Argentinien 2008

Eine Reise durch das ganze Land: Von Buenos Aires aus in den Süden nach Patagonien, in den Osten zur Peninsula Valdés, in den Norden nach Iguazú und den Westen nach Mendoza. Buenos Aires war für uns ein etwas gefährliches Pflaster, aber wenn man die übliche Vorsicht walten lässt, geht das auch. Den Malbec aus Mendoza sollte man auf alle Fälle probieren.

29.11. – 27.12.2008

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Inhalt

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Die Reiseroute und Fotoalbum

Reiseroute Argentinien

Reiseroute Argentinien

Fotoalbum

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Samstag 29.11.2008 Anreise Frankfurt – Buenos Aires

Unser „Taxi“ Elke steht pünktlich mit Chrisby um 7.30 vor der Tür. Die Zeit auf dem Flughafen reicht sogar noch sich ein kleines Frühstück zugenehmigen, bevor wir zum Boarding aufgerufen werden.

Die Maschine ist voll besetzt. Ein undisziplinierter Raucher in der Bordküche sorgt in der Luft für die einzige Aufregung, was zur Folge hat, dass sich kein Passagier mehr in der Küche aufhalten darf. Wir landen pünktlich um 21.00 in Buenos Aires. Unser Gepäck rollt vom Band und draußen wartet der bestellte Hotelzubringer. Das klappt ja wie am Schnürchen.

Der Zeitunterschied zur Heimat beträgt lediglich 3 h, trotzdem fallen wir müde ins Bett.

Sonntag 30.11.2008 Buenos Aires

Gegen 9.00 finden wir uns zum Frühstück ein. Der Himmel spannt sich ganz in grau über Buenos Aires. Während des Frühstücks regnet es warm. Der Wetterbericht meldet für heute Schauer, aber wir haben Glück, bis auf ein paar Spritzer bleibt es tagsüber trocken.

Wir starten im Zentrum unsere Besichtigungstour. Die Strassen liegen nahezu leer vor uns, selbst die mehrspurigen Avenidas lassen sich ohne Spurt überqueren. Das wird sicher werktags anders sein. Auf der Plaza de Mayo und rund um die Casa Rosada sind heute nur Touristen unterwegs. Weiter geht es zum Puerto Madero – dem renovierten Hafenviertel. Rund um die Hafenbecken wurden die alten Lagerhäuser zu Lofts und Restaurants umgebaut. Hier kann nur noch wohnen, wer Pesos hat. Aber auf den hübschen Restaurantterrassen lässt es sich nett verweilen. An das ehemalige Hafenleben erinnern nur noch alte Kräne und zwei Museumsschiffe. Jan versucht sich in der Nähe eines Museumsschiffes glücklos an seinem ersten Geocache. Glücklicherweise gibt es in dieser Gegend noch einen weiteren. Um zu ihm zu gelangen, überqueren wir die Puente de la Mujer und wandern das Hafenbecken entlang zu zwei Entladekränen deutscher Herkunft. Hier soll der kleine Behälter stecken. Jan sucht die Kräne mehrfach Zentimeterweise ab bis er fündig wird. Nach ordnungsgemäßer Dokumentation kommt der Behälter wieder an Ort und Stelle zurück, damit die nächsten Schatzsucher auch erfolgreich sein können.

Wir schlendern entlang der Hafenbecken weiter, um sie dann in Richtung des Barrios Retiro zu verlassen. In Retiro legen wir einen kurzen Stopp für einen Mittagssnack ein. Bis zu unserem eigentlichen Ziel dem Cementerio de la Recoleta ist es nun nicht mehr weit. Auf diesem Friedhof liegen alle verstorbenen namhaften Argentinier, die genügend Geld für die Gruft aufbringen. Evita Perons Gruft wird wohl eine der am meisten Besuchtesten sein, wenngleich diese vergleichsweise schlicht gehalten ist. Viele herrenlose Katzen haben hier in den Alleen voller Gruften ihr Revier gefunden. Die meisten Tiger nehmen Streicheleinheiten gerne entgegen.

Nun stehen noch die bunten Häuser angeblich aus Schiffsblech in La Boca auf dem Programm. Für den Hinweg nehmen wir die Subte – so heißt die hiesige U-Bahn. Das Subte-Prinzip ist sehr einfach, jedes Ticket kostet 90 Centimos und gilt solange man unter der Erde bleibt. Umsteigen inklusive. Nur für die Richtungsumkehr nicht, denn um das richtige Gleis zu erreichen, muss man überirdisch zum richtigen Niedergang wechseln.

Von der Station San Juan marschieren wir an der Bonbonera, dem großen Sportstadion, den bunten Häusern entgegen. Heute scheint ein Spiel stattzufinden, denn wir begegnen vielen Fans und einem recht grossen Polizeiaufgebot. Bald finden wir die ersten bunten Wellblechhäuser. Auf der Touristenmeile sind sie nett aufgemacht und viele Kneipen sowie Shops säumen den Weg. Auch wir gönnen unseren Füssen eine Pause und kehren in einem Straßencafé ein. Gegenüber spielen einige Musiker zum Tango auf. Zwei Paare in alten Klamotten zeigen ihre Tangokunst.

Wir wollen uns noch die alte Eisenbahnbrücke ansehen und dann auf direktem Weg zurück ins Hotel. Die Eisenbahnbrücke gibt es ein Mal in alt und verrostet, sie führte die Fähre über den Rio Paraná und das zweite neuere Exemplar schwebt höher rostschutzfarben über uns. In früheren Tagen hat sie wohl ebenfalls den Fährdienst unterstützt. Heute liegt oben die Autotrasse, über die die Autos rasen, während unten ein einfacher Fährdienst sich mit Muskelkraft um Passagiere und Fahrradfahrer kümmert.

Für den Rückweg nehmen wir fahrlässigerweise einfach die nächste Strasse. Es sieht ruhig aus – aber dann geht alles blitzschnell. Zwei Jugendliche von 16-17 Jahren mit einer Pistole ausgestattet erleichtern uns um einige Pesos, die wir in den Hosentaschen haben und Jan um die Kamera, die er erst nach heftiger Gegenwehr, die ihren Abschluss in einer Platzwunde am Kopf findet, los lässt. Keinen kümmert es, keiner hilft. Wir laufen dann in die Gegenrichtung zurück und in die nächste Querstrasse hinein. Dort nimmt sich eine Frau mit ihrem Sohn unserer an. Sie begleiten uns zu den nahe gelegenen Bomberos. Diese kümmern sich um Jan, rufen Polizei und Ambulanz. Jan wird auf dem Boden gebettet, wir versuchen die Wunde zu stillen, denn er blutet recht stark. Einige Minuten später treffen Polizei und Ambulanz ein. Ein Druckverband wird angelegt, danach fahren wir im Krankenwagen ins Krankenhaus. Jan wird ordentlich mit zwei Stichen versorgt und dass völlig kostenfrei!

Die Polizei wartet vor der Tür auf uns, um uns zur Wache zu bringen, damit wir Anzeige erstatten können. Ganz in amtsspanisch gehalten unterschreiben wir den Bericht. Gegen 22.30 ist auch das vollbracht, wir wollen nur noch ins Hotel. Leider endete auch gerade das Fußballspiel. Die heimstrebenden Fußballfans verstopfen die Strassen und sorgen dafür, dass alle Taxen hoch beschäftigt sind. Um 23.30 treffen wir endlich im Hotel ein. Jan darf gleich unter die Dusche, das getrocknete Blut muss ordentlich einweichen. Bald sieht er wieder aus wie er selbst – bis auf das Einhorn auf der linken Stirnseite. Jans Hose und T-Shirt wandern mit mir zusammen unter die Dusche. Es sieht so aus, als ob sich die Blutflecken vollständig auswaschen lassen.

Wir fallen nur noch ins Bett und kuscheln uns ein. Draußen veranstalten die Katzen ein Konzert.

Montag 01.12.2008 Buenos Aires ff.

Wir lassen es gemütlich angehen. Das Wetter sieht ähnlich einladend aus wie gestern. Schauerverdächtig! Jans Horn entwickelt sich recht ordentlich. Das restliche Blut lässt sich jetzt auch entfernen. Nun kann er wieder unter Menschen.

Gegen 11.00 machen wir uns auf den Weg gen Obelisk. Dort soll es einen Fotoladen geben, in dem Jan sich nach einer neuen Kamera umschauen möchte. Die Avenida de 9 Julio brummt vor Autos und die ist immerhin 12-spurig! Gegenüber vom Obelisk finden wir tatsächlich den Fotoladen, der aber die gewünschte Kamera nicht führt, uns aber ein weiteres Fotogeschäft nennt, bei dem wir es versuchen sollten. Wir wandern die Strasse gen Plaza de Mayo weiter hinunter bis zum beschriebenen Fotogeschäft. Hier gibt es die Kamera immerhin, aber der Preis liegt doch deutlich über der Schmerzgrenze, denn sie rufen gut 50% mehr ab als zu Hause. Also muss die kleine Canon in diesem Urlaub reichen.

Wir schlendern durch die fußläufige Zone inmitten der einkaufenden Menschenmasse in Richtung Puerto Madero. Am Hafen hebt Jan seinen gestern nicht gefundenen Cache, für den er aktualisierte Fotos im Internet vorfand und dann ist es ein Kinderspiel. So haben wir auch das geschafft. In einem der netten Hafenrestaurants gönnen wir uns ein kleines Almuerza. Zwischenzeitlich beginnt es zu regnen, so dass wir den Tisch so lange besetzen bis der Regen nachlässt.

Gegen 15.00 versuchen wir, wie uns gestern auf der Wache aufgetragen wurde, beim Amtsarzt vorstellig zu werden. Das Wartezimmer ist gesteckt voll. Aktuell wird die Nummer 28 behandelt, wir ziehen die Nummer 91. Nach 30 Minuten reicht es uns, denn in der Zeit wurden 2 weitere Nummern aufgerufen, bei der Taktrate wären wir um 24.00 dran. Also schlendern wir lieber durch die schmalen Gassen von San Telmo, in denen sich Kneipen, Antiquitätenläden und Galerien aneinanderreihen. Unser Hotel befindet sich ebenfalls in einem alten Haus in diesem Stadtteil.

Zum Abendessen verschlägt es uns wieder zum Puerto Madero. Jan will endlich sein Steak. Das gelingt. Jans Steak sieht gewaltig aus, aber auch meine Langostinos schmecken lecker. Die im Gedeck enthaltenen Vorspeisen sind wirklich die Krönung, mit den abschließenden Cafés kommen hausgemachte Petit Fours, die wir ebenfalls restlos vernichten. Hier muss man definitiv weder Vorspeise noch Nachtisch extra bestellen.

Zurück ins Hotel nehmen wir ein Taxi, damit fühlen wir uns einfach besser. Im Hotel genießen wir unseren restlichen Rotwein bei einer Partie Canasta.

Dienstag 02.12.2008 Buenos Aires – El Calafate

Flugzeit: 3 h

Das Taxi steht überpünktlich vor der Tür, um uns zum nationalen Aeropuerto genannt Aeroparque zu fahren. Auf der Avenida de 9 Julio herrscht trotz 6 Fahrspuren viel Verkehr. Autofahren wollte ich in dieser Stadt nicht. Der Aeroparque liegt lediglich 15 Autominuten entfernt. Das ist schnell geschafft und preiswert.

Wir heben fast pünktlich ab und landen um 14.00 Ortszeit in El Calafate. Unsere Uhren zeigen 15.00, offensichtlich gilt hier nicht die Sommerzeit. Wir sind etwas verwirrt, aber das soll uns um Laufe des Urlaubs noch häufiger widerfahren, denn nur Buenos Aires und einige nördliche Distrikte haben die Sommerzeit eingeführt, Patagonien und die Anden-Distrikte dagegen nicht.

