, aber windig. Das trübt aber nicht den Blick auf die Gipfel von Tödi, Oberalpstock & Co. Das Licht steht auch schön über den Zuger- und Vierwaldstättersee. Wir wandern hinab zur Station Rigi-Staffel und nehmen unser obligatorisches Nachmittagsgedeck (Latte macchiato für Gabi und Bier für Jan) ein, während wir windgeschützt auf der Terrasse in der Sonne auf den Zug für die Rückfahrt warten.

Der Wagen hat noch ein Problem mit seinem Navi, das erst beim nächsten Besuch beim Händler behoben werden kann. Wenn es beim Start keinen GPS Fix bekommt, zeigt es eine bildschirmfüllende Fehlermeldung an und ist bis auf weiteres nicht bedienbar. Das gibt sich zwar nach einiger Zeit, aber bis dahin ist die Navigation in unbekannten Gegenden nicht einfach. In diesem Fall verpassen wir einen Autobahnabzweig und machen einen unnötigen Schlenker auf der Fahrt ins Allgäu.

Dort werden wir mit Kässpatzen zum Abendessen empfangen und berichten über den Ausflug in die Schweiz. 

Donnerstag 27.10.2022 Leutkirch

Wir werden erst Freitag in Aschaffenburg erwartet, somit bleibt noch ein Tag für eine Radtour im Allgäu. Der Stellplatz liegt am Ortsausgang beim Freibad. Man steht großzügig auf Rasensteinen, bezahlt wird am Parkscheinautomaten. Strom, Ver- und Entsorgung gibt es gegen Gebühr.

Wir kennen das Schloss Zeil oberhalb von Leutkirch nur vom Vorbeifahren und werden das heute ändern. Die Rundtour hat 38 km bei 420 Höhenmetern und führt zwischendurch über (viel zu) matschige Wege.

Als ersten Zwischenstopp haben wir uns die Kartause Marienau, ein Kartäuser Kloster in der Nähe von Bad Wurzach, ausgesucht. Wie angekündigt ist ein Betreten nicht erlaubt, daher können wir es nur von außen bestaunen. Den weiteren Weg zum Schloss planen wir neu, um den verschlammten Weg durch den Wald zu vermeiden.

Am Schloss angekommen, finden wir einen schönen Parkplatz für die Räder. Man kann durch die Anlage flanieren, nur das Betreten der Räume ist nicht möglich. Man hat einen schönen Ausblick über den kleinen Flugplatz und über die Berge. Hinter der Schlossmauer gib es ein Gehege mit Rotwild und da gerade Brunftzeit ist, geht es da akustisch voll zur Sache.

Wir beschließen unserem Nachmittagsritual erst in der Wirtschaft am Flugplatz nachzugehen, diesmal sogar mit Kuchenbegleitung. Wir fahren erst zum Stellplatz zurück und schaffen Platz für Einkäufe in den Radtaschen. Dann brechen wir noch mal mit den Rädern zum Zentrum auf und machen eine Sightseeingtour zu Fuß durch den Ort.

Am Schluss überfallen wir noch einen Supermarkt, damit Jan bei Chez Mossels wieder etwas Leckeres zum Abendessen zaubern kann. Zurück am Reisemobil schaffen wir es gerade noch, mit den letzten Sonnenstrahlen unsere Biere auf einer großen Liege zu uns zu nehmen.  

Freitag/Samstag 28.-29.10.2022 Aschaffenburg

Als letzte Station dieser Reise halten wir bei Birgit und Bert in Aschaffenburg. Ihr Haus liegt am Hang, die Neigung können unsere Hubstützen nicht ausgleichen. Aber am oberen Ende der Straße ist der Hügel zu Ende, noch ist das eine Sackgasse, in deren Verlängerung ein Neubaugebiet erschlossen wird. An der Straße wird ein Wohnhaus modernisiert. Auf beiden Baustellen ist Freitagnachmittag nichts mehr los und für Samstagmorgen erwarten wir auch keine Aktivitäten mehr. Also ein optimaler Platz für eine Nacht.

Dachten wir. Denn als wir mit unseren Freunden das Reisemobil besichtigen, turnte der Bauherr in seinem entkernten Rohbau herum und auf unsere rhetorische Frage, ob wir hier für die Nacht niemanden stören, protestierte er heftig und äußerst arrogant. Ab 6h würden die Handwerker und Anlieferungen kommen. Rechtlich kann er nichts gegen das geparkte Fahrzeug unternehmen, da er sich das Geld für die Einrichtung eines temporären Halteverbots für seine Anlieferungen gespart hat. Aber wir haben keine Lust auf Ärger und suchen uns einen anderen Platz für die Nacht.

In fußläufiger Umgebung gibt es einen öffentlichen Grillplatz am Waldrand mit reichlich Parkplätzen. In dieser Jahreszeit stören wir dort niemanden. Wir machen noch einen kleinen Spaziergang und gehen dann lecker mit Birgit und Bert Essen. Im Dunkeln tappen wir zurück zu unserem Parkplatz und haben dort eine ruhige Nacht.

Am nächsten Morgen sind wir zum Frühstück noch einmal bei den beiden. Auf der Baustelle ist auch um 9h noch nichts los, so viel zum Protest des Bauherrn.

Mittags sind wir dann nach 3 Wochen wieder zu Hause.