Wir fahren mit dem Flughafenshuttle bei herrlichstem Sonnenschein mit Blick auf die Schneeberge zu unserem Hotel. Die telefonische Buchung von heute morgen scheint irgendwie verschwunden zu sein, aber sie haben trotzdem ein Zimmer für uns.

Shortswetter mitten in Patagonien! Wir rüsten direkt um in kurze Hosen für die Ortserkundung. El Calafate verströmt mit seinen Holzhäusern das Flair eines Skiorts. In der Sonne lässt es sich jedenfalls gut brutzeln und entspannen. Wir buchen unsere Gletschertour für morgen sowie das Busticket nach El Chalten. So! Die nächsten Tage sind erst mal organisiert, jetzt muss nur noch das Wetter mitspielen.

Überall blühen Lupinen in allen Farben – auch im Garten unseres Hotels. Für das Abendessen finden wir ein Restaurant mit Lamm vom Grill, dem Jan keinesfalls widerstehen kann. Dazu gibt es die typische argentinische Salsa Chimichurri, die auch mit Brot klasse schmeckt.

Sonnenuntergang wird heute um 22.30 gegeben!

Mittwoch 03.12.2008 El Calafate – Parque Nacional Perito Moreno

Pünktlich um 8.00 sitzen wir zur Abholung in der Lobby unseres Hotels bereit. Und tatsächlich kurz nach 8.00 passiert es. Wir laden noch drei weitere Personen ein, um dann im Ort in einen großen Reisebus umgeladen zu werden. Das Wetter sieht noch nicht so viel versprechend aus. Es regnet.

Unsere Reiseleiterin plappert die gesamte Hinfahrt abwechselnd in spanisch und englisch alles Wissenswerte ins Mikro. Bis zum Gletscher liegen 80 km oder 1 ½ h Fahrt vor uns. Den einzigen Stopp legen wir am Eingang des Nationalparks ein, um die Eintrittsgebühr zu entrichten.

Bei strahlendem Sonnenschein steigen wir dann auf ein Ausflugsboot um. Wir fahren 1 h vor der Südseite des Perito Moreno auf und ab. Der Gletscher ist 60 m hoch und 5 km breit! Das sieht sehr eindrucksvoll aus. Einige Kälbchen fallen je nach Größe mit mehr oder weniger Getöse ins Wasser, andere schwimmen bereits. Zurück an Land geht es weiter zur anderen Gletscherseite, die man von Aussichtsplattformen betrachten kann. Hier haben wir 3 h zur freien Verfügung, um auf das ultimative Gletscherkalben zu warten. Die Plattformen bzw. die Walkways werden gerade neu angelegt. Über die fertigen Gitterroste kann man den Gletscher schön beobachten. In den bewaldeten Abschnitten genießen wir den Schatten. Auf einer Bank genehmigen wir uns unser Mittagsvesper in direkter Nachbarschaft zu den Rieseneiswürfeln. Ein ständiges Knacken, Knallen und Knirschen kommt aus dem Eis und ab und zu steigt die Performance mit mal großen und mal kleineren Eiswürfeln. Der Gletscher schiebt sich immerhin täglich um 2 m vor. Von den Plattformen kann man sehr schön die Nordseite aber auch die Südseite und den Schulterschluss des Gletschers mit dem Festland betrachten. Wir sind beeindruckt.

Um 16.30 kehren wir gut durch gebrutzelt und gerötet nach El Calafate zurück. Den Nachmittag beschließen wir im hübschen Hotelgarten mit einem leckeren Glas Tinto. Jan probiert mal den Pool.

Zum Abendessen können wir draußen sitzen. Welch unerwartet milde Temperaturen in hiesigen Breiten. Der ganze Ort scheint heute Abend draußen zu sein. Auf den Gehwegen und an den dort stehenden Tischen tobt das Leben.

Donnerstag 04.12.2008 El Calafate – El Chalten

Fahrzeit: 3 ½ h Bus, Wanderzeit: 5 ½ h

Um 7.30 verlässt der Bus das Busterminal von El Calafate. Immer noch Kaiserwetter. Freier Blick auf Cerro Torre und Fitz Roy aus dem Busfenster! Ein Guanaco und ein Fuchs mit Beute kreuzen die Strasse.

Der Bus hält bei der Ortseinfahrt in El Chalten an der Rangerstation. Dort werden wir in das richtige Verhalten im Nationalpark eingewiesen sowie mit einem Plan ausgestattet. Außerdem gibt uns der Ranger den Tipp mit auf den Weg in jedem Fall noch heute zum Cerro Torre zu gehen, denn wie das Wetter morgen sein wird, sei ungewiss. Bereits der 3. Tag in Folge Kaiserwetter – ungewöhnlich genug – normalerweise gibt es diese Anzahl Sonnentage im gesamten Sommer rund um die Berge.

Kurz nach 12.00 beziehen wir Quartier. Wir richten uns wanderfertig her und nach einer kurzen Stärkung starten wir um 13.00 zur Laguna Torre am Cerro Torre. Das Wetter ist einfach grandios. Die Temperaturen sind so warm, dass wir in kurzer Hose marschieren können. Der Weg führt unschwierig durch Wald und offenes Gelände bergauf und bergab.

Am Lago können wir uns gemütlich niederlassen. Es geht nur ein schwaches Lüftchen. Einige kleiner und größere Eisschollen schwimmen im Lago herum. Wir lassen die Torres einige Zeit auf uns wirken, bis wir den Rückweg antreten. Die Wasserflaschen wollen am Campground noch mal aufgefüllt werden. Das Wasser ist so kalt, dass es bis unten eine angenehme Trinktemperatur hält.

Gegen 18.30 laufen wir mit runden Füssen wieder in El Chalten ein. Wir überfallen den nächsten Supermarkt, so dass der Abend gerettet ist. Jan kocht und die Füße dürfen sich erholen. Aus dem Fenster unserer Posada präsentiert sich der Fitz Roy ungetrübt.

Freitag 05.12.2008 El Chalten

Wanderzeit: 7 h

Wir schlafen aus, dann frühstücken wir ausgiebig im Angesicht des Fitz Roy. Die Aussicht von unserer Posada ist einfach unschlagbar.

Um 12.00 schlagen wir fertig gespornt den Weg zum Fuß des Fitz Roy genauer zur Laguna de los Tres (benannt nach den drei Erstbesteigern) ein. Der Himmel zeigt sich etwas bewölkt, aber es ist warm und nahezu windstill. 750 Höhenmeter und 9 km einfache Strecke liegen vor uns. Es geht ähnlich wie gestern durch Wald und offene Plaine. Der Weg ist phantastisch eingerichtet und ausgeschildert. Die Miradores zeigen allesamt einen wunderschönen genialen Blick auf den Fitz Roy. Nach der ersten 300-Meter Steigung geht’s überwiegend eben dahin. Wir passieren Lagunen, Wälder und Steppe. Der Campground „“nur für Kletterer“ steht voller Zelte. Direkt hinter dem Kletterer-Campground beginnt die Schlusssteigung, die die letzten 500 Höhenmeter bis zur Laguna de los Tres auf kürzester Strecke nimmt.

Nach 4 h ist es geschafft. Fitz Roy und die Laguna liegen zum Greifen nah vor uns. Die Laguna ist noch fast vollständig zugefroren, nur in den Randbereichen blitzt das Wasser hervor. Hier spiegelt sich der Fitz Roy in ganzer Pracht. Aufgrund der Strahlungskälte wappnen wir uns mit unseren Jacken, aber ungewöhnlicherweise präsentiert sich dieser Ort völlig windstill. Im Gletscherbereich des Fitz Roy tummeln sich zwei Kletterer auf ihrem Weg hinunter. Einige Höhenmeter tiefer liegt die Laguna Sucia, die ihrem Namen so gar keine Ehre macht. Sucia bedeutet schmutzig und davon ist in diesem strahlenden Türkis keine Spur zu entdecken.

Der Rückweg nimmt 3 h in Anspruch, so dass wir gegen 20.00 wieder in El Chalten eintreffen. Für den Durst gibt es erst mal eine Radler bzw. Bier, dann eine Dusche bevor wir zum Essen aufbrechen. Heute wird nicht selbst gekocht.

In unserer Unterkunft haben wir neue Nachbarn aus der Schweiz bekommen.

Samstag 06.12.2008 El Chalten ff.

Heute wachen wir erst gegen 10.00 auf. Die müden Knochen dürfen sich ausruhen. Wir frühstücken gemütlich wieder mit freiem Blick auf den Fitz Roy. Unglaublich der 6. Tag freier Blick auf Cerro Torre und Fitz Roy – heute aber mit ordentlich Wind, da wird es oben an der Laguna sicher nicht so gemütlich sein.

Nach dem Frühstück ist erst mal einkaufen angesagt, denn wir wollen mal wieder selbst kochen. Sogar Kirschen haben es bis hierher geschafft.

Die nahen Senderos und Miradores stehen auf dem Programm. Auf dem Mirador de los Condes kann Jan seinen Travel Bug deponieren. Der Ausblick ist mal wieder grandios. Leider weht fast der Hut davon. Zurück im Dorf wählen wir für die nächsten Stunden Sudokus und Hängematten. Zur weiteren Unterhaltung tragen außerdem die nachbarlichen Katzenbabies bei.

Am Nachmittag lässt der Wind wieder etwas nach, so dass ich mich noch zum Salto auf den Weg begebe. Jan ist trotz dort zu hebendem Cache nicht aus der Hängematte zu bewegen. So nehme ich mir die knapp 5 km einfache Strecke eben alleine vor. Der Chorillo del Salto liegt leider schon im Schatten, aber er sieht dennoch wundervoll aus. Außer mir haben weitere Touris den Weg hierher gefunden- davon ebenfalls einige zu Fuß.

Als ich wieder in unserer Posada ankomme, sind die Essensvorbereitungen bereits in vollem Gange. Das asiatisch angehauchte Reisgericht schmeckt einfach wunderbar.

Sonntag 07.12.2008 El Chalten – El Calafate – Trelew

Fahrzeit: 3 ½ h Flugzeit: 1 ¼ h

Der Wecker holt uns um 6.45 aus dem Bett, denn unser Bus nach El Calafate fährt um 8.00 ab. So kommen wir auch noch zu einem Frühstück.

Freier Blick auf alle Berge!! Den 8. Tag in Folge! Hier kann es gar kein schlechtes Wetter geben!?!

Die Busfahrt verschlafen wir überwiegend. Wir rasten wieder an der gleichen Stelle wie auf der Hinfahrt. Die Besitzerin spricht deutsch und bäckt phantastischen Kuchen. Auf der Weiterfahrt entdecken wir in der Steppe neben der Strasse Nandus und Alpakas.

Der Bus hält sogar am Aeropuerto Internacional El Calafate. Wir nutzen die Gelegenheit auszusteigen. Der Busfahrer mault zwar, weil wir das nicht vorangemeldet hatten, aber unser Gepäck liegt doch ganz vorne auf der anderen Seite … Er ist so nett und lässt uns mit dem Gepäck ziehen. So können wir direkt einchecken. Der heftige Wind lädt nicht eben ein nach El Calafate zu fahren, um dort die Zeit bis zum Abflug zu verbringen. Also bleiben wir am Aeropuerto und schlagen die Zeit in der Cafetería mit Sudokus und Canasta tot.

Der Flieger steigt pünktlich um 19.40 in die Luft bei weiterhin heftigem Wind. In Trelew gelandet mieten wir ein Auto, mit dem wir den Kampf mit dem argentinischen Verkehr aufnehmen. Der Verkehr gestaltet sich hier allerdings deutlich gemäßigter als in Buenos Aires. Mithilfe von Jans portablem GPS finden wir das vorreservierte Hotel spielend.

Montag 08.12.2008 Trelew – Puerto Pirámide

Fahrzeit: 5 ½ h

Wir kommen um 8.30 in Trelew weg, da schaffen wir es locker vor den Tourgruppen in Punta Tombo einzufallen. Die Strassen sind allerdings auch in sehr gutem Zustand.

Punta Tombo beherbergt eine Pinguin-Kolonie (Magellan-Pinguine) mit ca. 500.000 Tieren. Gut gepflegte Wege führen durch die Kolonie. Pinguin-Crossing allenthalben. In vielen Nestern sitzen 1-2 flaumige Pinguin-Babies. Wo man hinschaut, findet man Nester in den Büschen oder in Erdlöchern. Die meisten werden von einem Pinguin bewacht. Möwen versuchen Nester zu räubern, was ihnen vereinzelt auch gelingt. Guanacos streifen mitten durch die Pinguine. Kurz nach Eintreffen der Tourgruppen suchen wir wieder das Weite.

Wir fahren nun über Trelew weiter nach Puerto Madryn zur Península Valdés. Auf der Península kann man in Puerto Pirámide, einem kleinen verschlafenen Nest mit sandiger Badebucht, gut unterkommen. Wir finden auch schnell ein Doppelzimmer. Die Sonne hat ganze Arbeit geleistet, sie scheint jetzt von einem blitzeblauen Himmel. Wir erkunden die Anbieter von Walexkursionen, die alle morgens um 9.00 ihre Touren starten zu gleichen Konditionen. Anmeldung ist nicht erforderlich, da sich die Wal-Saison bereits sich dem Ende zuneigt.

Nahe des Dorfes gibt es eine Seelöwen-Kolonie, der wir einen Besuch abstatten. Ein paar wenige Seelöwen liegen faul herum, der Rest scheint schwimmend unterwegs zu sein. Momentan herrscht Brunftzeit. Die Männchen sind kräftig bei der Arbeit.

Zum Abendessen gehen wir ins erste Haus am Platz vorne am Strand mit Blick über die Bucht. Der Blick gefällt uns deutlich besser als das Essen, das aber wenigstens preiswert ist.

Dienstag 09.12.2009 Peninsula Valdés

Pünktlich um 9.00 finden wir uns zur Walfahrt ein. Sobald der Tourbus aus Puerto Madryn zusätzliche Gäste ausgespuckt hat, werden wir tourfertig mit Friesennerz und Schwimmweste ausstaffiert. Am Strand wartet bereits das Boot im Hänger hinter einem Traktor, der das Ganze ins Wasser zieht. Dies Konstruktion ersetzt hier den Anleger. Das Boot parkt aus und los geht’s.

Wir brausen mit Vollspeed 20 Minuten die Küste entlang gen Norden. Die letzten Wale wollen erst gefunden werden. Wir haben Glück. Eine Wal-Mama mit ihrem weißen Baby (Ballena Franca) begleitet von einer 4-köpfigen Delfin-Patrouille schwimmt die Küste ebenfalls gen Norden entlang. Die Wale lassen uns ihren Kopf, Rücken, Teile der Schwanzflosse und Fontäne sehen, die photogene Schwanzflosse als Ganzes gönnen sie uns leider nicht. Wir begleiten die Tiere ein Stück ihres Weges, dann brausen wir wieder zurück nach Puerto Pirámide. Dort steigen wir um ins Auto, um die Aussichtspunkte der Península abzuarbeiten.

Der Himmel hält sich bedeckt, zusätzlich bläst eine steife Brise. Das entspricht wohl dem typisch patagonischen Wetter. Die Pisten im gesamten Nationalpark befinden sich in ausgezeichneten Zustand. Um alle Aussichtspunkte anzufahren, bedeutet dies ca. 250 km Piste. An den ersten zwei Punkten sehen wir See-Elefanten schlafend im sandigen Ufersaum. Einige plantschen auch im Wasser. Die Bullen weisen bis zu vier Tonnen imposantes Körpergewicht auf, dagegen wirken die Mädels mit ihren bis zu 900 kg nahezu zierlich.

Eine kleine Kolonie Magellan-Pinguine lebt ebenfalls an der Küste. Die Nester ziehen sich von der Küste bis zum Parkplatz ca. 50 Höhenmeter ziemlich steil hoch. Die Pinguine, die mit unverbaubarem Seeblick verkehrsgünstig wohnen, müssen ja nahezu bergsteigerische Fähigkeiten aufweisen.

Am Punta Norte liegt eine Kolonie Seelöwen auf der faulen Haut. Die Bullen glänzen durch ihre prächtige Mähne, auch hier wirken die Mädels klein und zierlich dagegen.

Während der Fahrt von einem Aussichtspunkt zum nächsten kreuzen Nandu-Familien mit einer Schar von Babies und Guanacos unseren Weg. Sie kommen immer wieder aus dem Nichts und ehe man es sich versieht, sind sie schon wieder eins mit ihrer Umgebung.

Gegen 18.00 kehren wir zurück nach Puerto Pirámide. Das Abendessen gibt es mit Blick im ACA- Restaurante. Es schmeckt allenfalls interessant! Der Fisch des Tages wurde aus der Dose geangelt.

Mittwoch 10.12.2008 Puerto Pirámide – Buenos Aires

Fahrzeit: 2 h Flugzeit: 1 ½ h

Zum Frühstück bekommen wir zum ersten Mal in Argentinien Spiegeleier, was sonst in südamerikanischen Gefilden täglich an der Tagesordnung ist.

Gegen 10.00 verlassen wir Puerto Pirámide mit Ziel Gaiman. Guanacos, Nandus, Schafe, Rinder und Pferde säumen die Steppe. Auf der RN (Ruta Nacional) 3 kommen wir schnell voran. Kurz nach 12.00 erreichen wir Gaiman, das für seine walisische Gemütlichkeit gerühmt wird.

Das heißt in diesem Fall schmucke Häuschen, mit Bäumen gesäumte saubere Strassen und Teehäuser. Der Besuch eines Teehauses gehört zu den MUST DO in Gaiman. Eine Bauchfalte sollte man dazu allerdings frei haben, denn zum Teegedeck gehört eine ungeheuere Kuchenplatte. Wir besuchen das älteste Teehaus, das in der fünften Generation betrieben wird. Der Garten erfreut mit seinen üppigen Rosenstöcken. Wir trinken den ersten schwarzen Tee seit Jahren (für Kaffeetrinker ist das schon eine echte Überwindung!).Die größeren Teekannen kommen mit gehäkelter Mütze. Die Kuchenplatten warten mit salzigem und süßem Gebäck auf, sind aber keinesfalls in der Menge essbar. Reste werden allerdings klaglos eingepackt, sofern man denn möchte. Wir wollen nicht.

Den Parque „El Desafío“ darf man nicht auslassen. Aus Plastikflaschen und Dosen wurde hier allerlei gebastelt. Das reicht vom Dinopark über Tempel, Zoo bis zum Gartenlabyrinth. Der Künstler erstellte diesen Park sehr liebevoll für seine Enkel. 1998 erhielt er den Preis für die weltgrößte Recycling-Ausstellung. Schilder mit Sinnsprüchen vervollständigen das Ensemble. Wem das kein Lächeln ins Gesicht zaubert …

Das kurze Stück bis zum Trelew Aeropuerto schaffen wir planmäßig, auch wenn uns Jans GPS erst noch den alten Aeropuerto zeigen will. Der Flieger startet pünktlich gegen 19.30, 1 ½ h später landen wir bei vollständiger Dunkelheit um 22.00 (Sommerzeit!!) in Buenos Aires. Eine Stunde haben wir aufgrund der Sommerzeit, die in Patagonien nicht gilt aber in Buenos Aires, wieder „verloren“. Wir übernachten im bekannten Hotel „Don Telmo“, wo wir wie alte Bekannte begrüßt werden.

Donnerstag 11.12.2008 Buenos Aires – Puerto Iguazú

Flugzeit: 1 ½ h

Das Taxi steht mal wieder überpünktlich vor der Tür. Das klappt ja wie geschmiert. Der Fahrer wurde wohl für Ezeiza, den Aeropuerto Internacional, bestellt, aber wir wollen dennoch nur zum Aeroparque. Der nationale Flughafen liegt sehr viel näher an der Stadt, so dass sich der Taxifahrer mehrfach versichert, ob alles seine Richtigkeit hat. Für ihn ist das leider Pech, dass sein Salär natürlich geringer ausfällt, was ihn nicht so sehr erfreut. So ist das eben mit Touris.

Noch auf dem Aeroparque reservieren wir telefonisch eine Unterkunft in Puerto Iguazú. Unser Flug startet pünktlich aus dem grauen Buenos Aires. In Iguazú erwartet uns blauer Himmel, einige Grad mehr und hohe Luftfeuchtigkeit. Es gibt einen Aeropuerto-Shuttlebus, der alle Mitreisenden an ihrer Unterkunft absetzt. Sehr praktisch und für kleines Geld.

Das Hostal Peter Pan sieht von außen aufgrund offensichtlicher Baumaßnahmen nicht so einladend aus, aber es entpuppt sich von innen betrachtet sehr positiv mit Pool und die Zimmer sind mit eigenem Bad sowie Aircon ausgestattet!!

Den Nachmittag vertreiben wir uns faul am Pool. Ein kleiner Rundgang durch den Ort offenbart keine Geheimnisse, denn so wirklich Sehenswertes gibt es eigentlich nicht. Aber immerhin bieten zahlreiche Cafés, Bars und Restaurants Tische im Schatten an. Da lässt es sich nett verweilen. Unweit des Centro fließen der Rio Iguazú und der Rio Paraná zusammen. Der Zusammenfluss bildet gleichzeitig ein Dreiländereck zwischen Argentinien, Brasilien und Paraguay.

Zum Abendessen gönnen wir uns mal wieder lecker Steak und Fisch. Mit Rotwein und Canasta beschließen wir auf „unserer“ Terrasse den Abend.

Freitag 12.12.2008 Parque Nacional Iguazú

Das Frühstück wird angeblich erst ab 8.00 serviert, aber bereits um 7.45 ist die erste Schicht fertig gemessen an den verfügbaren Resten Obst und Gebäck.

Wir erwischen den 8.40-Bus. So kommen wir noch in den Genuss angenehmer Temperaturen und übersichtlicher Menschenmengen. Beides ändert sich im Laufe des Tages gewaltig.

Der Salto Iguazú besteht tatsächlich aus Hunderten von Wasserfällen unterschiedlichen Kalibers. Alles in allem fällt hier auf ca. 2.700 m Länge das Wasser in vielen Fällen mal größer – mal kleiner über zwei Stufen in die Tiefe. Was je nach Wassermenge große bzw. kleine Waschmaschinen erzeugt. Wir starten mit dem oberen Trail (Circuito Superior), der uns an der Rim einiger Fälle vorbeiführt. Aufwändige Walkways ermöglichen die Saltos aus unmittelbarer Nähe zu erleben quasi auf der Abrisskante stehend. Bunte Schmetterlinge umflattern uns. Die fallenden Wassermassen beeindrucken gewaltig.

Wir schließen direkt den unteren Trail (Circuito Inferior) an, der uns mehr zu den Füssen der Saltos bringt. Zum unteren Trail gehört der Fährverkehr auf die Isla San Martín. Zuvor unternehmen wir unseren Bootstripp Nautica. Alles wird wasserdicht verstaut und dann geht es mit Speed gen Salto San Martín – erst mal zum Gucken und fotografieren, dann gen Garganta del Diabolo, durch die sich mehrere Saltos gleichzeitig mit riesigen Getöse und unvorstellbarer Gischt in die Tiefe stürzen. Jetzt heißt es Kameras wasserdicht verstauen, denn nun beginnt der Duschteil. Das Schlauchboot steuert in einen der Nebensaltos. Da bleibt kein Faden trocken und was die erste Dusche trocken überstand, besorgt eben die zweite Dusche im selben Wasserfall. Aber damit nicht genug. Wir brausen zurück zum Salto San Martín – und mit Speed hinein. Das Ganze ebenfalls zwei Mal. Nun sind wir wirklich sauber und bis auf die Unterhose pitschenass. Wir legen uns zum Trocknen am Strand der Isla San Martín aus. Die Klamotten trocknen in Windeseile, denn die Sonne steht hoch am Himmel.

Bald setzen wir den Circuito Inferior auf der Isla San Martín fort. Die Hauptattraktion bildet wohl die Aussichtsplattform am Salto San Martín mit Blick auf selbigen. Ungeheures Getöse begleitet die Wassermassen. Vollwaschgang!! Zurück auf dem Festland bietet der untere Trail noch einige kleinere Saltos.

Auf dem Weg zur Bahn, die uns zur Garganta bringen soll, begegnen uns einige der possierlichen Coaties (Lippenbären). Sogar zwei Junge turnen im Gebüsch übermütig herum, während die Alten nur nach Fressbarem Ausschau halten. Das heißt sie sind vor allem auf Plastiktüten konditioniert, denn da steckt meistens was Essbares drin. Einige besonders freche Exemplare kommen sogar auf die Restaurantterrassen, steigen dort auf Stuhl und Tisch, um von den Tabletts etwas abzustauben Die dort sitzenden Menschen stören sie eher gar nicht. Es gibt jedoch auch hier direkt am Nachbartisch beratungsresistente Zweibeiner, die die putzigen Tierchen füttern.

Der offene Zug trifft ein, um uns in kurzer Fahrt zum Paseo Garganta del Diabolo zu bringen. Der Paseo führt einen Kilometer lang über einen eisernen Walkway durch die pralle Sonne, unterbrochen von einigen schattigen Inseln, um der Sonne kurz entkommen zu können. Die Wasserfahne der Garganta sieht man bereits von Weitem, aber noch eher hört man die gewaltigen Wasserfälle. Ungeheuere Wassermassen stürzen sich hier in die Tiefe, alles ist weiß vor Gischt. Das ist das Eindrucksvollste was wir bisher an Saltos sahen. Unvorstellbar, dass man früher mit Ruderbooten bis an die Abrisskante mit zahlenden Gästen vorfuhr. Nach einem Unglücksfall wurden diese Fahrten verboten.

Auch Schlucht auswärts verschwindet alles im Wassernebel. Auf der gegenüberliegenden brasilianischen Seite gibt es ebenfalls Aussichtsplattformen, die gut besucht sind. Der Blick von dort entspricht wohl eher den Postkartenmotiven, aber auf argentinischer Seite kommt man definitiv näher an die Saltos und insbesondere die Garganta heran.

Gegen 16.30 kehren wir nach Puerto Iguazú zurück. Den restlichen Spätnachmittag verbringen wir in und am Pool unseres Hostals bis uns der Hunger aus dem Haus treibt. Am Spätnachmittag setzt zum wiederholten Male ein undefinierbarer Lärm ein, der durch Insekten verursacht wird. Das Konzert dauert 2 h, dann ist der Spuk vorbei.

Samstag 13.12.2008 Puerto Iguazú – San Ignacio

Fahrzeit: 4 ½ h

Wir nehmen den Bus um 8.20. Die Temperatur um diese frühe Stunde empfinden wir als angenehm. Die Strasse befindet sich in gutem Zustand. So könnten wir gut vorankommen, wenn wir nicht an jeder Milchkanne hielten. Mit mehr als 50km/h darf man eben nicht rechnen.

Gegen 13.00 werden wir direkt vor den Ruinen der Jesuiten-Mission San Ignacios ausgespuckt. Don Valentino nimmt uns auf der Terrasse seines Cafés direkt in Empfang. Er quartiert uns bei einer deutschen Freundin ein, deren Anlage sich noch im Aufbau befindet und die er unterstützen möchte. Er spricht gut deutsch, so geben wir uns schnell geschlagen. Er bringt uns sogar in seinem Auto zur Bungalowanlage, die am Ortsrand liegt. Aber hier ist nichts wirklich weit weg.

Alles was wir benötigen nämlich Bungalow, Pool und Garten sind fertig und liebevoll angelegt. Dazu kostet es spottbillige AR$ 50 (= 10 EUR). Die Besitzerin ist eine pensionierte Sozialarbeiterin aus Dortmund, die hier ihr Winterdomizil aufgeschlagen hat.

Der Ort selbst wirkt wie ausgestorben. Hier machen bestimmt alle Siesta, denn für jedwede Aktivitäten ist es viel zu heiß. Nur die dusseligen Touris schlendern durch die Jesuiten-Ruinen, die von der UNESCO als Weltkulturerbe „San Ignacio Mini“ anerkannt wurde. Die Ruinen fallen sichtlich in sich zusammen. Hier müsste deutlich mehr Geld in die Restaurierung als in die Illumination gesteckt werden. Wo auch immer das Geld der UNESCO geblieben ist …

Wir nehmen die Idee der Siesta auf, kaufen ein paar Dinge ein und kehren in unsere Bungalowanlage zurück. Dort probieren wir den Pool aus, was sehr erfrischend ist. Auch die Hängematten lassen sich zwischen Bäume spannen und damit Nickerchen und Sudokus erstklassig miteinander verbinden.

Erst als der Hunger uns auftreibt, gehen wir zurück ins Dorfzentrum. Wir finden ein Restaurant, allerdings scheinen hier alle mehr auf morgendliche Gäste eingerichtet zu sein. Dann passieren angeblich die Tourgruppen aus Posadas mit Ziel Iguazú den Ort. Alle Verkaufsställe sind menschenleer – viele Cafés und Restaurants ebenfalls. Unsere Pizza schmeckt in jedem Fall ausgezeichnet.

Pünktlich um 21.00 stehen wir zur angekündigten Illumination der Ruinen bereit. Wir schließen uns der Führung ganz in spanisch an. Die Tempelfassade wird bunt illuminiert, dazu tönen sakrale Klänge. Und dann urplötzlich endet der Spuk. Totale Finsternis und vollkommene Stille. Die Elektrik hat im gesamten Ort den Geist aufgegeben. In den Ruinen übernimmt kurz der Dieselgenerator, aber nach zwei Minuten gibt auch der auf. So können wir jetzt leuchtende Flugobjekte – langsame und schnelle glühende Insekten – betrachten. Als wir zum Essen gingen, fragten wir uns noch kurz ob es notwendig sei eine Taschenlampe einzustecken, aber es gibt doch Straßenbeleuchtung …

Im Stockfinstern tasten wir uns in die Unterkunft zurück. Dort werden wir schon mit Taschenlampe erwartet. Wir palavern den restlichen Abend mit unserer Wirtin bei einer leckeren Flasche Tinto und irgendwann kommt auch der Strom wieder.

Sonntag 14.12.2008 San Ignacio – Salta

Fahrzeit: 14 h

Das Frühstück bereiten wir heute selbst. Das für die Zubereitung von Café notwendige Glas Nescafé haben wir gestern erstanden, dazu Cracker, Käse, Salami und Obst serviert auf unserer Terrasse. Auf dem Reiseadventskranz leuchten drei Kerzen, wenn das nicht romantisch ist … Vor kurzem gab es einen ordentlichen Schauer, es tröpfelt immer noch leicht. Als wir uns von unserer Wirtin herzlich verabschieden, hört auch das auf. Die Wege trocknen ruckzuck ab, aber die Luftfeuchtigkeit bleibt.

Alle ½ h sollen Busse gen Posadas vorbei kommen. Wir stehen um 9.00 an der Haltestelle parat. In die Gegenrichtung fahren einige Busse an uns vorüber. Kurz nach 10.00 ist es dann soweit, ein Bus hält und nimmt die inzwischen reichlich gewordenen Fahrgäste auf. Nicht alle können einen Sitzplatz ergattern. Wir stehen ebenfalls, aber nur die ersten fünf Minuten. Denn es wird ständig aus- und eingestiegen, da wird immer mal ein Sitz frei.

Die Fahrt nach Posadas dauert etwa 1 h. Dort buchen wir den Nachtbus nach Salta, der um 13.00 abfahren soll. In Resistencia müssen wir um 18.00 in den Bus nach Salta umsteigen. Ironischerweise handelt es sich beim Bus nach Resistencia um einen Bus Coche Cama, was etwa Business-Class entspricht, aber beim Bus nach Salta lediglich um einen Semi Cama, was eher Economy-Class ähnelt. Jan ist entsprechend begeistert. Anders herum wäre es sicher netter, aber was hilft es, angeblich fahren in diese Richtung nur Semi Camas. Wir rüsten uns mit langen Hosen für den Nachtbus, da diese üblicherweise sehr kalt eingestellt sind.

Der Bus nach Resistencia verlässt Posadas pünktlich um 13.00. Wir machen es uns gemütlich und genießen schon mal in bequemer Lage die vor uns liegenden 5 h Fahrzeit. In Resistencia endet der Bus im Busdepot des Busunternehmens, wo wir direkt in den Anschlussbus umsteigen. Von hier geht es dann zum Busterminal Resistencia, um weitere Passagiere aufzunehmen.

Der Bus fährt pünktlich in Resistencia um 18.15 ab, aber gegen 21.00 stehen wir im Busterminal Saenz Peña fest – ganz ohne Strom. Die Lichtmaschine ist defekt. Nun heißt es warten bis der Mechaniker mit einer neuen da ist. Das soll so 2 h dauern – mas o menos. Wir gehen erst mal essen in einem kleinen Imbiss gegenüber des Busterminals. Lomito und Pizza schmecken sehr gut. Kurz nach 22.00 finden wir uns wieder am Busterminal ein. Unser Bus steht immer noch dunkel und still da. Also weiter warten. Derweil fressen uns kleine Stecher auf. Jan muss besonders leiden. Irgendwas kurz nach 23.00 flüchten wir in den Bus, da verschonen uns wenigstens die Stecher. Und siehe da, es tut sich bald was. Wir hören es im Motorraum rumpeln. Die neue Lichtmaschine wurde gebracht. Der Mechaniker baut sie ruckzuck ein, so dass wir kurz vor 24.00 wieder Fahrt aufnehmen – bis zum nächsten Restaurant. Dort wird schnell das Abendessen herausgeholt. Es gibt Huhn mit Kartoffelbrei. Nun starten wir wirklich durch. Die abgegessenen Tabletts werden eingesammelt und das Licht gelöscht. Hinter uns spielen zwei erwachsene Männer das SMS-Spiel. Das Gedudel nervt – wir wollen schlafen. Ich muss sie tatsächlich zur Ordnung rufen, dann herrscht endlich Ruhe. Wir rollen uns ein im Versuch eine halbwegs gemütliche Schlafstellung zu finden. Der Bus wird ganz gegen unsere Erwartung gut temperiert, daher reicht es aus nur leicht aufzurüsten.

Montag 15.12.2008 Salta

Gegen 9.00 Ortszeit erreichen wir das Busterminal in Salta. Für kleines Geld nehmen wir ein Taxi zum telefonisch vorgebuchten Hotel. Wir beziehen im alten Konvent ein nettes Zimmer, um sogleich die Morgentoilette einzuläuten. Frisch und sauber erscheinen wir im ruhigen und sonnigen Patio zum ausgiebigen Frühstück. Der Orangensaft wird hier frisch gepresst und kommt nicht aus der Tüte!

Nun will die Stadt erkundet werden, wobei wir gleichzeitig versuchen die nächsten Tage zu organisieren. Das gesamte städtische Leben spielt sich rund um die Plaza 9 de Julio ab. Die Kathedrale dominiert die hübsche Plaza, die von weiteren kolonialen Bauten gesäumt wird.

Die Touren für die nächsten Tage finden wir flott und buchen gleich, so dass wir uns nun ganz dem Relaxen, Sightseeing und Shopping hingeben können. Der Cerro San Bernardo zieht uns als nächstes an. Auf ihn führt eine Teleferico, die in den 80er Jahren von einem schweizer Unternehmen installiert wurde. Vom Berg können wir einen schönen Blick auf Salta und seine umliegenden Berge genießen. Ansonsten frischen wir unsere Vorräte auf und beginnen mit dem Einkauf von Souvenirs. Jan probiert den Hotel-Pool aus, dessen Wasser erfrischend kalt ausfällt.

Am Abend tigern wir nach unserer Uhr um 20.00 hungrig zum Essen los. Viele Restaurants haben noch geschlossen oder sehen „out-of-business“ aus. Schließlich finden wir ein ansprechendes Restaurant an der zentralen Plaza. Auch hier sind wir die ersten Essensgäste. Auf dem Rückweg zum Hotel bemerken wir, dass die zuvor geschlossenen Restaurants nun geöffnet sind. Da waren wir wohl zu früh unterwegs. Auf Nachfrage im Hotel stellt sich heraus, dass Salta auf Normalzeit geblieben ist und nicht auf Sommerzeit umgestellt hat. So müssen unsere Uhren alle 1 h zurück. Für den Reisenden ist es nicht ganz einfach herauszufinden, welche Distrikte sich der Sommerzeit angeschlossen haben und welche auf Normalzeit geblieben sind. Nun, das Internet macht es möglich.

Dienstag 16.12.2008 Salta ff.

Wir stehen um 5.45 auf, denn wir wollen den 7.00-Bus nach Cachi nehmen. Wir finden uns überpünktlich am Busterminal ein. Beim Ticketschalter erfahren wir dann, dass heute kein Bus nach Salta zurückfährt. Blöd – es steht auch auf dem Fahrplan an der Scheibe des Bus-Oficina geschrieben. Wer lesen kann …

Was bleibt uns also anderes: wir beschließen heute in Salta zu bleiben und den Ausflug auf Freitag zu verschieben. Da geht nur ein Tag für das Ausschlafen flöten.

Der Tag ist bereits erwacht. Wir fahren mit dem Colectivo in die Stadt, setzten uns auf der Plaza auf eine schattige Bank, beobachten das morgendliche Treiben und warten auf 9.00. Denn um 9.00 öffnen die Museen, die auf unserer Besuchsliste stehen. Ein Kaffee darf es bis dahin auch noch sein. Im ersten Stock über unserem Café befinden sich nicht nur die Baños sondern auch eine Tannenbaum-Ausstellung mit vielen kreativen Bäumen, z.B. aus Eierschalen, Glas, Naturmaterialien u.v.m. gebastelt.

Um 9.00 besuchen wir das MAAM (Museo de Arqueología de Alta Montaña). Der Eintritt zwischen 9.00 und 10.00 ist frei. Im Museo werden zwei Mumien ausgestellt, die 1998 in den Bergen in der Nähe Saltas gefunden wurden. Eine Filmdokumentation zeigt die Expedition zur Entdeckung der Mumien sehr anschaulich. Außerdem werden die Fundstücke aus den Grabkammern angereichert mit zahlreichen Informationen aus jener Zeit präsentiert. Im Raum der ausgestellt Mumie herrscht klirrende Kälte. Hier fühlt sich nur die Mumie länger wohl. Aber das Ausstellungsstück sieht eindrucksvoll und sehr authentisch aus. Alles sehr gut, ansprechend und informativ hergerichtet.

Das Museo del Norte ebenfalls an der Plaza gelegen suchen wir anschließend auf. Besondere Erwähnung verdient das wunderschöne koloniale Gebäude, das Museo beherbergt. Innen gibt es einen hübschen Patio und vom umlaufenden Balkon hat man einen sehr schönen Blick über die Plaza. Auf die endlose Serie irgendwelcher Gouverneure könnten wir verzichten, aber der 1911 Renault für sich ist schon den geringen Eintritt wert.

Es treibt uns weiter zum Mercado Commercial, der mit seinem Geräuschpegel, den Gerüchen, dem lebhaften Treiben und der bunten Pracht das glatte Gegenstück zu den ruhigen Museen darstellt. Wir kaufen einige Gewürze u.a. die Gewürzmischung des typisch argentinischen Chimi Churri, das zu keinem Steak fehlen darf. Es schmeckt ein bisschen pikant und nach Thymian.

Wir gönnen uns heute während der heißesten Stunden eine ausgiebige Siesta im Hotel. Irgendwie müssen wir das frühe Aufstehen ja kompensieren. Am späten Nachmittag wollen wir mal die Colectivos zum Mercado Artesanal ausprobieren. Das Aufregendste daran ist genügend Münzen aufzutreiben. Wir lassen uns im Hotel die richtigen Colectivos nennen und eine Hotel-Bedienstete ist so freundlich ihr „Sparschwein“ zu schlachten, um uns mit genügend Kleingeld zu versorgen – natürlich gegen den Gegenwert in Scheinen. Die Übung gelingt. Wir erwischen das richtige Colectivo und einige Passagiere sorgen dafür, dass wir an der richtigen Stelle aussteigen. Der Mercado Artesanal befindet sich in einem großen Gebäude, das sich mehrere Anbieter (also mehrere Geschäfte) teilen. Wir schlendern erst mal durch das gesamte Angebot hindurch bevor wir uns entscheiden. Wir werden ordentlich fündig. Die Rucksäcke werden voller, aber dafür haben wir auch Mitbringsel für alle erstanden. Mit der gesamten Beute fahren wir natürlich wieder per Bus zurück.

Nahe der Kathedrale entdecken wir die Citibank. Dort gelingt es uns tatsächlich mehr als die üblichen 300 Pesos (ca. 75 EUR) pro Transaktion aus dem Automaten zu ziehen. Das spart Gebühren.

Am Abend gibt es einen ordentlichen Regenguss, deshalb entscheiden wir uns für die direkte Nachbarschaft zum Abendessen. Was allerdings eine gute Wahl ist. Die Empanadas sind super und die Salsa dazu einfach genial! Aber auch die Pizza kann sich sehen und schmecken lassen!

Mittwoch 17.12.2008 Salta – Quebrada Humahuaca

Kurz vor 8.00 holt uns der Guía ab. Wir folgen zunächst der Wegführung des Tren de los Nubes bis nach San Antonio de los Cobres auf 3.775 m. Fast über die gesamte Strecke verläuft die Strasse parallel zu den Schienen. Zur Zeit verkehrt der Zug leider nicht, somit stellt die Tour mit dem Auto eine Alternative dar zusätzlich mit der Möglichkeit anzuhalten, wo man möchte.

Wir kreuzen einige Male die Schienen. Die Streckenführung des Tren de las Nubes sieht nett aus. Dies gilt insbesondere für die Brückenkonstruktionen. Durch das Valle Lerma steigt die Strasse in die Quebrada del Toro an, die mit bunter Farbenpracht der Felsen glänzt. Im kleinen Dörflein Tastil legen wir einen kurzen Stopp für das Museum und Ruinen ein. Es liegt noch ein 4.040 m hoher Pass zwischen uns und San Antonio de los Cobres. Bis ca. 3500 m begleiten uns bunte Felsformationen und Kandelaberkakteen (Cordones).

Hinter dem Pass beginnt die Hochebene Puno genannt, die von 6.000 m hohen Bergen begrenzt wird. In den Bergen liegt frischer Schnee. Nun begleiten uns Vikunjas in der Puno bis San Antonio de los Cobres. In dem staubigen Minendorf legen wir die Mittagspause ein und warten auf zwei weitere Passagiere, denn bis hierher hatten wir unseren Guía für uns alleine. Jan macht die Höhe im Dorf während unseres kurzen Rundgangs zu schaffen. Vor unserer Mittagessensstätte warten Indio-Frauen auf Kundschaft. Ich werde gleich von dreien belagert, die meinen Peru-Ohrring und das Gecko am Lederband aus Venezuela befingern und bewundern. Zu guter Letzt kaufe ich ihnen doch noch zwei kleine gestrickte Alpakas ab. Die neuen Fahrgäste sind da. Das junge argentinische Pärchen aus Buenos Aires war für mehrere Tage in den Bergen zum Wandern, nun kamen sie wohl per Anhalter bis hierher. Leider hatten sie in den Bergen viel Pech mit dem Wetter. Nichts als Nebel!

Um 14.00 nehmen wir unsere Tour wieder auf. Alpakas, Vikunjas und Nandus begleiten uns durch die Puno. Eine Alpaka-Mama mit lustigen Tupfen begleitet von einem Jungen, das das gleiche tupfige Fell aufweist, kreuzt die Piste. Da muss ein Clownskostüm beteiligt gewesen sein.

Der große weiße Salzsee „Salinas Grandes“ liegt als nächstes Ziel vor uns. Die riesige weiße glitzernde Fläche können wir bald in der Ferne ausmachen. An diesem Aussichtspunkt laufen einige Alpakas sehr fotogen an uns vorüber. Jan hebt einen Cache. Nach einer weiteren halben Stunde Fahrt stehen wir auf der Salzkruste. Die Sonne wirkt auf der Salzfläche noch intensiver, das lässt sich durchaus mit Schnee vergleichen. In ausgeschaufelten Becken wird Salz produziert. Diesen Prozess erledigen Wasser und Sonne. Nach mehreren Wochen kann dann das Salz entnommen werden. Daneben werden Skulpturen aus Salz gefertigt, die man als Souvenir käuflich erwerben kann.

Weiter geht es über den höchsten argentinischen Pass auf 4.200 m Höhe durch bunte Felsformationen nach Purmamarca. Die Straßenführung fällt sehr kurvig aus, so dass wir schnell an Höhe bzw. Tiefe gewinnen. Bald erreichen wir wieder die Kaktusgrenze. Bunte Felsen mit Kandelaberkakteen bestimmen das Landschaftsbild und wenn da die Sonne drauf scheint – einfach himmlisch.

Gegen 18.00 erreichen wir das kleine idyllische Dorf Purmamarca auf 2.192 m gelegen. Das hört sich nach passivem Höhentraining an. Ein Zimmer ist schnell gefunden. Unser Guìa lässt uns alleine zurück, er fährt mit dem argentinischen Pärchen weiter nach Salta. Morgen sollen wir gegen 10.00 wieder aufgelesen werden.

In Purmamarca findet alles rund um die zentrale Plaza statt. Wir ergänzen unsere Mitbringsel-Sammlung um einige Stücke im Hand umdrehen. Zum Abendessen wählen wir das einzige Restaurant, das direkt an der Plaza liegt. Die Karte sieht übersichtlich aber interessant aus. Jan bestellt Llama. Das schmeckt in der Tat klasse, aber auch alles andere wie meine Forelle und insbesondere das Aji sind außergewöhnlich gut. Das Aji-Töpfchen leeren wir gleich zwei Mal – sehr zur Freude des Camareros.

In der Kirche zeigen die Dorfkinder Tänze zu Live-Musik. Die Eltern sitzen stolz in den Kirchenbänken. Diese kleine weiße schlichte Kirche ist innen mit dem Kaktusholz der Cordones ausgebaut. Alles sehr schlicht aber nett gehalten.

Bereits um 22.00 liegen wir müde vom Tag in den Federn.

Donnerstag 18.12.2008 Quebrada de Humahuaca

Purmamarca wird auch das Dorf unter dem Berg der sieben Farben genannt, die man auf dem Paseso Colorado sehr schön sehen können soll. Empfohlen wird der Paseo für den Vormittag, da dann die Sonne am günstigsten steht. Am heutigen Morgen zeigt sich die Sonne leider gar nicht, der Himmel ist vollständig bedeckt und es nieselt leicht vor sich hin. Wir marschieren trotzdem los, denn nun sind wir schon mal frühzeitig aufgestanden, aber ohne Sonnenschein wirken die bunten Felsen nicht halb so schön. Wir nehmen uns trotzdem eine kurze Etappe des Paseos mit den ausgezeichneten Fotopunkten vor, leider wird der Regen stärker, so dass wir ins Hotel zurückgehen, um dort auf unseren Abholservice zu warten. Ab 9.45 spitzt dann die Sonne hervor! Ich nutze die verbleibenden 15 Minuten, um wenigstens einen der Fotopunkte noch mal mit Sonne zu erwischen. Gleich ein ganz anderes farbiges Panorama!

Pünktlich um 10.00 steht Javier, unser gestriger Guía, in der Tür mit zwei Argentinierinnen, Mutter und Tochter aus Buenos Aires, als weitere Tourgäste im Gepäck. Wir fahren nun die Quebrada Humahuaca entlang gen Norden. In dem einen oder anderen Dörflein am Wegesrand legen wir eine kurze Pause ein, um die zentrale Plaza, die Kirche, den Mercado Artesanal oder auch Ruinen zu besuchen. Überall blitzen die bunten Felsformationen in der Sonne wie ein Regenbogen. Das sieht einfach umwerfend aus, von gelb, orange über rot zu blau und grün ist alles dabei.

Auf dem Weg bis Humahuaca überschreiten wir den Wendekreis des Steinbocks, der mit einem Monument auf sich aufmerksam macht. Aber eigentlich darf da nur ich hin, denn es ist kein weiterer Steinbock dabei.

Die Dörfer in der Quebrada leben hauptsächlich von der Landwirtschaft und Viehhaltung. Beides erfolgt völlig nach ökologischen Prinzipien, es werden keinerlei Chemikalien eingesetzt.

Der Ort Humahuaca bildet den nördlichsten Punkt unserer Tour durch die Quebrada. Hier bewegen wir uns immerhin auf 2.989 m. Zeit für die Mittagspause. Wir kehren in einen Comedor ein. Das Essen ist ganz o.k., nur unsere argentinischen Mädels fühlen sich nicht wohl. Anschließend bleibt noch ein wenig Zeit durch die Gassen des Ortes zu schlendern, dann treten wir die Rückfahrt an.

Als nächstes stoppen wir ganz in der Nähe im Mini-Dorf Uquia, das für seine Keramik und vor allem die Kirche bekannt ist. Die Kirche wurde vor einigen Jahren zum Monumento Nacional erhoben. Der Innenausbau des kleinen weißen Kirchleins besteht wie bei den meisten in dieser Gegend aus dem Holz der Kandelaberkakteen (Cordones), aber besondere Erwähnung verdient das Altarbild, das für diese Gegend sehr außergewöhnlich nach cusquenischem Vorbild gestaltet wurde.

Die gesamte Quebrada de Humahuaca wurde vor einigen Jahren von der UNESCO in die Liste der Weltkulturerbe aufgenommen. Das hat der Gegend sicher auch finanziell gut getan, und Touris zieht diese Auszeichnung allemal an.

In Jujuy wählen wir nicht den direkten Weg nach Salta sondern die Strecke durch die Berge. Auf dem kleinen aber feinen asphaltierten Sträßlein gewinnen wir erst mal wieder etwas an Höhe, ansonsten sehen wir vor allem Grün. Wir fahren mitten durch dichten Regenwald. So wird uns nach so viel bunten Steinen ein viel grüneres Bild dargeboten.

Gegen 19.30 werden wir wieder in unserem Hotel abgeliefert. Dieses Mal beziehen wir das „Poolzimmer“. Sehr hübsch! Das Abendessen genehmigen wir uns ganz stilvoll im „El Solar del Convento“. Der Weg dorthin fällt etwas feucht und wolkenbruchartig aus, aber wir werden durch den freundlichen Empfang und das schmeckliche Essen direkt entschädigt. Das Restaurant wird mit der Zeit voll – auch Familien mit kleinen Kindern finden spät Abends den Weg hierher.

Freitag 19.12.2008 Salta – Cachi –Salta

Fahrzeit: Ida 5 h, Vuelta 4 h

Heute gibt es Ida y Vuelta. Das Colectivo fährt voll besetzt pünktlich um 7.00 vom Busterminal ab. Die erste Stunde verschlafen wir vollständig, aber mit Einfahrt in die Quebrada del Obispo kommen wir wieder zu uns.

Die Quebrada ist sehr eng. Die Strasse kuschelt sich teils asphaltiert teils Piste an den Berg. In den Kurven müssen einige Male Floodways passiert werden, die mal mehr mal weniger Wasser für uns bereit halten. Der Fels leidet auch unter Würfelhusten, der eine Fahrspur mitunter unbenutzbar hinterlässt. An anderer Stelle gibt es überhaupt nur eine Fahrspur. Bei Gegenverkehr muss eine Partei meist warten. Ab und zu muss sich der Bus die Strasse auch mit Kühen teilen. Als Passagier betrachtet man das Überholmanöver aus erhöhter Position und hofft, dass die Kälbchen nicht vor lauter Panik in die Schlucht stürzen. Das Sträßlein windet sich eng an den Felsen gedrängt bis auf 3.300 m Höhe. Die Ausblicke in die Tiefe lassen einem den Atem stocken. Aber der Busfahrer fährt sicher und der Bus befindet sich in technisch gutem Zustand. Da waren wir schon andernorts mit anderen Seelenverkäufern mit rauchenden Bremsen unterwegs. Kurz vor der Passhöhe tauchen wir in Nebel ein, da können wir die Jacken gut gebrauchen.

Auf der anderen Seite des Passes präsentiert sich dagegen ein ganz anderes Bild – trockene Puno unter blauem Himmel.

Gegen 12.00 erreiche wir das idyllische Cachi, das auf 2.280 m liegt. Rund um die Plaza bestimmen koloniale Gebäude da Bild. Die hübsche kleine Kirche soll ebenfalls mit Cordones ausstaffiert sein. Leider wird gerade heute der Eingangsbereich neu gefliest, da gibt es kein durchkommen. Aber wir konnten ja bereits gestern in der Quebrada de Humahuaca einige mit Kaktusholz ausgestaltete Kirchen bewundern. Vom höher gelegenen Friedhof haben wir einen schönen Blick über das Dorf und seine Umgebung. An der Plaza dagegen lässt es sich im Schatten ruhig rasten.

Mit dem 15.00-Bus fahren wir wieder zurück nach Salta. Der Bus sieht zwar älter aus, bringt uns aber dennoch sicher zurück.

Am Abend ist Packen angesagt, denn morgen geht es mit dem Flieger weiter nach Mendoza und die ganzen Souvenirs wollen sicher verstaut werden.

Samstag 20.12.2008 Salta – Buenos Aires – Mendoza

Flugzeit: 3 h

Wir treffen um 6.45 am Flughafen ein. Der Aerolineas Check-in ist noch nicht besetzt. Aber es gelingt dennoch bis 7.00 einzuchecken. Der Flug startet pünktlich um 8.45. Wir landen in Buenos Aires um 11.15 Ortszeit (Sommerzeit! + 1 h).

Unser Versuch auf eine frühere Maschine nach Mendoza umzubuchen scheitert, denn die startet gerade. Also vertreiben wir uns die nächsten 5 h auf dem Aeroparque mit Sudoku und Canasta. Der Flug nach Mendoza startet wiederum en punto um 17.25. Um 18.00 Mendoza Ortszeit laufen wir über das Flugfeld dem Gepäckband entgegen. Alle Säcke haben es geschafft.

Für die nächsten Tage mieten wir uns ein kleines Auto, mit dem wir mit der Hilfe von Jan’s GPS leicht und locker zum vorgebuchten Hotel finden. In Mendoza herrscht eine Affenhitze, so dass wir uns sogleich im Hotelzimmer kleidungsmäßig befreien. Wir begeben uns direkt auf Restaurantsuche – Hunger! Auf den Strassen tobt der Bär. Wir entscheiden uns für eine Parillada, die Tische auf dem Gehsteig positioniert hat. Sie servieren geradezu unmoralische Fleischportionen.

Auch um 22.00 scheint noch ganz Mendoza auf den Beinen zu sein. Auf der Plaza Independencia, an der sich auch unser Hotel befindet, spielt ein Flötenspieler auf der Panflöte wunderschön. Wir lassen uns eine Weile von den Klängen einfangen. Der Nacht- bzw. Weihnachtsmarkt auf der Plaza ist ebenfalls noch gut besucht. Gegen 23.30 fallen wir müde in die Federn.

Sonntag 21.12.2008 Parque Nacional Aconcagua

Wir starten gegen 9.30 auf der nördlichen Route zum Parque Nacional Aconcagua. Es scheint ewig zu dauern bis wir die Stadtgrenze Mendozas endlich hinter uns lassen. Dann geht es über plattes trockenes Land den Bergen entgegen.

In den Bergen geht das Asphaltband in Piste über. Die Piste schraubt sich via der Mineralwasserquelle Villavicencio, deren Wasser jedem Argeninienreisenden in Supermärkten oder Restaurants begegnet, auf den 3.000 m hohen Pass Cruz de Paramillo hinauf. Mit der Höhe mehren sich Vicuñas am Straßenrand, die auch mal überraschend über die Piste hopsen. Kurz vor der Passhöhe besuchen wir den Mirador Balcony, der über einer Schlucht schwebend einen prickelnden Blick in den tiefen Canyon und auf steile Felswände beschert. Den Balkon dürfen immer nur maximal zwei Personen gleichzeitig betreten. Das macht Mut.

Auf der Passhöhe bläst uns wie auf allen Pässen der Welt ein ordentlicher Wind entgegen. Hier können wir den ersten Blick aus der Ferne auf das Dach Südamerikas – den Cerro Aconcagua – und natürlich die umliegende Andencordillere erhaschen. Jan hebt auf der Passhöhe einen Cache, dem er einen Travelbug entnimmt, um ihn mit nach Deutschland zu nehmen und ihn dort zu platzieren.

In Uspallata legen wir eine kurze Pause ein. Jan isst Empanadas con carne, ich finde nur Joghurt sin carne. Hier konnte man mit meinem fleischlosen Begehren nicht so viel anfangen. Wir reihen uns schnell wieder in den Schwerverkehr gen Chile ein. Die alte Strasse kann man ab und zu noch entdecken, aber vieles hat sich die Natur schon wiedergeholt. Die neue Strasse ist gut geschützt und sehr gut ausgebaut. Kurz hinter dem Dorf Puente del Inca zweigen wir zum Parque Nacional Aconcagua ab.

In der hiesigen Rangerstation kann man lediglich Permits für mehrtägige Wanderungen im Park aber nicht für die Besteigung des Aconcaguas erhalten. Für die Besteigung des Aconcagua gibt es die Permits ausschließlich in Mendoza. Für uns jedoch führt ein hübscher Sendero an kleinen Seelein vorbei den ungetrübten Blick auf den Cerro Aconcagua bei blitzeblauem Himmel vor Augen. Wir sehen einige Hiker mit Mulis in die Zivilisation zurückkehren. Der Berg wirkt nicht wirklich spektakulär, zieht aber dennoch jährlich viele Bergsteiger in seinen Bann. Denjenigen, die bei seiner Besteigung zu Tode kamen und noch kommen werden, ist kurz hinter Puente del Inca ein kleiner Friedhof gewidmet.

Puente del Inca erhielt seinen Namen durch eine natürliche Brücke über den Bach. Die Brücke wurde mittlerweile für den Publikumsverkehr gesperrt, aber angucken können wir sie dennoch.

Für die Rückfahrt nach Mendoza wählen wir nun die südliche Route, die über Schnellstrassen deutlich schneller verläuft. Wir passieren Rafting- und Skizentren. Der Rio Mendoza kocht aufgrund seiner Wassermassen. Wir nähern uns Mendoza durch das Weinanbaugebiet Maipu. Weinfelder säumen die Carretera. In Mendoza empfangen uns nasse Strassen. Hier scheint es ordentlich geregnet zu haben. Der Himmel empfängt uns bewölkt.

Am Plaza Espana finden wir ein Restaurant, das uns ein leckeres Abendessen bestehend aus reichlich Pescados bereitet. Den „Schnaps“ des Hauses darf ich keinesfalls unterschlagen, er schmeckte irgendwie nach Trester mit Honig, die Wirtin nannte ihn „mariposa“ (Schmetterling).

Auf der Plaza Independencia wird wieder aufgespielt. Eine „Rockband“ rockt und der gestrige Flötenspieler flötet wieder auf. Wir lauschen ein Weilchen, dann ruft uns der Matrazenhorchdienst.

Montag 22.12.2008 Mendoza – Parque Provincial Ischigualastu

Fahrzeit: 4 ½ h

Wir verlassen Mendoza gegen 9.30. Die Autobahn gen San Juan liegt gut ausgebaut vor uns, daher kommen wir zügig voran. 50 km vor San Juan lotst uns das GPS auf eine kleinere Ruta Nacional. Ab dem Zeitpunkt finden wir an jeder Abbiegung eine erstklassige Ausschilderung unseres Zwischenziels Difunta Correa vor.

Irgendwo zwischen den Dörfern zwischen den Feldern passieren wir einen Unfall, der erst wenige Minuten zuvor passiert sein muss. Ein Auto hat einen Fahrradfahrer gefällt. Das sieht nicht wirklich gut aus. Aber rund um die Unfallstelle gibt es bereits reichlich helfende Menschen, so dass wir weiterfahren.

Um 12.00 erreichen wir Vallecito und damit den Schrein Difunta Correa – eine der argentinischen Skurrilitäten. Difunta wird im ganzen Land verehrt wie eine Heilige. Sie reiste im Bürgerkrieg im Jahre 1841 mit ihrem Säugling auf dem Rücken den Truppen, die ihren Mann gefangen hielten, hinterher. Sie verlief sich in der Wüste und starb schließlich an Hunger und Durst. So wurde der Leichnam einige Tage später zufällig von einer Gruppe Maultiertreibern aufgefunden. Der Säugling lag noch lebend an ihrer Brust und trank. Diese Begebenheit wurde und wird immer noch als Wunder betrachtet. Hieraus hat sich zwischenzeitlich die angebliche Fundstelle von Difunta Correa zu einem der populärsten Wallfahrtsorte des Landes entwickelt. Mittlerweile ist es zum Kult ausgeartet. An jeder Landstrasse findet man ebenfalls kleine Schreine mit der säugenden Difunta, an denen haufenweise Wasserflaschen abgelegt werden. Die „Gedenkstätte“ selbst kann nur als skurril bezeichnet werden. Rund um sie herum hat sich zwischenzeitlich das Dorf Vallecito mit Restaurants, Souvenirläden, Tankstelle und Busbahnhof etabliert. An den hohen katholischen Feiertagen kommen 100.000de Besucher aus dem ganzen Land. Wir nutzen die Mittagspause auch für einen kurzen Snack.

Gegen 13.00 setzen wir unsere Reise auf der RN 510 fort. Bald tauchen wir ins Valle Fértil ein. In dieser Halbwüste stehen die Cordones (Kandelaberkakteen) noch in voller Blüte. Kurz nach 15.00 erreichen wir San Augustín del Valle Fértil. Das verschlafene Nest wirkt sauber und ordentlich. Ein Quartier finden wir schnell. Dort erhalten wir die Information, dass die letzte Tour im Parque Provincial um 16.00 startet. Das werden wir nicht schaffen, denn das würde noch mal 80 km Fahrt bedeuten!

Wir richten uns daher ein und machen einen kleinen Gang durch den Ort. Alles wirkt wie ausgestorben – kaum jemand auf der Strasse und alle Läden geschlossen. Im Oficina del Tourismo sagt man uns, dass die letzte Tour im Parque um 17.00 angeboten wird. Nun ja, das schaffen wir zwischenzeitlich auch nicht mehr. Schade eigentlich, denn das Nachmittagslicht soll am schönsten sein.

Wir machen es uns dafür am Pool gemütlich. Die Töchter des Hauses mit Freundinnen toben durch den Pool und üben Kopfsprung, die eine taucht mit dem Kopf die andere mit dem Bauch zuerst ins Wasser ein. So geht es eine ganze Weile, bis das Mädel mit den Bauchplatschern keine Lust mehr hat und aufgibt.

Zum Abendessen gehen wir in ein Restaurant an der zentralen Plaza. Um 20.00 haben wir das Restaurant für uns ganz alleine. Aber das Essen schmeckt uns trotzdem. Mit Rotwein und Canasta beschließen wir den Abend auf der kleinen Terrasse vor unserem Bungalow.

Dienstag 23.12.2008 Parque Provincial Ischigualastu – Mendoza

Fahrzeit: 6 h

Das Hausmädchen beginnt gerade das Frühstück herzurichten als wir im Haupthaus auftauchen. Um 7.45 verlassen wir gestärkt San Augustín mit dem Ziel Valle de la Luna. Valle de la Luna ist der gebräuchlichere Name für den Parque Provincial Ischigualastu. Der offizielle Name wurde aus der indigenen Sprache gebildet und so wird er auch in der UNESCO-Liste seit 2000 als Weltkulturerbe geführt.

Wir benötigen eine knappe Stunde für die 80 km-Fahrt bis zum Parkeingang. Auf Grund der vielen Floodways durch die Strasse gerät die Anfahrt zur Achterbahnfahrt. Kaum angekommen startet die Tour auch schon. Eine ¼ h vor der angekündigten Zeit! Wir können gerade noch das Eintrittsgeld entrichten und dann wieder zurück zum Auto sprinten, um uns dem Autokonvoi anzuschließen.

Das Valle de la Luna kann ausschließlich im Rahmen einer geführten Tour besucht werden. Vorne weg fährt ein Bus mit dem Guía und den Fußgängern, hieran folgt der Autokonvoi der Selbstfahrer. An den interessanten Punkten gibt es Parkplätze und Aussichtspunkte oder kleine Wanderwege. Überall kann man vor allem eindrucksvolle Felsformationen sehen. Das Valle de la Luna trägt seinen Namen völlig zu recht. Der Guía erzählt an den Stopps alles was er weiß und sehr enthusiastisch – ganz in spanisch. Studiosus Reisen lässt grüssen. Auf diese Art und Weise dauert der 40 km Rundkurs mit fünf Stopps gut drei Stunden. Am Ende wartet dann noch das Museum, das Informationen zu Dinosauriern im allgemeinen und zu dem hier entdeckten bisher ältesten Exemplar im speziellen präsentiert.

Für die Rückfahrt nach Mendoza ziehen wir wieder Karten für die Achterbahn. Gegen 17.30 beziehen wir wieder im Hotel San Martín Quartier.

Mittwoch 24.12.2008 Mendoza – Maipu

Heute dürfen wir Ausschlafen! Wir frühstücken gegen 9.30 bei Reise-Adventskranz-Kerzenschein.

Für den Vormittag haben wir uns die Plätze Mendozas vorgenommen, die man gut zu Fuß besuchen kann. Im Gebäude der Stadtverwaltung befindet sich eines der Oficinas del Tourismo, in dem wir uns Informationen zum Weingebiet Maipu besorgen. Die Dachterrasse des Gebäudes ist für den Publikumsverkehr freigegeben – auch wenn man sie nur mit Begleitschutz betreten darf. In jedem Fall haben wir von der Teraza einen wunderschönen Blick auf Mendoza und die umliegenden Berge.

In den Strassen der Stadt wuseln die Mendocinos noch eifrig nach Weihnachtsgeschenken. Viele kommen uns mit vollen Tüten mit den letzten Weihnachtsgeschenken entgegen.

Um die Mittagszeit steuern wir Maipu an. Das Weinmuseum ist heute und über die Weihnachtstage leider geschlossen – wie die meisten Weingüter. Das Weingut Carinae, das wir uns aus den Unterlagen ausgewählt haben, hat wider Erwarten geöffnet. Direkt gegenüber befindet sich die Olivenöl-Finca Laur, wo wir als letzte Besucher gerade noch eine Ölprobe abstauben, aber leider keine Führung mehr erleben dürfen. Das Olivenöl schmeckt ausgezeichnet. Leider können wir nur eine Kostprobe mitnehmen, denn in das Fluggepäck passt nicht mehr viel hinein. Dann bleibt uns nur noch „Felididades“ zu wünschen. Nach uns werden die Tore verschlossen.

Im gegenüberliegenden Weingut Carinae können wir uns jedoch für Tour und Tasting eintragen. Eine ¼ h Wartezeit wird uns avisiert, die wir auf der schattigen Terrasse neben dem Haus unter dichtem Blattwerk verbringen sollen. Dort wartet bereits eine brasilianische Familie. Einer der brasilianischen Jungs bringt ein junges Kätzchen auf den Tisch. Ein wahrhaft unglaubliches Geschöpf. Schmusen geht über alles, die Siesta übermannt sie allerdings bald, die sie mitten auf dem Tisch völlig entspannt selig entschlummern und durch gar nichts stören lässt.

Es stößt eine Weintourgruppe zu uns, die schon beim Tasting angekommen ist. Wir werden direkt in das Tasting integriert. Drehen wir die Reihenfolge der Tour halt dynamisch um. Im Tasting sind drei Weine – ein Rosado und zwei Tintos – inkludiert, aber mit Aufpreis kann man weitere Weine verkosten. Das Weingut ist ziemlich jung. Die Besitzer haben das schon länger bestehende Weingut 2004 gekauft. Das Weingut bestand zwar zuvor nicht mehr, aber die Weinfelder wurden von den Nachbarn bewirtschaftet. So konnten die neuen Besitzer direkt mit der Weinproduktion beginnen. Ihr ältester Wein ist also maximal vier Jahre alt. Alles was wir probieren schmeckt uns sehr lecker. Leider können wir nicht viel mitnehmen – von wegen des Fluggepäcks … Wir beschränken uns auf eine Flasche Malbec für den Abend. Wenn wir wieder zurück in Deutschland sind, werden wir uns auf die Suche nach argentinischen Malbecs machen.

Wir fahren zurück nach Mendoza. Zu unserer großen Überraschung finden wir die Straßen Mendozas völlig leer und die Geschäfte sowie Restaurants und Cafés geschlossen vor. Also verbringen wir den restlichen Nachmittag notgedrungen auf der hoteleigenen Dachterrasse am Pool. Der Pool ähnelt mehr einem Kinderplanschbecken, denn das Wasser reicht ungefähr bis Kniehöhe.

Jan treibt die Sorge um, ob wir am Abend überhaupt irgendwo ein offenes Restaurant finden. Die Dame unserer Hotelrezeption weiß Abhilfe, von ihr erhalten wir eine Empfehlung, denn nicht viele Restaurants haben am heutigen Abend geöffnet. Das kommt für uns völlig unerwartet. Die geöffneten Restaurants bieten unisono ausschließlich Weihnachtsmenu an. Wir landen in einem Italo-Argentina-Restaurant mit engagierter Küche. Das Menu tröstet über manches hinweg, es schmeckt echt klasse!

Am Nachbartisch landet ein Pärchen frisch aus New York, mit denen wir uns angeregt unterhalten. Sie sind in Sachen Wein-Tasting unterwegs. Ihre Anreise aus Nueva York nach Mendoza dauerte 24 h!

Im Hotel schlagen wir gegen 23.30 auf. Nun heißt es packen und schnell schlafen. Vom großen weihnachtlichen Feuerwerk um Mitternacht kriegen wir nicht besonders viel mit.

Donnerstag 25.12.2008 Mendoza – Buenos Aires

Flugzeit: 2 ½ h

Wir fallen früh aus den Federn, so dass wir um 6.15 an der Rezeption bereitstehen um auszuchecken. Der Nachtportier bereitet in Windeseile das Frühstück, während die Maschine die Kreditkarte verarbeiten soll. Dieser Prozess zieht sich etwas hin, denn das Telefon versagt den Dienst. Nach längerem hin und her steigt Jan ins Auto, um am nächsten Geldautomaten Bargeld zu besorgen, denn allmählich drängt die Zeit. Während dessen tut die Maschine doch ihren Dienst – jetzt fehlt Jan für die Unterschrift. Minuten später trudelt Jan mit Bargeld ein, unterschreibt den Kreditkartenbeleg und wir können um 6.50 zum Flughafen starten. Am Flughafen hingegen klappt alles schnell und gut. Sogar das Hertz-Büro ist besetzt.

Der Flieger geht pünktlich um 8.45 in die Luft, und 30 Minuten später wieder auf die Erde – Zwischenlandung in San Juan. Bis Gepäck und Passagiere draußen sind, braucht es etwa 30 Minuten, dann starten wir wieder.

Gegen 12.15 Buenos Aires Ortszeit landen wir auf dem Aeroparque. Blauer Himmel und unendliche Hitze heißen uns willkommen. Das Hotel Don Telmo nimmt uns gewohnt freundlich auf. Den Nachmittag verbringen wir in den Strassen zum Puerto Madero, wo wir für unseren morgigen letzten Abend im Las Lilas einen Tisch reservieren.

Zwischen 20.00 und 20.30 sollen wir im Hotel vom Tangoshow-Shuttle abgeholt werden. Es wird 20.00, 20.30, 20.45, 21.00. Wir telefonieren. Sie wollten uns im Hostel San Telmo aufpicken, deshalb schwingen wir uns in ein Taxi zum Tango-Restaurant. Die Fahrt dauert nicht wirklich lange. Wir werden an einem schönen Tisch mit gutem Blick auf die Bühne platziert. Das Menu wird ein Mal ausgewählt ruckzuck serviert. Es gibt reichlich Auswahl und schmeckt ganz ordentlich. Die Show beginnt kurz nach 22.00. Es wird Tango instrumental, mit Tango-Sängern und –Sängerin sowie dem klassischen Tanz rasant dargeboten. Die Zeit vergeht wie im Fluge.

Zumindest am Rückbringservice ins Hotel können wir partizipieren.

Freitag 26.12.2008 Tigre

Am heutigen Tag lassen wir es gemütlich angehen. Wenn Jan den Wecker (5.45!!) ausgeschaltet hätte, wäre es noch besser …;)).

Frühstück um 9.30. Eine Stunde später sitzen wir im Taxi zur Estacion Retiro. Dort kaufen wir ein Boleto bis Mitre. Der Zug fährt 20 Minuten später ab. Dieser Vorortzug klappert, ist aber kaum besetzt. In Mitre steigen wir um in den viel gerühmten Tren de la Costa, dessen Boleto teuer und dessen Wagen übervoll sind. Wir ergattern einen bequemen Stehplatz. Die Fahrt dauert nicht lange und im Stehen hat man sowieso die bessere Aussicht. Die Aussicht, na ja, fällt eher bescheiden aus, denn Küste, Strand und Meer lassen sich nur wenig blicken. Das hätten wir uns schenken können. Die Endstation Tigre lädt uns direkt an einem riesigen Rummel aus. Zur Estacion Fluvial müssen wir den Ort fast vollständig durchqueren.

Von der Estacion Fluvial fahren Bootscolectivos, verschiedene Stationen im Delta des Rio Paraná und des Rio de la Plata an. Die Colectivos halten wie die Busverwandten einerseits an festen Haltestellen aber auch an jedem beliebigen Anleger, an dem sich wartende Passagiere befinden. Das Delta steckt voller Ferien- und Wochenendhäuschen der Porteños (so werden die Einwohner von Buenos Aires genannt), die wohl auch gerade Ferien nahe der Hauptstadt machen und mit Motorbooten und Speedos durch die Kanäle flitzen. Dazu fahren Ausflugsboote, besagte Colectivos, Ruderboote und Kanuten. Ein Traum für jeden Ruhesuchenden.

Wir steigen an der Station Tres Bocas aus. Das Restaurant direkt neben dem Anleger verteilt einen Plan des „Wanderweges“ über Stege und Brücken. Wir stärken uns erst mal auf der hübschen schattigen Terrasse. Jan bestellt Sidrá statt Bier, der sogar ganz lecker schmeckt.

Der Wanderweg führt entlang ruhigerer Kanäle, über Brücken und Stege an netten auf Stelzen erhöht gebauten Häuschen vorbei. Durch einige Gärten führen ebenfalls erhöhte Stege. Das Wasser steht hier wohl häufiger höher. Nach einiger Zeit landen wir im Matsch und Wald. Bremsen und Moskitos entdecken uns. Da der Weg eh nicht mehr erkennbar ist, drehen wir um. Das nächste Boot bringt uns wieder zurück nach Tigre.

Wir wählen den normalen Vorortzug zurück nach Buenos Aires für AR$ 1,10!! Der Tren de la Costa kostete schon alleine AR$ 12,00. Zurück im Hotel bleibt uns noch ein wenig Zeit zum Duschen und Ausruhen bis zum Abendessen.

Der Tisch im Cabaña de Las Lilas am Puerto Madero wartet auf uns um 20.30. Das Essen fällt, wie das letzte Mal, außerordentlich schmackhaft aus. Das Gedeck ersetzt mal wieder die Vorspeise. Jans T-Bone-Steak schlägt alle Rekorde, 800 g totes Rindfleisch mit Knochen! Meine patagonische Kingscrab wird nackig serviert. Der Tinto Malbec rundet das Mahl schön ab. Zum Nachtisch teilen wir uns eine Crema Catalan aus dulce de leche – vielleicht etwas zu süss. Zum Espresso wird wiederum eine Etagére voller Petit Fours gereicht, was eigentlich den Nachtisch vollständig ersetzt. Aber wir wollten die Crema Catalan aus Dulce de Leche unbedingt probieren. Auf der Etagere liegen wieder diese sensationellen kandierten Ingwerfetzen – ein Gedicht! Unsere vollen Bäuche wollen noch etwas die Promenade entlang getragen werden. Hier tummelt sich die halbe Stadt bei milden Temperaturen.

Samstag 27.12.2008 Buenos Aires – Rückreise

Schon wieder Ausschlafen! Das Gepäck dürfen wir im Zimmer stehen lassen, denn wir müssen erst am Abend zum internationalen Flughafen Ezeiza.

Wir versuchen zum wiederholten Male das Museo El Zanjón de Granados, das die Wurzeln von Buenos Aires zeigt, aufzusuchen. Auch heute ohne Erfolg, ein Passant wies uns darauf hin, dass das Museo Samstags nie geöffnet sei.

So verschlägt es uns direkt in das Einkaufszentrum Galerías Pacífico, das schon wegen seiner Architektur einen Besuch lohnt. In der Galerías ist alles von Rang und Namen vertreten. Wir shoppen „nur“ den argentinischen Nationalstein „Rosada“ und nutzen das riesige Angebot im Tiefparterre für einen Snack. Anschließend geben wir uns im Museo Evita Perron den letzten argentinischen kulturellen Schliff. In dem schönen alten Haus wird alles von ihr vom Kinderbild über die Präsidentinnen-Eventkleider bis zu ihrem Tod präsentiert. Leider fehlt dem Haus die Klimatisierung, wir fließen davon. Nebenan kühlen wir uns im Schatten mit Bier und Limonada (Limettensaft mit Wasser) wieder ab. Langsam treten wir den Rückweg zum Hotel an. Der Eisdiele am Wegesrand können wir natürlich nicht widerstehen – ein letztes Bällchen Dulce de Leche.

Das Gepäck steht noch dort wo wir es am Morgen platzierten – im jetzt frisch hergerichteten Zimmer. Wir nutzen es, um uns reisefertig zu dressen. Das Hotel ruft uns ein letztes Mal ein Taxi. Wir verabschieden uns herzlich aus dem immer netten, hilfsbereiten und freundlichen Haus.

Am Aeropuerto Ezeiza werden wir unser Gepäck gleich los im Tausch gegen Bordkarten. Wir arbeiten uns in der verbleibenden Zeit durch den nicht sehr ergiebigen Duty-Free-Bereich – ohne weitere Beutestücke. En punto treten wir den Rückflug an. Während des Starts sorgt eine freilaufende Katze in der Kabine für Aufregung. Jan packt beherzt zu und liefert sie ihrer Besitzerin wieder aus. Das sieht der Purser gar nicht gern. Bald wird das Essen serviert und dann gleich alles verdunkelt und die Nacht bereitet. Wir schlafen gut und wachen erst zum Frühstück wieder auf.

Der Abholservice „Peter“ wartet bereits vor der Tür auf uns. Einfacher kann der Heimweg nicht sein.

Fazit

Wir haben ca. 14.500 km zurückgelegt, die wir mit Flugzeugen, Bussen und tageweise dem Auto bewältigten.

Den Beginn des Urlaubs, der „Gott-sei-Dank“ recht glimpflich verlief, kann nur als sehr holprig bezeichnet werden. Aber alles was folgte hat die Erfahrungen des ersten Tages wieder revidiert. Sobald wir die Großstadt verlassen hatten, gestaltete sich das Reisen als außerordentlich problemlos. Die Menschen sind ungeheuer freundlich und hilfsbereit – auch die meisten Porteños!

Die Strassen weisen eine beachtliche Qualität auf. Landstrassen und viele Nebenstrecken sind asphaltiert.

Wettermäßig hatten wir insbesondere in Patagonien sensationelles Glück. Wer erlebt dort schon Shorts- bzw. T-Shirt-Wetter?

Streunende Hunde gab es fast nur in Buenos Aires, wo auch eine Tretmine auf die andere folgte.

 Pros

  • Super nette und hilfsbereite Menschen (bis auf zwei).
  • Einfaches und entspanntes Reisen für Individualreisende, auch in den
    größeren Städten bis auf Buenos Aires.
  • Inlandflüge völlig problemlos; Fliegen statt Busfahren ist zwar aufgrund
    der riesigen Entfernungen notwendig aber dadurch leidet der Kontakt zu Land
    zu Leuten.
  • Intensive Naturerlebnisse in den Nationalparks; abwechslungsreiche
    Landschaften in den unterschiedlichsten Klimazonen
  • Viel Glück mit dem Wetter insbesondere in Patagonien, wer kann da schon
    mit Shortswetter und Sonnenbrand aufwarten.
  • Absolut tolles Fleisch in unmenschlichen Portionen, von den
    eingewanderten Italienern super leckere Pizza und leckeres Eis übernommen.
  • Der Entwicklungs- und Lebensstandard ist recht hoch, alle tragen
    richtige Schuhe (und keine aus alten Autoreifen), Freizeitsport ist weit
    verbreiten wie Jogging oder Fahrradfahren, aber das Gefälle zwischen arm und
    reich ist dennoch sehr sehr hoch.
  • Ökologische Ziele werden in einigen Landstrichen verfolgt, z.B. El
    Calafate und El Chalten aktive Mülltrennung und keine Plastiktüten in
    Supermärkten.
  • … und die größte Überraschung ein südamerikanisches Land, in dem
    Pünktlichkeit groß geschrieben wird!

 Cons

  • Das soziale Gefälle lässt die Gewalt zunehmen.